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Weizmann Institut:
Treibhausgas treibt Bäume in die Wüste
Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dan Yakir der
Abteilung Umweltforschung und Energie des Weizmann-Instituts hat
herausgefunden, dass sich der Yatir-Wald, der vor 35 Jahren durch
die israelische Naturschutzorganisation KKL am Rande der Negev-Wüste
gepflanzt wurde, unerwartet rasch ausbreitet. Die Ergebnisse, die in
der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Global Change Biology
erschienen, legen den Schluss nahe, dass auch Wälder anderer
Erdteile in Wüstengebiete vordringen und dabei Kohlendioxid
aufnehmen könnten.
Die Negev-Forschungsstation ist der trockenste Punkt in einem
weltweiten wissenschaftlichen Netzwerk (FluxNet), das die
CO2-Aufnahme von Pflanzen untersucht. Verblüfft stellte das
Weizmann-Team fest, dass der Yatir-Wald ein wahrer CO2-Gully ist,
der Kohlendioxid in großen Mengen "verschluckt". Die
Aufnahmeleistung ist mit der von Wäldern in fruchtbareren Ländern
vergleichbar. Dieses Ergebnis war unerwartet, da man bisher davon
ausging, dass sich Wälder in trockenen Regionen, wenn überhaupt, nur
sehr langsam entwickeln: "Hätte man damals Wissenschaftler gefragt,
wäre er dort nie gepflanzt worden", so Yakir.
Der Yatir Wald wurde vom Jewish National Fund
gepflanzt. Die Studie wird durch die Europäische
Union, die Israel
Science Foundation, das israelische
Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Sport und
durch das Umweltministerium finanziert.
Foto: Weizmann Institut
Die Antwort, so das Team, könnte darin liegen, dass die Pflanze
unter den neuen Bedingungen ihre Poren nicht mehr vollständig öffnen
muss, um an ausreichende Mengen CO2 zu gelangen. Folglich verlieren
die Pflanzenporen weniger Wasser. Die Wassereinsparung hält
Feuchtigkeit im Boden, und Wälder können nunmehr in Gebieten
wachsen, die zuvor zu trocken waren.
Weitere Infos:
Weizmann Institut
© Botschaft des Staates Israel, 2003
hagalil.com
15-05-2003 |
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