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Ein Buch von Ferdinand Hennerbichler:
Die Kurden

Von Haydar Isik

Früher gab es viele europäische Reisende, die über Kurdistan berichteten. Diese haben ihre negativen Erlebnisse in subjektiver Weise zu Ungunsten der Kurden wiedergegeben. Ich habe Herrn Hennerbichler durch sein Buch: "Die für die Freiheit sterben - Geschichte des kurdischen Volkes", kennengelernt, das mit einem Vorwort von Bruno Kreisky präsentiert wurde. Sicherlich ist er als moderner und demokratischer Mensch nicht mit diesen Reisenden zu vergleichen, aber trotzdem muss ich gestehen, dass er gegenüber der PKK und ihrem Vorsitzenden Öcalan eine bis jetzt nicht belegte offizielle Kritik geäußert hat. Trotzdem ging der Autor im Allgemeinen dieses Mal viel tiefer, ausführlicher und umfangreicher der Geschichte der Kurden nach und schrieb ein Buch in dem man nicht nur über die Kurden, sondern auch über ihre Nachbarvölker lesen kann.

Die von den despotischen Zentralstaaten geteilten Kurden haben die Türken, Araber und Perser als Nachbarn. Aber wenige wissen, dass die Kurden mit den Juden Tausende von Jahren als Nachbarn gelebt haben. Hennerbichler geht in seinem 700 seitigen Buch auch auf kurdisch-jüdische Beziehungen ein und gibt den Lesern gute Informationen.

Dr. Ferdinand Hennerbichler ist Historiker, Journalist und Diplomat. Er wurde 1946 in Linz geboren. Nach seinem Studium in Geschichte, Germanistik und Sprachwissenschaft und der Promotion arbeitete er beim ORF als Auslandskorrespondent im Nahen Osten. Er berichtete vom Bürgerkrieg im Libanon, islamischer Revolution im Iran, vom israelisch-palästinensischen Konflikt und der Zypern-Krise. Später arbeitete er im Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten im diplomatischen Dienst in London und Athen. Er übernahm als Nahost-Assistent des früheren österreichischen Bundeskanzlers Dr. Bruno Kreisky mehrere humanitäre Missionen. Hennerbichler publizierte über Kurden zahlreiche Erscheinungen u.a "Die Kurden, staatenlos in verbrannter Heimat", "Geiselbefreiung in Kurdistan", "Österreich und die Kurden".

Hennerbichler erzählt die leidvolle Geschichte der Kurden, die von lang andauernden Kämpfen der Unterdrückung, Aufteilung und dem Verrat bestimmt ist. Mit zahlreichen farbigen Landkarten, Bildern und Literaturhinweisen gibt der Autor seinem Buch einen wissenschaftlichen Grad wie ein Lexikon.

Der Autor zeigt auf Seite 255 durch eine Landkarte wie Juden von den Assyrern nach Kurdistan deportiert worden sind und das Königreich Adiabene und das jüdische Königreich Mahoza gegründet haben.

Auf Seite 577 schreibt Hennerbichler über den Kurdenführer und Rabbi-Sohn folgendes:
"Mustafa Barzani hatte einen alten freund aus Kindertagen, David Gabai, im irakischen Kurdistan bekannt als Khawaja Khino. Dessen Vater Eliyahu Gabai, war Chef der jüdischen Gemeinde von Aqra, ein wohlhabender Händler und Geschäftsmann. In den 30-er Jahren versorgte er wesentlich die damalige kurdische Freiheitsbewegung in der Region mit Nahrungsmitteln im Kampf gegen Briten. (...) 1951 emigrierte David gabai wie die meisten irakischen Juden nach Israel."
"Der damals 86-jährige Gabai besuchte Mustafa Barzani 1973 zwei Wochen lang in dessen Hauptquartier in den kurdischen Bergen. 1979 starb Mullah Mustafa Barzani im Exil in den USA. Sechs Monate später verstarb auch David Gobai alias Khawaja Khino. Seine Tochter Salima sagte, ihr Vater habe die letzten sechs Monate seines Lebens um seinen kurdischen Jugendfreund Mustafa Barzani getrauert."

Der Staat Israel hat in den 70er Jahren Barzani mit humanitärer Hilfe unterstützt. Als Henry Kissinger die Kurden verraten hatte, konnte Israel auch nicht mehr helfen. "Schlomo Nakdimon: Auch Israel habe den irakischen Kurden über den Iran nicht mehr helfen können. Daraufhin sei es im März 1975 nach dem Abkommen von Algier zur Katastrophe gekommen. Der Freiheitskampf der Kurden sei blutig niedergeschlagen worden. Die letzten israelischen Agenten, Militärberater und Ärzte hätten im März 1975 innerhalb von wenigen Stunden das irakische Kurdistan verlassen müssen."
Nachum Orland: „"Auch die Israelis hätten die Kurden wie die Amerikaner und die Perser für ihre Politik instrumentalisiert."

Leider verlässt sich Hennerbichler auf Aussagen der Abweichler der PKK und westliche Berichte bei deren Darstellung. Sicherlich hat die PKK auch wie jede andere Befreiungsbewegung die Gewalt als Mittel der Politik benützt, aber die Türkei hat Morde und Verschwindenlassen von Personen mit getürkten Informationen der PKK zugeschrieben. Obwohl bis jetzt außer Behauptungen nicht belegt ist, dass die PKK mit Drogenhandel beschäftigt ist, hat der Autor diese Information in sein Buch aufgenommen.

Der Autor hat nach seinen journalistischen Recherchen und seinen tiefen historischen Kenntnissen dieses Buch veröffentlicht. Wer sein Wissen über die unruhige soziale Geographie des Nahen Ostens vertiefen möchte, sollte in diesem Buch nachschlagen.

Bestellung über die Webseite des Autors:
www.fhe.cc

Mehr von Haydar Isik:
www.haydar-isik.com

hagalil.com 10-11-2004

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