Nicht die richtige Zeit zum Feiern:
Auszüge aus der Ansprache
von Ariel Scharon
"Meine Freunde, die auf dem
Podium sitzen und die, die in der Halle sind, zuerst möchte ich
allen jenen Danke sagen, die mir geholfen haben und in diesem Kampf
hinter mir standen. "Danke an die Wähler, die an meinen Weg geglaubt
haben, den Weg des Likuds. Danke an alle israelischen Bürger, die
heute zum Wählen kamen und bestimmten wie das Land in den kommenden
Jahren handeln wird. An alle, vielen Dank, vielen Dank."
"Das ist ein Tag des Sieges für
alle von uns, ein historischer Sieg, ein großer Sieg. Es ist erlaubt
über diesen Sieg froh zu sein, aber es ist kein Platz für Feiern."
"Der Kampf gegen die
terroristischen Organisationen hat nicht geendet. Er fordert jeden
Tag Opfer. Die irakische Bedrohung schwebt über unseren Köpfen. Die
sozio-ökonomische Krise bedroht noch immer die Stabilität der
Wirtschaft und die Chancen auf Wohlstand für alle israelischen
Bürger."
"Heute ist nicht die richtige Zeit
für Feierstimmung – keine Feierstimmung. Das ist die richtige Zeit,
um in uns zu gehen, um in Einheit zusammen zu kommen, um alle Kräfte
zu sammeln, um einen wirklichen Sieg zu erlangen – Sieg über den
Terrorismus, und einen wahren Friedensprozess zu beginnen. Dann und
nur dann werden wir den Triumph des israelischen Volkes feiern."
"Genau vor drei Monaten wurde die
nationale Einheitsregierung entkräftet und das Land in eine unnötige
Wahlkampagne getrieben. Die Linke präsentierte ihr Programm und ich
präsentierte mein Programm, das mit den Prinzipien der Rede von
Präsident Bush übereinstimmt."
"Das Volk hat
gesprochen. Es hat sich für mein Programm entschieden, ein Plan, der
dem historischen Pfad des Likuds treu ist und für die gegenwärtige
Sicherheitslage und die diplomatische Realität passend ist. Nun ist
es an allen politischen Kräften, den Willen des Wählers umzusetzen.
Das ist die Bedeutung von Demokratie, die Entscheidung, die in den
Wahlkabinen gefällt wurde, zwischen verschiedenen Alternativen, und
ein Zusammenkommen am nächsten Tag, um den Willen des Volkes
umzusetzen."
"Engstirnige politische
Überlegungen und Dinge, die im Eifer der Kampagnen gesagt wurden,
sollten jetzt nicht zu einem Hindernis auf dem Weg zur nationalen
Einheit werden. Bittere Dinge wurden während der Kampagnen gesagt,
von allen Seiten, und schwere Beschuldigungen wurden erhoben. Das
ist die Eigenart der Wahlen, ich war bereits an vielen Wahlkampagnen
beteiligt. Ich bin das gewohnt."
"Aber heute, trotz allem, müssen
wir dies zur Seite stellen. Wir müssen die Feindseligkeiten des
Wahlkampfes hinter uns lassen. Ich entschuldige und vergebe all
denen, die versucht haben, mich zu verletzen, mich zu verleumden und
zu beschmutzen. Ich entschuldige und vergebe, denn das, was uns
vereint ist wichtiger als das, was uns trennt."
"Ich sage zu allen Parteien,
unsere Differenten werden durch den mörderischen Hass der
Terroristen auf alles Israelische und Jüdische, durch die Bedrohung
eines Golfkrieges und eines Angriffs auf Israel und durch die
ökonomische Krise, die die israelische Gesellschaft auseinander
reißt, nichtig."
"Israel darf nicht innerlich
geteilt bleiben, von blindem Hass aufgefressen – nicht in einer Zeit
des Krieges, nicht in einer Zeit der Krise, nicht jetzt."
"Israel braucht Einheit. Israel
braucht Stabilität. Israel braucht beides schnell bevor sich die
Krise weiter vertieft."
"Vor etwa 10 Jahren, in einer
feierliche Zermonie in
Binyanei Ha'ooma in Jerusalem, sagte Premierminister Yitzhak Rabin,
gesegnet sei sein Andenken, ich zitiere: 'Wir vergessen nicht für
einen einzigen Moment, dass, egal ob sie mit uns übereinstimmen oder
gegen uns sind, wir alle Brüder sind, wir alle Juden sind, und wir
alle teilen ein Schicksal … Wir müssen gemeinsam weiter machen, um
das gemeinsame Ziel zu erreichen, das Beste für das Land allen
persönlichen und parteilichen Überlegungen vorangestellt.'"
"Bürger Israel,
der Wahlkampf ist vorüber. Die Streitereien sind vorüber. Jetzt ist
es an der Zeit, gemeinsam zu handeln. Ich erkläre hiermit, dass ich,
nachdem mich der Präsident mit der Regierungsbildung beauftragt
haben wird, alle zionistischen Parteien bitten werde, einer
Einheitsregierung beizutreten, die so breit als möglich sein soll."
[Beifall,
vermischt mit Buh-Rufen]
"Das ist der
Wille des Volkes. Die Basis für die Etablierung einer
Einheitsregierung werden die fundamentalen Prinzipien der abgelösten
Einheitsregierung bilden, denen die meisten der in der neuen
Knesseth enthaltenen Parteien bereits zugestimmt haben. Der
diplomatische Plan, den ich vorgestellt habe, ist ein Plan, der
Israel den Sieg über den Terror und eine wahre Öffnung für Frieden
bringen kann."
"Davon
abgesehen, wird die Regierung unter meiner Führung sofort dafür
sorgen, dass Gelder aus dem Etat und aus anderen Quellen frei
werden, so dass Wachstum und Initiative der Industrie neu belebt
werden, und entsprechend handeln, um die Einwanderung nach Israel
aus der ganzen jüdischen Diaspora zu erhöhen."
"Wir werden gemeinsam handeln, wie
eine Person, mit einem Herzen, ohne irgendjemanden auszuspielen."
"Die Augen des Volkes, der Welt,
sind auf uns gerichtet. Jeder wartet darauf zu sehen, ob Israel
gemeinsam handelt, vereint, um seine Ziele zu erreichen: Sicherheit,
Wohlstand, Ruhe und Frieden. Es ist möglich. Es liegt nur an uns,
und mit Gottes Hilfe werden wir es schaffen. Dann und nur dann, wird
die Zeit zum Feiern gekommen sein."
transl. aue /
hagalil.com
29-02-2003 |