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demonstrative härte
Blutiger Krieg um Ausgangspunkte

Ministerpräsident Ariel Scharon dürfte eine überzeugende Antwort schwer fallen, wenn er von der Mutter gefragt würde, warum ihre sieben Kinder vor gut einer Woche bei einer Bombenexplosion gestorben sind. Aber auch die Mütter der vielen palästinensischen Kinder, die in diesen Tagen bei israelischen Luftangriffen sterben, werden keinen Sinn im Tod ihrer Kinder erkennen können. Denn der Ausgang der Krise im Nahen Osten ist seit langem programmiert.

Kommentar von SUSANNE KNAUL

Basis einer jeden Lösung können nur die bisherigen Verhandlungen sein, bei denen sich beide Seiten bis auf wenige Details bereits einig geworden sind. Bei dem täglichen Blutvergießen geht es heute nicht mehr darum, wie viele Siedlungen aufgelöst werden oder wo genau die Grenze zwischen Israel und dem künftigen Palästinenserstaat verlaufen wird. Der Krieg zwischen Ariel Scharon und Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist nichts anderes als eine Machtdemonstration.

Die gegenwärtige Strategie der politischen Zugeständnisse einerseits und der harten Militärschläge andererseits ist aus israelischer Sicht keineswegs doppelzüngig. Die entwürdigenden Massenverhaftungen, bei denen die Medien eingeladen waren, haben vor allem ein Ziel: Sie sollen das unterdrückte Volk ein für alle Mal lehren, wer der Stärkere ist. Anschließend können durchaus wieder Verhandlungen aufgenommen werden. Umgekehrt setzt Arafat auf die Gewalt, um den Israelis zu zeigen: Seht, wir können euch sehr wohl wehtun, deshalb solltet ihr euch mit uns zusammensetzen. Nicht das Ende der Verhandlungen, sondern die Ausgangsposition beider Seiten soll durch das Blutvergießen entschieden werden.

Die Israelis zu Zugeständnissen zu bewegen dürfte nicht schwierig sein. Wenn die Aufgabe der Siedlungen der Preis dafür ist, wieder ohne Angst einkaufen zu können oder ein Restaurant zu besuchen, dann räumen die Israelis sie lieber heute als morgen. Den Palästinensern muss der Weg zum Frieden geebnet werden, denn sie sind es, die nichts mehr zu verlieren haben. Der frühere US-Präsident Bill Clinton fragt sich heute noch, was in Camp David schief lief und warum die Palästinenser das Angebot des damaligen Regierungschefs Ehud Barak nicht annehmen wollten. Die Amerikaner müssen lernen, dass sie tun müssen, wozu Scharon nicht in der Lage ist: Arafat als Partner anerkennen und ihm auf dem Weg zu seinem Ziel, der Selbstbestimmung seines Volkes in einem eigenen Staat, die Hand reichen.

taz Nr. 6699 vom 13.3.2002, Seite 1, 85 Kommentar SUSANNE KNAUL, Leitartikel
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haGalil onLine 13-03-2002

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