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Das Ende der nationalen Einheit:
Der grenzenlose Zorn der Rechten

Die Öffentlichkeit brauchte 18 Monate um zu begreifen, dass „Es gibt keine Lösung“ keine Antwort ist, und jetzt wendet sie sich wieder einer Lösung zu, sei es durch einseitige Trennung, sei es durch ein Abkommen.

In M'ariw sieht Chemi Shalev das Ende der Ära der großen nationalen Einheit kommen. Der seltene Konsensus, der seit Camp David und dem Ausbruch der Intifada in der israelischen Öffentlichkeit vorherrschte, beginne auseinander zubrechen. In Kürze wird die Konfrontation zwischen Links und Rechts wieder beginnen, zwischen Befürwortern und Gegnern eines Abkommens, und der Kampf könnte diesmal bitterer und gefährlicher als jemals zuvor sein, schreibt Shalev:

"Für einen Großteil der Bevölkerung hat die Zeit das ihre getan, so auch der Terror und die vergeblichen Bemühungen, ihn zu beseitigen. Die Parole von Camp David, „Wir haben ihnen alles gegeben, aber sie wollten es nicht“ stellt sich im Nachhinein als Fluch heraus, der alle Bemühungen, ein Abkommen zu erreichen, lahmgelegt hat. Wenn man „keine Verhandlungen unter Feuer“ führt, bleibt einem, wie es sich nun zeigt, das Feuer, das Blut und die Toten. Die Öffentlichkeit brauchte 18 Monate um zu begreifen, dass „Es gibt keine Lösung“ keine Antwort ist, und jetzt wendet sie sich wieder einer Lösung zu, sei es durch einseitige Trennung, sei es durch ein Abkommen.

Was von vielen als ein sich Abfinden mit der Realität ausgelegt wird, wird in der Rechten jedoch als beschämende Kapitulation dargestellt, als ein Dolchstoß in den Rücken der Nation. Die galoppierenden Panzer in den Städten der Westbank haben in der ideologischen Rechten den Glauben an die sich nähernden Tage des Messias entstehen lassen. Jetzt, nach den letzten Entscheidungen des MP, stärkt sich das Gefühl, man habe ihnen die Entscheidung aus der Hand gerissen und sich stattdessen mit einer Niederlage abgefunden.

Die Bitterkeit, die sich in der Rechten anstauen wird, sollte es tatsächlich zu Verhandlungen kommen, wird keine Grenzen kennen. Nach Camp David und im Verlauf der Intifada hat sich hier das Bewusstsein entwickelt, als habe die Rechte einen historischen Sieg im Kampf um den politischen Weg Israels erzielen können. Die gesamte Öffentlichkeit, einschließlich der Politiker, Kommentatoren und Experten, atmete rechts, sprach rechts und verhielt sich rechts, und auch die Medien wandten sich von Oslo ab und bekannten sich zu ihrer Schuld. Kaum jemand, der sich noch getrauen konnte hier Einwände zu erheben.

Jetzt beginnt sich die Richtung wieder zu ändern, und die Qual der Rechten ist groß. Denn im Gegensatz zur Linken, die kräftig durchgeschüttelt wurde und ihre Haltung veränderte, hat sich die Rechte ja keinen Millimeter bewegt. Nicht die Gewalt ist gescheitert, wird sie sagen, sondern die Angst, sie bis zum Letzten einzusetzen. Nicht der Weg muss verändert werden, sondern die, die ihn anführen. Und mit Sicherheit sollen es, nach dieser Lesart, nicht die Siedler sein, denen ein Verzicht abverlangt werden darf, wie es eine immer größer werdende Mehrheit der israelischen Öffentlichkeit wieder fordert.

So wie es jetzt aussieht, werden wir bald zu den politischen Barrikaden zurückkehren, mit einer neugeborenen Linken und einer zornigen Rechten. Wir haben es also mit entflammbarem Material zu tun, das leicht explodieren könnte.

haGalil onLine 22-03-2002

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