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Das Oberrabbinat der ZaHaL
wird über die Todeserklärung entscheiden:
Die Hoffnung stirbt zuletzt

Nach der Bekanntgabe des mutmaßlichen Todes der entführten israelischen Soldaten wird vor allem die Hisbollah bzw. deren Führer Nasralla wegen früherer Behauptungen kritisiert, denen man entnehmen konnte, dass die Entführten noch am Leben sind. Auch die Art der Bekanntgabe durch die israelische Armee, die sich nicht zu einer eindeutigen Todeserklärung aufraffen konnte, wird kritisiert. Der Oberrabbiner des Heeres wird entscheiden, ob es sich bei den drei Vermissten "um Gefallene mit unbekanntem Bestattungsort" handelt - die offizielle Todeserklärung.

Am 7. Oktober 2000 wurden drei israelische Soldaten von der Hizbullah Terrororganisation entführt. Bei den drei Israelis handelt es sich um Feldwebel Adi Avitan, Stabsfeldwebel Benyamin Avraham und Stabsfeldwebel Omar Sawaid. Sie wurden während einer Patrouille auf der südlichen (israelischen) Seite der israelisch-libanesischen Grenze entführt.
Am 29. Oktober teilte Generalmajor Gil Regev auf einer Pressekonferenz mit: „Auf Grund neuer und zuverlässiger Informationen sind die Soldaten mit hoher Wahrscheinlichkeit tot.“
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Adi Avitan Benyamin Avraham Omar Sawaid

Die Angehörigen der Entführten, waren auch Opfer der beschämenden, unmenschlichen Ablenkungsmanöver der UNIFIL-Kommandeure und hoher UNO-Beamter in New York, die sich so verhielten, als seien die Familien der Entführten und nicht die Entführer der Feind der UNO. Die widersprüchlichen, arroganten Erklärungen der Hisbollah streuten noch Salz in die Wunden, nicht nur der Familien, sondern der ganzen israelischen Öffentlichkeit. Der Scheich Nasralla, ein Lügner und Terrorist, ließ durchblicken, Israel müsse auf alle seine Forderungen eingehen, sonst lade es die Schuld an dem Schicksal der Entführten auf sich, und viele neigten dazu, ihm zu glauben, doch während er dies sagte, waren die Soldaten offenbar schon nicht mehr am Leben. Gestern mussten die Familien eine menschliche und öffentliche Prüfung erdulden, die beispiellos dasteht: Mit höchster Wahrscheinlichkeit, so wurde bekanntgegeben, seien die Soldaten tot. Was bedeutet ‘höchstwahrscheinlich’? 100 oder 85 % Sicherheit? Der Oberrabbiner der IDF sollte nun möglichst bald bekanntgeben, dass die drei Soldaten als Gefallene anzusehen sind, "deren Bestattungsort unbekannt" ist. Dieses Verdikt macht dem Leiden der Familien kein Ende, ermöglicht aber wenigstens die notwendigen Abschieds- und Trauer-Rituale. Im Herzen der Familien glimmt sicher immer noch ein Fünkchen Hoffnung. Die Hoffnung stirbt zuletzt, schreibt Sever Plotzker in Jedioth.

Ähnlich auch Alex Fishman (ebenfalls Jedioth): "Die Angehörigen der entführten Soldaten, die gestern hörten, es gebe eine Chance von ‘eins zu einer Million’, dass ihre Söhne noch am Leben seien, werden weiter zwischen Verzweiflung und einem Fünkchen Hoffnung hin - und hergerissen. Die Armee wollte sich fair und aufrichtig verhalten und die Familien auf den Boden der Realität zurückführen, so bitter diese auch sein mag, doch sie hatte nicht den Mut, den letzten Schritt zu wagen. Wenn die Armee überzeugende Beweise für den Tod der Soldaten hat, soll sie den Familien die Wahrheit sagen. Wenn sie das nicht über sich bringt, hätte sie noch ein paar Tage warten sollen, bis der Oberrabbiner des Heeres die endgültige Entscheidung trifft und die drei offiziell für tot erklärt. Was hatte sie es so eilig, mit dieser nebulösen Erklärung an die Öffentlichkeit zu treten?"

Auf israelischer Seite gelangte man im Grunde schon einige Tage nach der Entführung zur der Vermutung, dass die drei Soldaten tot sind. Während des ganzen letzten Jahres gingen keine Informationen ein, die den Schluss zuließen, dass sie trotzdem noch am Leben sind. Europäische Emissäre, die in der Region herumreisten, und sogar der russischen Präsident behaupteten, sie hätten die Information erhalten, dass die drei noch lebten. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass dieses Material nicht fundiert war.

Auch das Verhalten von Nasralla gab keinen konkreten Hinweis darauf, dass sie noch am Leben sind - das berühmte unscharfe Foto, auf dem zwei Männer in Krankenhausbetten zu sehen sind, war offenbar fabriziert. Faktisch drang während der langen Monate, in denen Deutsche mit der Hisbollah verhandelten, fast keine Information über ihr Schicksal durch.

Von heute ab werden die Verhandlungen mit der Hisbollah sich in israelischer Sicht nur noch um die Herausgabe der Leichen der Entführten drehen. Israel hat in der Vergangenheit auch für die Herausgabe der sterblichen Überreste von Soldaten einen hohen Preis bezahlt. Das Erpressungspotenzial des Gegners verringert sich, man darf allerdings nicht vergessen, dass die Hisbollah offenbar Elchanan Tannenbaum gefangen hält, und somit noch immer über Druckmittel verfügt.“ 

Seinem System getreu ließ der Generalsekretär der Hisbollah sich auch gestern nicht in die Karten schauen. Er bestand darauf, keine Informationen herausgeben, bevor alle seine Forderungen, Freilassung libanesischer und palästinensischer Gefangener, erfüllt werden.

Es gab weltweit Bemühungen zur Befreiung der Gefangenen

In Jedioth weist Shlomo Papierblatt auf die weltweiten Bemühungen zur Befreiung der Vermissten hin: "Im Oktober 2000 berichtete das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ , nachdem sich die Hisbollah an die deutsche Regierung gewandt habe, hätten ihre Vertreter begonnen, in der Sache tätig zu werden, seien jedoch auf eine „peinliche“ Ablehnung seitens Israel gestoßen. Hierzu ist zu bemerken, dass es in vergangenen Jahren nach deutscher Vermittlung gelungen ist, die sterblichen Überreste der Soldaten Fink, Elsheich und Ilija nach Israel zurückzubringen.

Im Januar dieses Jahres erschienen erneut Meldungen über deutsche Vermittlung, und in verschiedenen Zeitungen im Libanon und Europa wurde über ein „sich abzeichnendes Geschäft zwischen Israel und der Hisbollah“ berichtet. Unter anderem wurde der Leiter des deutschen Geheimdiensts, August Hanning, als Verhandlungsleiter zwischen den Seiten genannt. Das Umfeld Nassrallahs bestätigte die Meldungen, in Jerusalem wurden sie dementiert. Deutsche Zeitungen berichteten hartnäckig von verschiedenen Vermittlungsschienen.

haGalil onLine 30-10-2001

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