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MEMRI Special Dispatch – 22./23. Oktober 2002

Jordanische Zeitung über die deutsche Verantwortung: 
"Schuldkomplex und deutsche Reparationen an Israel"

Anlässlich des gegenwärtigen Besuch des jordanischen Königs Abdallah in Deutschland erschienen in verschiedenen jordanischen Zeitungen Artikel über die deutsch-arabischen Beziehungen. Die halb offizielle und einflussreiche Tageszeitung al-Dustour veröffentlichte verschiedene Artikel, in denen auf die Rolle Deutschlands im Nahen Osten eingegangen wird. Der renommierte Journalist Arafat Hijazi kommentiert die deutschen Reparationszahlungen an Israel und leitet daraus eine besondere Verpflichtung Deutschlands gegenüber den Palästinensern ab. Hijazi gilt als Experte für Fragen der Außenpolitik und besetzte zahlreiche hochrangige Funktionen in verschiedenen jordanischen Institutionen. Der verstorbene König Hussein ernannte ihn zum verantwortlichen Redakteur für Royal Affairs und zum politischen Kommentator des Radiosenders Jordan Radio.

Der Artikel erschien am 21. Oktober 2002:

"Wenn wir heute vom deutschen Schuldkomplex und von der Lieferung der weltbesten U-Boote an Israel hören, dann fühlen wir uns fünfzig Jahre zurückversetzt. Damals hörten wir das erste Mal vom deutschen Schuldkomplex und der Zahlung von Reparationen an Israel. Diese Reparationen ermöglichten es Israel, seine Armee, seine Siedlungen und den größten Teil seiner Infrastruktur zu errichten. Mit diesen Geldern war Israel in der Lage, das palästinensische Land zu rauben und das palästinensische Volk zu vertreiben, ohne dass Deutschland einen ähnlichen Schuldkomplex angesichts der Verbrechen, die am palästinensischen Volk begangen wurden, verspürte.

Das Nazitrauma und das Irak-Trauma

Der erste deutsche Schuldkomplex entstand, weil man der größten Lüge der Geschichte Glauben schenkte: der Behauptung der zionistischen Bewegung, die Nazi-Öfen hätten sechs Millionen Juden verbrannt. Für Deutschland gab es daher keine andere Möglichkeit, als seine Entschuldigung und sein Bedauern zum Ausdruck zu bringen und den Juden beim Aufbau ihres Staates und dem Raub der palästinensischen Heimat mit deutschen Geldern zu helfen.

Provokante Daten?

Der neue Schuldkomplex ist auf die neue Lüge zurückzuführen, die von der zionistischen Bewegung erfunden wurde, um mit der Erpressung der Deutschen fortzufahren. Die Deutschen, die einen Schuldkomplex empfinden, helfen dem Verbrecher, über sein Opfer zu richten. Die neue Lüge besagt, deutsche Firmen hätten – so die zionistischen Behauptungen – dem Irak bei der Entwicklung von chemischen Waffen geholfen. Als Israel während des zweiten Golfkrieges der Bombardierung mit Scud-Raketen ausgesetzt war – so lautet eine andere zionistische Behauptung – hätte der Irak diese Waffen zur kollektiven Vernichtung der Juden eingesetzt.

Diese Vorgänge bewegten den Schuldkomplex in den sanften deutschen Herzen. Dieses Mal beschlossen sie eine Entschädigung Israels mit drei atomaren U-Booten im Wert von 1,2 Mrd. US$. Als Ausdruck des Bedauerns über die irakische Bombardierung israelischer Städte vor zehn Jahren waren diese Reparationen völlig kostenlos. Die U-Boote waren die besten und am höchsten entwickelten in der Welt.

[…]

Was ist das für ein Schuldkomplex?

Die Frage, die sich stellt, ist, was ist das für ein Schuldkomplex, den der Deutsche empfindet, wenn er den Kriegsverbrechern die modernsten und vernichtensten Waffen liefert? Den Kriegsverbrechern, die in den letzten zwei Jahren nicht davor zurückschreckten, tausende Söhne des wehrlosen palästinensischen Volkes zu morden, ihre Häuser, Moscheen und Kirchen, Geschäfte, Höfe und sämtliche Erwerbsquellen zu zerstören?

Wie kann man dieses Verhalten der Deutschen erklären, die Israel solch wertvolle Waffen kostenlos liefern, damit es mit seinem Massaker am palästinensischen Volk fortfährt, ohne dass die Deutschen einen neuen Schuldkomplex bekämen? Wie können der Mord und die Zerstörung Palästinas und der Palästinenser mit hoch entwickelten deutschen Waffen geschehen, wo doch die ganze Welt weiß, dass dies mit der Zerstörung Palästinas und der Palästinenser enden wird?

Die nahe liegende Interpretation dieses widerlichen deutschen Verhaltens, das die Verbrechen der Israelis nicht mindert, ist, dass die Deutschen einen Krieg gegen die Menschlichkeit, gegen die Araber und Muslime führen, so als seien sie Komplizen der Juden.

Wo sind die Araber?

Ich frage mich selbst, ob ich [allein] Deutschland verurteilen soll, das Land, das die arabische Nation seit der Entstehung Israels bis heute anfeindet und dem verbrecherischen Staat finanzielle und militärische Unterstützung gewährte. Einem Staat, dessen Verbrechen alles übersteigen, was die Welt in den Jahrhunderten zu Gesicht bekam. Oder ob ich den Vorwurf und die Schelte an die arabischen Staaten richten soll, die keine Anstalten machten, den feindseligen deutschen Standpunkt zu verurteilen und es schließlich unterließen, die Lieferung der U-Boote an Israel zu verhindern.

Die wichtigste Frage aber bleibt, woher kommt diese Verachtung für die arabische Nation, wenn Deutschland von seinem Schuldkomplex geschüttelt wird? Warum merkt Deutschland nicht, dass es auch an den Arabern und den Palästinensern feindselige Handlungen begeht? Warum denkt Deutschland nicht daran, die israelische Positionen zu kritisieren und sich für das zu entschuldigen, was von Deutschland an den verbrecherischen Schlächter, der das heilige Land raubte, geliefert wurde?

Bedeutet diese deutsche Haltung, die Deutschland nicht zum ersten Mal einnimmt, dass es sich vor der zionistischen Bewegung fürchtet und sich darum müht, diese selbst auf Kosten anderer zufrieden zu stellen? Oder verachtet Deutschland die Araber und denkt, die Araber würden kein Mitleid verdienen, selbst dann nicht, wenn es um die Versorgung eines Kindes geht, welches von israelischen Raketen zerrissen wurde – Raketen, die am Ende des Tages deutsche Raketen sind?

Forderungen an Deutschland

Das, was Deutschland tut und was es den Juden und Israel zur Verfügung stellt, ist Teil des Krieges der hasserfüllten Länder gegen das palästinensische Volk. Sollte Deutschland in seinem Gewissen ein Körnchen Respekt für die arabischen und islamischen Völker bewahrt haben, würde es der zionistischen Erpressung, die bei keinem Araber oder Muslim Gefallen finden kann, nicht zustimmen.

Sollten die Araber Deutschland mit einem ökonomischen oder militärischen Boykott disziplinieren, dann tut Deutschland gut daran, sich nicht mit vorgetäuschten Worten zu entschuldigen. Deutschland weiß aus eigener Erfahrung, dass sein Schuldkomplex einen hohen Preis hat. Der Schuldkomplex aber, den Deutschland angesichts der Verbrechen am palästinensischen Volk verspüren muss, wird nicht allein durch ähnliche Entschädigungen zu begleichen sein, die Deutschland dem barbarischen Verbrecher zahlte. Nachdem Israel die Palästinenser mit vernichtenden deutschen Waffen mordete, werden diese Entschädigungen alles übersteigen, was Deutschland bisher an Israel zahlte."

Die jordanische Tageszeitung al-Dustour veröffentlichte in ihrer gestrigen Ausgabe einen weiteren Beitrag, der sich mit den deutsch-arabischen Beziehungen beschäftigt. Anlässlich des Besuches von König Abdallah in Berlin geht George Haddad, ein Kolumnist der Zeitung, auf die Stimmungen in der deutschen Öffentlichkeit bezüglich eines Angriffes auf den Irak ein. Anders als Arafat Hijazi hebt Haddad den Widerstand hervor, der in der deutschen Öffentlichkeit gegenüber der amerikanischen Politik zum Ausdruck kommt. Trotz der gegensätzlichen Bewertung der deutschen Politik gegenüber den arabischen Staaten kommen beiden Autoren zu dem Schluß, Deutschland stehe bis heute unter dem Druck jüdischer und zionistischer Gruppierungen und werde in seiner Außenpolitik eingeschränkt.

Der Artikel erschien am 22. Oktober 2002:

"In seiner Rede vor dem Führungsgremium der SPD ging es dem deutschen Bundeskanzler Schröder darum, seine Ablehnung eines Angriffes auf den Irak zu bekräftigen. Er erklärte, ‚unsere Position bezüglich des Iraks hat sich nicht geändert und wird sich nicht ändern.’

Während des Wahlkampfes hatte Bundeskanzler Schröder in aller Deutlichkeit erklärt, ‚Berlin werde sich nicht an einem Schlag gegen den Irak beteiligen, selbst für den Fall, dass der Sicherheitsrat zustimmt.’

In ihren Reaktionen auf die Bestimmtheit dieser Haltung blieb den amerikanischen Offiziellen nichts anderes übrig, als diese Position zu schelten und die amerikanisch-deutschen Beziehungen als ‚vergiftet’ zu bezeichnen. Dies insbesondere, nachdem die zurückgetretene deutsche Justizministerin Präsident Bush mit dem Nazi-Führer Adolf Hitler verglich.

Weil der Angriff auf den Irak, dessen Durchsuchung und Zerstörung, seit allen Ewigkeiten im Zentrum der internationalen jüdischen Pläne steht, war es nur natürlich, dass die zionistischen Größen sich beeilten, die deutsche Ablehnung eines Angriffes zum Anlass zu nehmen, um die Amerikaner gegen die Deutschen aufzubringen. Die Deutschen hätten die Konfrontation gewählt, anstatt Zurückhaltung zum Ausdruck zu bringen, wie es die anderen Staaten der Koalition mit den USA getan hätten.

Hier kommen die bekannten Großen ins Spiel, Henry Kissinger, Madeleine Albright, Dennis Ross, Martin Indyk, Paul Wolfowitz, Richard Perle, Elliot Cohen und viele andere, die im Bereich der Medien und der Forschung verwurzelt sind.

Was uns hier zunächst interessiert ist ein hetzerischer Artikel, den die jüdische Größe Henry Kissinger zu diesem Thema verfasste. Kissinger erkennt an, dass ‚die anti-amerikanische Kampagne, die sich an das Wahlvolk richtete, genügte, um die erwartete Niederlage Schröders in einen Sieg zu verwandeln.’ Er geht sogar noch weiter, wenn er prophezeit, ‚eine Form des Antiamerikanismus könne eventuell zu einem bleibenden Charakteristikum der deutschen Politik werden.’

An dieser Stelle erinnert Kissinger die Deutschen daran, was die Amerikaner taten, ‚damit Deutschland als wichtiges Mitglied und in Gleichheit und Respekt in die internationale Gemeinschaft zurückkehren konnte.’ Beispielsweise die Berliner Luftbrücke, ‚als die Sowjets den Landweg nach Berlin versperrten’, der Marshall-Plan oder die Mitgliedschaft in der NATO.

Hier versucht Kissinger die Deutschen als widerspenstig darzustellen, als undankbar für das, was die Amerikaner ihnen an Hilfe erwiesen, als sie der Unterstützung und des Schutzes bedurften.

Worum es ihm aber tatsächlich geht, ist die Aufstachelung gegen das Land, das sein Heimatland sein müsste – vorausgesetzt, als Jude glaubt er daran, dass er ein anderes Heimatland als Israel hat.

Es stimmt, die Amerikaner halfen den Deutschen - genauso wie sie ganz Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg halfen. Diese Hilfe aber, für die der Marshall-Plan steht, kam, wie wir alle wissen, nicht allein um der Hilfe willen. Sie erfolgte, um es diesen Ländern, die zerstört, arm und erschöpft aus dem Krieg hervorgingen, zu ermöglichen, wieder auf die Füße zu kommen. Gestärkt, um nicht vom Sowjetblock und seinen bekannten Parolen fortgespült zu werden.

Mit anderen Worten, die amerikanische Unterstützung für Europa erfolgte mehr zum Schutze Amerikas als zum Schutze Europas. Daher ist die Darstellung, entgegen der wirklichen Motive, wie sie der Jude Kissinger liefert, eine offene Entstellung und Irreführung. Wenn es darum gegangen wäre, Deutschland ‚als wichtiges Mitglied und in Gleichheit und Respekt in die internationale Gemeinschaft’ zurückzubringen, dann wäre dies die Sache der Deutschen selbst, denn sie sind ein freies, verwurzeltes, reges und hartnäckiges Volk. Es litt Schmerz und brachte Opfer, und verdient Wertschätzung und Respekt.

Kissinger aber reichte diese Gaukelei nicht. Im selben Artikel sehen wir, wie er die Europäer zusätzlich zu den Amerikanern gegen die Deutschen aufwiegelt. Er sagt: ‚Der erklärte deutsche Weg ist nicht nur eine Provokation für die USA, sondern auch für Europa. Es deutet daraufhin, dass die Akzeptanz einer Führerschaft der französischen Politik in europäischen Angelegenheiten zu einem Ende gekommen ist.’ Kissinger provoziert hier Gelächter, es ist, als versuche er, ‚Wasser im Viertel der Wasserträger zu verkaufen’.

Ebenso wie der internationale Zionismus vor etwa zehn Jahren damit scheiterte, die deutsche Einheit zu stoppen, so ist auch die gegenwärtige Kampagne zum Scheitern verurteilt.

Hochachtungsvolle Grüße an das großartige deutsche Volk!"

In einem kurzen Kommentar, der am 23. Oktober 2002 in al-Dustour unter der Rubrik ‚Rai al-Dustour’ – ‚Meinung der Zeitung Dustour’, erschien, finden sich lediglich allgemeine Anmerkungen zur Entwicklung der deutsch-jordanischen Beziehungen und den anstehenden Aufgaben in der Zusammenarbeit beider Länder. Bei der folgenden Passage handelt es sich um einen Auszug aus diesem Kommentar, der namentlich nicht gekennzeichnet ist:

"Es gibt keinen Zweifel daran, dass Jordanien, aber auch die arabische Welt im Allgemeinen, Gefühle der Wertschätzung und des Respekts gegenüber Deutschland bewahrt hat. Deutschland beteiligte sich an der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung der Region, verteidigte seine Freundschaft zur arabischen Welt und vertrat eine positive Haltung in der Palästinafrage. Zudem hatte Deutschland großen Anteil an der Förderung und Finanzierung des Friedensprozesses. Zu alledem hat Deutschland – wissend um die Leiden des Krieges und angesichts der bitteren Erinnerungen - eine starke Haltung gegen einen Krieg gegen den Irak eingenommen."

THE MIDDLE EAST MEDIA RESEARCH INSTITUTE (MEMRI)
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siehe auch: Avi Primor "mit Ausnahme Deutschlands"

hagalil.com 24-10-02 

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