Ein echtes Chanukka-Wunder:
Geschwisterpaar findet sich nach 67 Jahren
Es war wie ein echtes
Chanukkah-Wunder. Freitag-Abend, als das erste Licht gezündet wurde,
klingelte bei Benjamin Shilom das Telefon. Jemand fragte Benjamin,
ob sein Name Shlomowicz sei, was er verneinte, da er seinen Namen
geändert hatte, als er nach Israel kam. "Hast Du eine Schwester
namens Rozia?", wollte der Anrufer weiter wissen. Benjamin bejahte
die Frage, auch wenn er davon überzeugt war, dass seine kleine
Schwester die Shoah nicht überlebte.
Das letzte Mal hatten sie sich
1937 gesehen, Benjamin war 11, seine kleine Schwester 7. Nach 67
Jahren trafen sie sich wieder und mussten feststellen, dass
jahrzehntelang nicht einmal hundert Kilometer entfernt gewohnt
hatten. Rozia hatte bereits 1956 für die Gedenkstätte Jad waSchem
ein Formular zum Verbleib ihrer Angehörigen ausgefüllt und
angegeben, ihr Vater und ihre Brüder seien 1941 von den
Nationalsozialisten in Polen umgebracht worden. Mehr als vierzig
Jahre später, im Jahr 1999, trug sich auch ihr tot geglaubter Bruder
Benjamin dort ein und gab an, seine jüngere Schwester Rusa habe den
Holocaust nicht überlebt.
Während der Aufnahmen zu einem
Dokumentarfilm vor zwei Wochen in der Gedenkstätte Jad Vaschem
stellte Rozia dann fest, dass es zu ihrem Namen einen zweiten
Eintrag gab. Eine Überprüfung ergab, dass es sich dabei um ihren
78-jährigen Bruder Benjamin handle. Ihr Enkel fand Binis
Telefonnummer heraus und rief ihn an.
Auf die Frage, ob er seine
Schwester wieder erkannt habe, antwortete Bini nach dem ersten
Treffen, er habe tief in ihre Augen geblickt und sei davon
überzeugt, dass sie es ist.
al /
hagalil.com
29-12-2003 |