Holocaustüberlebende:
Repräsentativklage gegen Jaffa Golan beantragt
Beim Bezirksgericht Tel Aviv wurde
gestern ein Antrag für die Genehmigung einer Repräsentativklage in Höhe
von 100 Millionen Shekel gegen Jaffa Golan eingereicht, der Eigentümerin
der Firmen „Jaffa Golan 1994“ und „Jaffa Golan Investments und
Finanzen“.
Der Antrag wurde von
Holocaustüberlebenden eingereicht, mit der Begründung, Jaffa Golan habe
zahlreiche Überlebende, die Anspruch auf Entschädigung haben, schamlos
missbraucht, indem Bearbeitungsgebühren und Honorare in Höhe von 10-15%
der Summe der Entschädigung berechnet worden seien, wofür keinerlei
Berechtigung bestanden hätte. Weiter seien irreführende Angaben
veröffentlicht und Holocaustüberlebende getäuscht worden.
Die Antragsteller behaupten, Golan habe
gewußt, dass sie über keinerlei Recht verfügt, von den Überlebenden
Bearbeitungsgebühren zu verlangen. Weiter sagten die Antragsteller, alle
Institutionen, die sich in Israel mit der Auszahlung der Gelder an die
jüdischen Zwangsarbeiter aus der Nazizeit befassen, hätten sich an Golan
gewandt und erklärt, dass für diese Zahlungen keine Bearbeitungsgebühren
oder Honorare berechnet werden dürfen, und in den Medien seien auch
diesbezügliche Anzeigen erschienen. Dennoch setze Golan ihre Tätigkeiten
fort. Sie fordere und erhalte nach wie vor Gebühren.
In manchen Fällen setze sie ihre
Tätigkeiten trotz der wiederholten Bitten der Überlebenden fort, den
Kontakt mit ihr einzustellen. Die Überlebenden hätten den Kontakt zu ihr
aufgenommen, noch bevor mit den Auszahlungen an die Zwangsarbeiter
begonnen wurde und bevor die Überlebenden über ihre Rechte informiert
waren.
Weiter heißt es in dem Antrag, in den
letzten Tagen, nachdem die Überlebenden ihre Zahlungen aus dem deutschen
Fonds erhalten hatten, erhielten sie nun permanente Anrufe von Golan und
ihren Vertretern, die ihre (unrechtmäßigen) Honorare fordern.
Golan habe sich an 130
Holocaustüberlebende gewandt, ihnen ihre Dienste angeboten und der
Großteil der Überlebenden habe Vollmachten und Honorarverträge
unterzeichnet.
Eine Reaktion Golans war gestern nicht erhältlich.
Nach Globes 07-12 / Itzhak Danon
haGalil onLine
11-12-2001 |