Die Behauptung, dass in Tantura 1948 ein Massaker begangen
worden wäre, wurde widerlegt, aber das interessiert ihre Anhänger
nicht.
In einer "Forschungsarbeit", die er im Rahmen seines Studiums für
den Magister-Titel an der Universität Haifa vorgelegt hat,
behauptete Teddy Katz, dass nach Eroberung des arabischen Dorfes
Tantura während des Befreiungskrieges die Kämpfer der Brigade
Alexandroni einige hundert waffen- und schutzlose Einwohner
massakriert hätten. Zuletzt hat Dr. Uri Bar-Josef vorgeschlagen, die
Gräber der arabischen Opfer in Tantura zu öffnen, um festzustellen,
wie diese ihren Tod fanden ("Die Gräber durchsuchen", Haaretz,
25.5.03). Bar-Josef ist Mitglied des Kreises von Dr. Ilan Pappe, mit
dessen Hilfe Teddy Katz seine Magisterarbeit schrieb (unter anderem
weist seine gefühlvolle Danksagung an Pappe in der Einleitung darauf
hin).
Es ist bedauerlich zu sehen, dass auch nachdem diese Affäre
Tantura als eine der gröbsten Fälschungen in der Geschichte der
akademischen Wissenschaften aufgedeckt wurde, Leute dieses Kreises
versuchen die "Affäre Tantura" am Leben zu halten.
Eine kurze Erinnerung - die heute 70 oder 80jährigen Kämpfer der
Brigade Alexandroni haben durch einen Artikel der Tageszeitung
"Maariv" über die Arbeit von Katz erfahren und diesen wegen
Verleumdung geklagt. Katz wurde vom Gericht verplichtet seine
Tonbänder mit Interviews seiner Zeugen herauszugeben und es wurde
festgestellt, dass seine "Forschungsarbeit" Fälschungen und Lügen
enthält. Sowohl jüdische als auch arabische Zeugen haben - trotz
Drängens von Katz - energisch die Behauptung dementiert, dass nach
der Kapituation des Dorfes sich ein Massaker ereignet hätte. Sie
wurden trotzdem in der Arbeit von Katz zitiert, als ob sie das
Gegenteil gesagt hätten. Menschen, die Katz mitgeteilt haben, dass
sie am Tag der Eroberung nicht im Dorf waren, wurden zitiert, als ob
sie dort gewesen und Zeugen eines Massakers geworden wären.
Als während seiner Befragung im Gericht seine Schande offenbar
wurde, sagte Katz im Zeugenstand: "Ich habe nie, nirgendwo jemandem
gesagt es hätte in Tantura ein Massaker gegeben. Auch jetzt sage
ich, es gab kein Massaker in Tantura."
Dann unterzeichnete Katz im Beisein seines Rechtsanwaltes,
aufgrund dessen Empfehlung einen Entschuldigungsbrief, in dem er
alle seine Beschuldigungen zurückzog. Der Oberste Gerichtshof hat
den Antrag von Katz abgelehnt, dass er von seiner Verpflichtung
diesen Entschuldigungsbrief zu veröffentlichen, entbunden werde, und
das trotz seiner Behauptung, diesen Brief in einer schwachen Stunde
und unter dem Druck seiner Familie unterzeichnet zu haben.
Die Universität Haifa setzte eine besondere Kommission zur
Überprüfung der Tonband-Aussagen der von Katz zitierten Zeugen ein
und lehnte aufgrund deren Ergebnisse seine Magisterarbeit ab. In
nicht erklärlicher Großzügigkeit ermöglichte die Universität Kaz,
seine Arbeit auszubessern, doch Katz scheiterte wieder und seine
Arbeit wurde endgültig verworfen.
Auch das läßt diejenigen nicht ruhen, die an der Wahrheit absolut
nicht interessiert sind. Was spielt das für ein Rolle, wenn während
fünfzig Jahre kein Mensch (außer dem Propagandisten Nimr Al-Chativ,
der anscheinend diesen Mythos erfunden hatte) behauptete, es wären
in Tantura nach dem Kampf unschuldige Menschen getötet worden? Was
macht das schon, dass die Arbeit von Katz "des Entdeckers eines
Massakers" von der Universität abgelehnt wurde? Und was bedeutet es,
wenn im nachhinein bekannt wurde, dass Katz zehntausende Shekel von
der PLO erhielt (siehe Yedioth Achronot 1.9.02 und die Reaktion von
Katz, der dies zugab) für diejenigen, die Geschichte zu einer Magd
der Politik gemacht haben. Das hat für sie keine Bedeutung; sie
lassen sich von Fakten nicht beirren.
Vor nicht langer Zeit kam eine Einladung zu einer von Dr. Ilan
Pappe organisierten Podiumsdiskussion an der Universität Haife in
meine Hände, dessen Thema die "Historiographie 1948" war. Erraten
Sie wer alles den Standpunkt der jüdischen Seite vertreten hat? Es
war Pappe, mit dessen Hilfe die "Magisterarbeit" des Katz
geschrieben wurde; Katz selbst, ein Student für den zweiten
akademischen Grad (dessen Magister-Titel aberkannt wurde) und der
nichts unerlaubtes in der Fälschung von Zeugenaussagen sieht und der
uns bekannte Uri Adiv, der wegen seiner für Syrien geleisteten
Spionagedienste rechtskräftig verurteilt wurde.
Das ist eine "Troika" von "Historikern" mit Herz, die kein
anderes Motiv als intellektuelle Neugierde und Erforschung der
Wahrheit haben. Solche Podiumsdiskussionen garantieren das
Weiterleben der Lüge und ihre Weiterentwicklung im Interesse
derjenigen, die ihre "akademische Pragmatisierung", und ihr "Recht
auf freie Meinungsäußerung" sowie das Kurzzeitgedächtnis des
Publikums zynisch benützen, um ihre politische Agenda zu fördern.
Übrigens, die Alexandroni-Veteranen unterstützen voll und ganz
die Initiative, die Gräber in Tantura zu öffnen. Sie sind sicher:
1) Dass auch die Untersuchung dieser Gräber, wie die bereits
erfolgte objektive, sachliche Überprüfung der Angelegenheit sie von
jeder Schuld freisprechen wird.
2) Dass alle Resultate und alles was noch gefunden werden wird,
dieVerbreiter der Mord-Legende nicht zufriedenstellen wird, denn
diese sind entschlossen die Lüge nicht sterben zu lassen.
Der Autor ist der Rechtsanwalt der Kämpfer der
Alexandroni-Brigade während des Befreiungskrieges 1948.