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"Terror ist ein emotionaler Begriff":
Reuters' Wortschöpfungen

Von Jonathan Ariel, Ma'ariv, 26.09.2004, in Auszügen
Übersetzt von Daniela Marcus, NahostFocus

In Folge eines Streites mit der CanWest-Mediengruppe kam kürzlich Reuters' schmutziges kleines Geheimnis ans Tageslicht: Die Nachrichtenagentur benutzt niemals das "T-Wort", wenn sie über Terroranschläge berichtet, sondern bevorzugt Worte wie "Militante" oder "Aktivisten".

Dies wurde von zwei ranghohen Reuters-Mitarbeitern zugegeben. In einem Interview mit der New York Times sagten sie, Reuters würde niemals irgendeine Aktion kategorisieren, gleichgültig wie verurteilenswert Terrorismus sei, und die Agentur würde die Ausführenden niemals als Terroristen bezeichnen. "Terror ist ein emotionaler Begriff, weshalb wir als unvoreingenommene Journalisten diese Terminologie nicht verwenden können. Was des einen Terrorist, ist des anderen Freiheitskämpfer."

Diese Aussage hat zwei grundsätzliche Fehler. Der erste –und etwas weniger wichtige- hat mit der Form zu tun. Die Aussage beinhaltet ein altes und abgetragenes Klischee, das schon längst seine ursprüngliche Originalität verloren hat.

Der zweite –und weitaus wichtigere Fehler- ist ein Denkfehler. Ein Terrorist ist jemand, der Terrorismus ausübt. Schlicht und einfach, ohne Wenn und Aber. Wenn man "Terrorismus" definiert, kann man auch "Terrorist" definieren.

Es gibt eine bedeutende und substanzielle Übereinstimmung unter den Mitarbeitern im Sicherheits-, Militär- und diplomatischen Dienst darüber, was Terrorismus ausmacht. Die Definition des US-Außenministeriums lautet: Politisch motivierter Angriff auf zivile Ziele.

Professor Boaz Ganor, Leiter des ICT (International Policy Institute for Counter Terrorism) und einer der führenden Autoritäten in der Welt, wenn es um Terrorismus geht, holt hinsichtlich des Grundprinzips weiter aus.

"Überraschenderweise haben viele Menschen im Westen die falsche Annahme akzeptiert, nach der Terrorismus und nationale Befreiung zwei Extreme auf der Skala des legitimen Gebrauchs von Gewalt sind. Der Kampf um "nationale Befreiung" sollte eigentlich als positives und gerechtfertigtes Ende einer Sequenz gelten, wohingegen Terrorismus das negative und abstoßende Ende darstellen sollte. Diesem Gedanken entsprechend ist es unmöglich für eine Organisation, Terrorgruppe und Befreiungsbewegung gleichzeitig zu sein."

"Dadurch, dass der Unterschied zwischen diesen beiden Konzepten nicht verstanden wird, sind viele Menschen in einer semantischen Falle gefangen, die von den Terrororganisationen und ihren Verbündeten gelegt wurde. Die Menschen haben versucht, den Terror mit den Klischees nationaler Befreiung zu erklären, indem sie seltsame Argumente benutzt haben, anstatt klar zu sagen, dass die Aktionen einer Gruppe, die Terrorismus als Mittel wählt, um ihre Kampfziele zu erreichen, nicht gerechtfertigt sein können."

"Der frühere Senator Jackson sagte: "Dem Gedanken 'Was des einen Terrorist, ist des anderen Freiheitskämpfer' kann nicht zugestimmt werden. Freiheitskämpfer oder Revolutionäre sprengen keine Busse mit Zivilisten in die Luft. Terroristen tun dies jedoch. Freiheitskämpfer ziehen nicht los, um Schulkinder gefangen zu nehmen und abzuschlachten. Terroristen tun dies jedoch…. Es ist eine Schande, wenn Demokratien es zulassen, dass das wertvolle Wort "Freiheit" mit Akten von Terroristen assoziiert werden."

Boaz Ganor schlägt vor, die folgende Definition als universale zu übernehmen: "Terrorismus ist die beabsichtigte und systematische Anwendung von Gewalt gegen Zivilisten oder zivile Ziele, oder die Drohung, diese Gewalt anzuwenden, um politische Ziele zu erreichen."

Das Schlüsselelement in dieser Definition ist die Bedeutung von "absichtlichem und systematischem Zielen auf Zivilisten". Die Tatsache, dass die Ziele einer Gruppe politisch sind, ist unbedeutend, da viele Menschen und Organisationen politische Ziele haben, die sie jedoch nicht durch das Bomben von Bussen, Schulen oder Restaurants zu erreichen suchen. (…)

Die rote Linie, die Terrorismus von legitimer Kriegsführung trennt, besteht aus Absicht und Strategie. Wer die absichtliche Strategie übernimmt, Zivilisten zu treffen, wird zum Terroristen.

Islamischer und nahöstlicher Terror passieren jeden Test der Terror-Definition, sowie seine Ausführenden jeden Test der Definition als Terrorist bestehen. Sie zielen absichtlich und systematisch auf Zivilisten. Wir reden nicht über Zivilisten, die an wirtschaftlich strategischen Punkten arbeiten. Busse, Schulen, Flugzeuge und Restaurants sind keine Fabriken oder Kernkraftwerke. Diese Ziele werden nicht wegen ihrem ökonomischen oder strategischen Wert anvisiert, sondern einfach deshalb, weil sie Orte sind, wo sich viele Zivilisten aufhalten und somit den Terroristen eine hohe "Erfolgsquote" bescheren, wenn sie getroffen werden.

Unter dem Strich kommt heraus, dass Reuters' Argumente nicht akzeptabel sind. Dies zeigen die Antithese zur Wahrheit, die Fakten, der gesunde Menschenverstand und die elementaren menschlichen Anstandsformen. Indem Reuters sich weigert, zwischen Terroristen und anderen Kämpfern zu unterscheiden, wird die Nachrichtenagentur parteiisch und voreingenommen. Sie hilft den Terroristen und unterstützt sie, indem sie sie akzeptabel und legitim macht.

hagalil.com 17-10-2004

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