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Judentum und Israel
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Jüdische Weisheit
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Unser Bild in der Welt, die Wirtschaft und die Kultur:
Niederlagen - auf Jahre hinaus?

Yael Paz-Melamed

PR-Niederlage

Eine Abrissaktion von ca. zehn Häusern in Issaviye, einem Wohnviertel am Rande von Jerusalem mit 8.000 arabischen Einwohnern, konnte zum gegenwärtigen Zeitpunkt, vor dem Hintergrund der zerstörten Häuser in Rafiah, nichts anderes als eine "schlechte Presse" bringen.

Natürlich handelt es sich bei allen Häusern, die abgerissen wurden oder deren Abriss durch eine rechtzeitige Klage der Eigentümer noch gerade verhindert werden konnte, um illegale Bauten. Die Frage ist aber, ob es gerade jetzt klug war, diesen Abrissbefehl durchzuführen und weitere wichtige Pluspunkte in der Weltöffentlichkeit zu verlieren.

Israel hat offenbar noch nicht begriffen, dass man heutzutage Kriege im Fernsehen und in der Presse führt, und in dieser Hinsicht tun wir alles, um zu verlieren. Auf der einen Seiten beklagen wir uns bitterlich darüber, dass alle gegen uns sind, auf der anderen Seite posaunen wir herum, es sei uns egal, was die übrige Welt von uns denkt.

Das funktioniert nicht mehr. Die öffentliche Meinung bestimmt weitgehend die Beziehungen der amerikanischen Regierung und der europäischen Staaten zu uns. Die öffentliche Meinung macht Arafat wieder relevant und stellt die Palästinenser als Sieger im PR-Krieg gegen uns dar.

Wirtschaftliche Niederlage

Der Preis der Intifada liegt heute bei 12,6 Milliarden NIS (ca. 3.1Mia €), das sind 4 % des Brutto-Sozialprodukts. Und das ist offenbar erst der Anfang. Im Klartext bedeutet das: Zehntausende neuer Arbeitsloser, Zehntausende kleiner Betriebe, die zugesperrt haben oder darauf zusteuern, den Ruin des Fremdenverkehrs, eine schwere Rezession. Man sollte sich diese Zahlen vor Augen halten, wenn man davon spricht, dass der Krieg mit den Palästinensern noch Jahre dauern kann.

Kulturelle Niederlage

Schwerstens haben die Folgen der Intifada die Kultur, die Wissenschaft und den Sport in diesem Lande betroffen. Wenn kein Geld da ist, wird eben gestrichen. Im Einklang mit den verzerrten Prioritäten dieser Regierung wird als erstes an der Kultur herumgeschnibbelt. In der vergangenen Woche kamen Künstler, Persönlichkeiten des Geisteslebens, Wissenschaftler und Sportler in die Knesset, um den Abgeordneten zu erklären, welche schlimmen Folgen die Kürzung des Kultur-, Wissenschaft- und Sportministeriums um 50 Millionen Schekel (mehr als bei jedem anderen Ministerium) haben würde.

50 Millionen Schekel? MdK Ya’akov Litzman würde keinen Fuß vor die Tür setzen, um für eine solche Summe zu kämpfen. Erst vor vierzehn Tagen warf man ihm als Vorschuss einen kleinen Knochen von 90 Millionen Schekel hin. Das Schulnetz der ShaS, "El haM'ajan", bekam 11 Millionen Schekel, damit es erst mal wieder Ruhe gibt. Derweil bricht das ganze Kulturleben des Staates Israel zusammen, doch das kümmert keinen Menschen. Eine schöne politische Führung für das auserwählte Volk, das auch das Volk des Buches ist.

haGalil onLine 21-01-2002

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