hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

Holocaust-Vergleich:
Schelte für Justizminister Lapid

So weit ist es gekommen, jetzt muss man schon Tommy Lapid verteidigen, gerade Tommy Lapid! Jenen Tommy Lapid, der seinen Wählern so viel versprochen hat, was wird seiner Partei mit dem klangvollen Namen Shinui (Wechsel) nicht alles verändern. Und jener Tommy Lapid, der bisher keine Abstimmung ausgelassen hat, um seinen Wählern eins auszuwischen. Jener Tommy Lapid, der beispielsweise gegen die Einführung der Zivilehe um des Koalitionsfriedens willen gestimmt hat.

Jetzt steht er unter Beschuss und die Zeitungen und Agenturen verbreiten, er habe die Situation der Palästinenser mit dem Holocaust verglichen. Der Spiegel und Yahoo News zitieren Lapid, das Bild einer alten Palästinenserin in den Trümmern ihres Hauses erinnere ihn "an meine Großmutter im Holocaust".

Tatsächlich hat er das nicht gesagt. Lapid sagte wörtlich, er habe Bilder einer alten Palästinenserin gesehen, die in den Trümmern ihres Hauses nach Medikamenten suchte, das habe ihn an seine Großmutter erinnert. Punkt. Er hat nicht gesagt "an meine Großmutter im Holocaust". Den NS-Vergleich hat er nicht ausgesprochen, will man ihm glauben, so hat er ihn auch nicht beabsichtigt. Kennt man Lapids politische Einstellung, die nun sicherlich nicht gerade als links zu bezeichnen ist, kann man ihm auch glauben. Nach seinen Worten erhob sich ein Sturm in der Knesseth, wissen Lapids Kollegen doch, dass seine Großmutter im Holocaust von Nazis ermordet wurde. Die Assoziation folgte sofort, wurde jedoch nicht beabsichtigt.

Die Tatsache, dass die Nachrichtenagentur AP die Meldung mit einem falschen Zitat herausgibt, ist etwas anderes. Es ist anzunehmen, dass die Journalisten von AP des Hebräischen mächtig sind. Wer gestern Nachrichten gesehen hat, bekam den Satz Lapids nochmal genau vorgesetzt, wie kann das also passieren? Es mag als feine Nuance gewertet werden, ob Lapid das Wort Holocaust gesagt hat, oder nur die Assoziation entstand. Aber es ist doch ein wesentlicher Unterscheid! Und auch ein wesentliches Zeichen, dass die Antizionisten und Antisemiten dieser Welt da bekommen. Schau doch, die Juden tuns ja selber, da kann ja mein Vergleich zwischen Nazi und israelischem Soldat nicht verkehrt sein.

Andererseits zeigt die Reaktion in Israel selbst wie aufgeheizt die Stimmung ist. Die beständigen Vergleiche vom heutigen Israel als den ehemaligen Opfern mit den ehemaligen Tätern, also den Nazis, hat Konjunktur. Karikaturen, Statements, Redebeiträge, immer wieder findet man israelische Soldaten als Nazis dargestellt. Kein Wunder also, dass Lapids Aussage einen Sturm der Entrüstung hervorrief.

So weit ist es also gekommen, dass man Tommy Lapid verteidigen muss. Eine vernünftige Diskussion über Sinn und Zweck der Militäroperation in Rafah ist offenbar auch in Israel nicht mehr möglich ohne von antizionistischen und antisemitischen Statements im Nacken beeinflusst zu werden.

al / hagalil.com 24-05-2004

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved