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Wenn einer eine Reise tut:
Die Wahlkampagne des Mahmud Abbas

Nach Danny Rubinstein, Haaretz

Nach dem Tode Yasser Arafats haben es der PLO-Vorsitzende Mahmud Abbas (Abu Mazen) und der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Qureia (Abu Ala) geschafft, verschiedenen arabischen Ländern einen Besuch abzustatten. So waren sie in Ägypten und Jordanien, zwei Staaten, die die palästinensischen Führer oft besucht hatten, aber viel dramatischer waren ihre Besuche letzte Woche in Syrien und Libanon.

Diese Woche setzen sie ihre Reise fort. Dieses mal in einigen Golfländern, u.a. Kuwait und Saudi Arabien. Für Mahmud Abbas ist es eine klare Wahlkampagne: Denn seit er als einer der Architekten der Oslo-Verträge bekannt geworden ist, hatte er das Image von einem gemäßigten und kompromissbereiten Politiker anhaften, der in seiner Rolle als erster palästinensischer Ministerpräsident gescheitert ist, - unter anderem, weil er dazu aufgerufen hat, die gewaltsame Intifada zu beenden. Jetzt hat der Empfang, mit dem Abbas in der syrischen Hauptstadt geehrt wurde, und die angenehmen Gespräche mit Hamas-Führern in Damaskus Abbas zu Legitimität in den Augen der radikalen Elemente innerhalb der arabischen Welt und im palästinensischen Lager verholfen.

Der Besuch von Mahmud Abbas in Syrien und Libanon sorgte für viel Aufsehen in der arabischen Presse und natürlich in den palästinensischen Medien. Die anderen palästinensischen Kandidaten wie der Linksaktivist Dr. Mustafa Barghouti und der Sekretär der Volkspartei Bassam Salhe mussten sich mit israelischen Soldaten am Kontrollpunkt am Eingang zu Jerusalem auseinandersetzen, um in den Zeitungen und im Fernsehen auf Bildern zu erscheinen.

Der Schlüssel für einen erfolgreichen Anfang in der Amtsnachfolge Arafats ist in Damaskus zu suchen. Die syrische Regierung hat wahrscheinlich ihre eigenen Gründe, um sich Abbas anzunähern. Dagegen ist die syrische Unterstützung für Abbas ein unschätzbares Geschenk. Zweifellos hat die syrische Haltung gegenüber Abbas die Hamas-Führer und die palästinensischen linken Organisationen beeinflusst, die in Damaskus unter der Schirmherrschaft von Baschar Al Assads Regierung Büros unterhalten.

In früheren Jahren, als die Regierung Hafez Al Assads Verhandlungen mit Israel geführt hatte, wurden die Führer der palästinensischen Opposition in Damaskus gewarnt, dass sie möglicherweise Syrien verlassen und eine andere Basis in der arabischen Welt finden müssten.

Das wichtigste Ergebnis in der veränderten syrischen Haltung besteht in der Möglichkeit für Abbas und Qureia, die Regierung in Beirut und die palästinensischen Flüchtlingslager in Libanon zu besuchen. Ohne syrische Empfehlung könnten die hochrangigen palästinensischen Führer im Libanon nicht empfangen werden, was seit der Vertreibung der PLO aus dem Libanon vor mehr als 20 Jahren nicht mehr möglich gewesen war.

Der Gipfel dieses Besuches und vielleicht aller Reisen von Abbas bis heute waren seine Besuche in den Flüchtlingslagern in Beirut und Südlibanon. Diese Besuche wurden von großer Besorgnis begleitet. In den Lagern findet sich Elend, und unter ihren Einwohnern gibt es große Verbitterung gegen die palästinensische Führung, die eine Herrschaft in Westbank und Gaza aufgebaut, aber die Flüchtlinge in der Tat vernachlässigt hat. Der Ton der palästinensischen Vertreter in den Flüchtlingslagern war wie erwartet viel härter als irgendwo anders. Sie haben den Flüchtlingen versprochen, dass es kein Verzicht auf Rückkehrrecht geben wird, und sie bekamen dafür viel Applaus. Die palästinensischen Führer haben den Flüchtlingen im Libanon auch eine kleine Verbesserung für deren Lebensbedingungen und in der Haltung der libanesischen Regierung gegenüber den palästinensischen Flüchtlungen versprochen.

Es gibt keinen Zweifel daran, dass das persönliche Element eine entscheidende Rolle in diesem Besuch gespielt hat. Arafat war die meist gehasste Figur der Regierung in Damaskus und die syrischen Regierungshäupter lehnten jede Verbindung mit ihm ab. Auch auf der diplomatischen Reise in dieser Woche nach Kuwait und Saudi Arabien spielt das persönliche Element eine wichtige Rolle: Abbas ist in den Golfländern bekannt und geschätzt. Außer dem politischen Thema wird er von den Ölländern bitten, die finanzielle Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) aufzustocken. Bis jetzt sieht es so aus, als ob seine Reisen der Anfang eines erfolgreichen Weges sind, das Erbe Arafats anzutreten.

(israel.de)
hagalil.com 22-10-2004

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