3.500
demonstrieren in Jerusalem:
"Grenzenlose Liebe" in Jerusalem
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Rund 3.500 Menschen demonstrierten vergangenen Freitag zum ersten Mal
unter dem Motto "Liebe ohne Grenzen" in der Jerusalemer Innenstadt
das Selbstbewusstsein von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und
Transsexuellen. Damit lag die Zahl der Demonstranten über den
Erwartungen der Organisatoren, nachdem viele schon im Vorfeld aus
Angst vor Anschlägen oder Protesten der orthodoxen
Gegendemonstranten nicht an der Parade teilnehmen wollten. |
Die erste Demonstration dieser Art ging
ohne nennenswerte Zwischenfälle vorüber, Hunderte Polizisten und
Polizistinnen bewachten das Ereignis. Eingeleitet wurde der Marsch
bezeichnenderweise durch Segenssprüche auf den Weg von geistlichen
Vertretern aller drei Weltreligionen. Die mit Regenbogen-Fahnen und
bunten Luftballons geschmückte Fußgängerzone in der Ben Jehuda Straße,
die schon oft Schauplatz von grausamen Anschlägen war, verwandelte sich
in einen zentralen Schauplatz, in dem äußerst unterschiedliche
Bevölkerungsgruppen der Heiligen Stadt für gemeinsame Ziele
demonstrierten.
Auf Druck des
orthodoxen Bevölkerungsanteils der Stadt, bei der die Parade auf
Protest stieß, versuchte Bürgermeister Ehud Olmert die Organisatoren
davon zu überzeugen, die Parade wie in früheren Jahren
ausschließlich in Tel Aviv abzuhalten. Am Ende erlaubte er dennoch
die Parade, verwehrte aber die üblichen städtischen Zuschüsse für
Sicherheitsmaßnahmen. Die Organisatoren gingen bis vors Oberste
Gericht, um diese Entscheidung anzufechten. Das Gericht vertagte das
Urteil um drei Monate, garantierte aber den Veranstaltern
rückwirkende Zuschüsse, sollte das Urteil für sie positiv ausfallen. |
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ig / haGalil onLine 10-06-2002 |