Nahost im Internet:
Links & Rights
Die Zeiten, als arabische und israelische Hacker
sich gegenseitig die Seiten lahm legten und die Hizbollah nicht wußte,
wie die israelische Fahne von ihrer Homepage zu beseitigen war, scheinen
vorerst vorbei. Verschwunden sind damit auch flackernde Icons wie
brennende Autoreifen und der animierte Randstreifen, aus dem Blut
trieft. Die visuelle Zivilisierung hat das inhaltliche Angebot aber nur
bedingt bereichert. Im Internet finden sich vor allem Bekenntnisseiten
mit der immer wieder neuen Version der "Wahrheit hinter der Wahrheit".
Die Islamisten-Site www.iap.org hat sich der
Aufdeckung der "zionistischen Verschwörung" verschrieben. Als
publizistische Gegenprojekte dazu verstehen sich die seriöseren Seiten
www.palestinechronicle.com, zu deren Herausgebern Prominente wie Hanan
Ashrawi und Noam Chomsky gehören und die sich an die Exilgemeinde
richten, und "Palestine Report" (www.jmcc.org/media/reportonline), der
vom Ort des Geschehens aus berichtet. Als Teil des "Jerusalem Media and
Communications Center" (www.jmcc.org) finden sich hier Umfragen unter
Palästinensern und Erhebungen über soziale und ökonomische
Entwicklungen.
Die Menschenrechtsberichte, die auf allen Seiten zu
finden sind, stammen zumeist von Addameer (www.addameer.org) und Miftah
(www.miftah.org) oder wurden von der israelischen
Menschenrechtsorganisation BeTselem (www.btselem.org) erstellt, die auch
auf die Seiten der Arab Human Rights Association (www.arabhra.org)
verweist. Die Arab HRA, die sich mit der Situation arabischer Israelis
befaßt, gibt einen wöchentlichen Überblick über die arabische Presse in
Israel auf Englisch.
Die quasi-offizielle Seite der Al-Aksa-Intifada ist
www.alaqsaintifada.org; auf www.palestine-info.com findet, wer will, von
der Hamas bis zur Arafats Büro alles, was in Palästina Rang und Namen
hat.
Spezialisiert auf die antisemitischen Erzeugnisse der
palästinensischen Presse hat sich "Palestinian Media Watch"
(www.pmw.org.il). Das hier versammelte Material dient als "Wahrheit
hinter der Wahrheit" auf den Siedlerseiten www.yeshanews.org und
www.israelnationalnews.com. Die "National News" gehören zur
Nachrichtenagentur des "Arutz 7", deren Radio von einem Schiff aus
senden muß, seit der Betrieb innerhalb Israels untersagt wurde.
Die Tageszeitungen "Jerusalem Post" (www.jpost.com)
und "Haaretz" (www.haaretzdaily.com) stellen die komplette englische
Ausgabe ins Netz und bieten zahlreiche Links zu den verschiedensten
israelischen und palästinensischen Organisationen und Behörden an.
Besonders empfehlenswert ist die deutsch-jüdische Seite von Hagalil
(www.hagalil.com), die auch auf alle israelischen Friedensgruppen
verweist.
Wer die großartig angekündigte elektronische Intifada
dennoch vorzieht, der findet unter www.free-jerusalem.com eine Anleitung
zum Dschihad und demogerechte Schüttelreime gegen Israel. Im Anschluß
kann dann unter www.gamla.org.il ein Aufkleber mit dem Slogan "Don«t
give them a state" bestellt werden.
Thomas Uwer / Thomas v. der Osten-Sacken
haGalil onLine 06-03-2002 |