Wettlauf mit der Zeit:
Ein Krieg mit Glacéhandschuhen
Eitan Haber
Israel ist heute mit einer
demographischen und einer nuklearen Gefahr konfrontiert und in
beiden Fällen befinden wir uns in einem Wettrennen mit der Zeit,
wobei die Zeit nicht zu unseren Gunsten arbeitet.
Es gibt keinerlei Grund zur
Zufriedenheit, was die IDF-Aktionen in den palästinensischen
Gebieten betrifft. Ein Selbstmordattentäter, dem ein Anschlag
gelingt, macht die positive Wirkung der Verhaftungen von 140
Terroristen vor dem geplanten Anschlag zunichte. Und da sind wir
schon beim Hauptproblem: bei Dutzenden oder Hunderten Millionen
Moslems ist das Arsenal an Selbstmordterroristen fast
unerschöpflich.
In der gegenwärtigen Situation
sieht es so aus, als könne nur das Ausland, Amerika oder Europa oder
beide, so etwas wie einen Waffenstillstand in dieser hart
geschlagenen Region erzwingen. Man kann sich ausrechnen, wie es in
den nächsten Wochen weitergeht: der Terror steigert sich immer
weiter, die Armee wird wütend (mit Recht) und geht schärfer vor, was
bedeutet, dass sie weniger Rücksicht auf die Bevölkerung nimmt. Das
wird dann ein Krieg ohne Hemmungen. Wie schrieb Nathan Altermann,
der Dichter der nationalen Sicherheit im Jahre 1950: ‘Einen Krieg
kann man nicht mit Glacéhandschuhen führen’.
hagalil.com
11-08-02 |