Weizmann Institut:
FDA gibt israelische Methoden zur Krebsdiagnose frei
Schmerzen und die Risiken einer
Biopsie könnten bald vielen Patienten erspart bleiben. Israelische
Wissenschaftler haben eine diagnostische Imaging-Methode entwickelt,
die möglicherweise schon bald von medizinischen Einrichtungen für
die Entdeckung von Brust- und Prostatakrebs eingesetzt wird.
Die Methode nennt sich 3TP und
erhielt kürzlich die Freigabe der amerikanischen Food and Drug
Administration FDA für Beginn des kommenden Jahres 2004. Ärzten wird
es dann möglich sein, mit einem Scanner anstelle eines Messers
zwischen bösartigen und gutartigen Geschwüren zu unterscheiden. Das
Verfahren wurde von Frau Prof. Hadassa Degani und ihrem
Forschungsteam an der Abteilung für Biologische Regulation am
Weizmann Institut in
Rehovoth erarbeitet.
3TP (Three Time Point) benutzt
existierende MRI-Scanner und ein unschädliches Kontrastmittel, das
den Patienten eingespritzt wird. Die verdächtige Geschwürstelle wird
für einige Minuten vom MRI-Scanner mehrmals gescannt. Die eigens
dafür entwickelte Software analysiert drei der MRI-Images, eines vor
und zwei nach der Kontrastmittelspritze (daher der Name 3TP). Anhand
der gesammelten Daten wird danach die Farblichkeit des Brust- oder
Prostatageschwürs analysiert. Wenn Rot überwiegt, handelt es sich um
ein Krebsgeschwür, wenn Blau oder Grün vorwiegen, deutet dies auf
ein gutartiges Geschwür hin.
Mehrere Krankenhäuser in den USA
haben an den klinischen Tests mit mehreren Hundert Patienten
teilgenommen. Die eindrucksvollen Testergebnisse zeigten auf, dass
feste Tumore, die größer als 5mm (1/5 Inch) waren, mit Hilfe von 3TP
fast 100% korrekt diagnostiziert wurden. Bei allen Tests, auch bei
Patienten mit DCIS (Krebs, der in den Milchkanälen keine Knoten
bildet) lag die Genauigkeitsrate bei fast 90%.
Obwohl auch viele andere
Wissenschaftler zur Krebsdiagnose mit Hilfe von MRI-Technologien
verschiedene Methoden entwickelt haben, hebt Degani hervor, dass die
3TP-Methode die einzige ist, die ein akkurates, standardisiertes
System anbietet, welches von medizinischen Assistenten sehr leicht
benutzt werden kann. Die Geschwindigkeit, mit der die Ergebnisse
erzielt werden können und die Verhinderung unnötiger Biopsien macht
diese Methode auch sehr kostengünstig. Das Verfahren wird sich in
Zukunft auch bei der Diagnose anderer Krebsformen einsetzen lassen.
Die Methode wird von einer US-Firma namens 3TP LLC vermarktet
werden. Vor mehr als einem Jahr wurde diese Firma für die
Vertreibung der 3TP-Technologie gegründet. Die weltweiten Rechte
erhielt sie über Yeda (Zweigstelle des Weizmann Instituts). Die
Firma ist jetzt um die Freigabe in Kanada und Europa bemüht.
© Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
24-09-2003 |