Niemand redet von Panik:
Ein gewisses Maß an Angst und Befürchtung
Diplomaten und Ausländer
ziehen die Möglichkeit in Betracht, Israel zu verlassen
Jossi Melman berichtet in haArez:
Ausländische Angestellte internationaler Firmen in Israel und Diplomaten
ziehen die Möglichkeit in Betracht, Israel zu verlassen, falls sich die
Sicherheitslage weiter verschlechtern sollte.
Ein großer Teil der Geschäftsleute und
der Diplomaten stehen mit der Firma SOS International in Verbindung, die
bei Themen wie Evakuierung und Rettung berät. Der stellvertretende
Generaldirektor der Firma, Dr. Eli Antopolsky, sagte gestern; „Ich würde
die Situation nicht als Panik bezeichnen, aber es gibt ein gewisses Maß
an Angst und Befürchtung.“ Er sagte, in den letzten Tagen, und vor allem
gestern, seien zahlreiche Anfragen von Klienten eingegangen. Er
fügt hinzu, falls die Verschlechterung der Sicherheitslage anhalten
sollte, sei es nicht auszuschließen, dass zumindest die
Familienangehörigen Israel verlassen werden.
Kein aussätziger Staat
Zever Plotzker schreibt in Jedioth:
Das Image Israels als eines gefährlichen Kriegsgebiets schlägt im
Bewußtsein der Welt Wurzeln. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die
israelische Wirtschaft sind katastrophal.
Abgesehen von den schlimmen objektiven
Folgen verstärkt das Image eines aussätzigen Staates bei den Israelis
subjektiv die ohnehin schon belastende allgemeine Niedergeschlagenheit
und das Gefühl der Isolierung und Entfremdung und wirft sie auf die
(irrige und gefährliche) Vorstellung zurück, dass alle sowieso gegen
Israel sind und dass es daher keine Rücksicht auf die nichtjüdischen
Völker der Welt, die ‘Go’im’, zu nehmen brauche.
Anstatt die Hände in den Schoß zu
legen, die Heuchelei der übrigen Welt zu kritisieren und auf die ‘Go’im’
zu schimpfen, sollte die israelische Regierung sich bemühen, einige
Probleme zu lösen und damit Israel wieder attraktiver für ausländische
Besucher zu machen“, z.B. durch günstige Versicherungen, niedrigere
Preise und Informationsarbeit u.s.w.. Israel darf keine Anstrengungen
und Ausgaben scheuen, um den Makel eines Staates zu tilgen, mit dem man
nichts zu tun haben will.
haGalil onLine 14-03-2002 |