Vorbereitung auf den "Tag danach":
Gesten des guten Willens gegenüber der PA
geplant
Nachrichtenartikel von Aluf Benn, Ha'aretz,
07.11.2004
Übersetzung Daniela Marcus
Israel wird mit vertrauensbildenden Maßnahmen
reagieren, wenn die Nachfolger des Vorsitzenden der
palästinensischen Autonomiebehörde, Yassir Arafat, eine reelle
Feuerpause in den Territorien und effektive Sicherheitsreformen
durchsetzen, sagten gestern Jerusalemer Quellen.
Ministerpräsident Ariel Scharon hielt
letzte Woche eine Reihe von Treffen mit ranghohen Personen aus der
Verteidigung ab, um den "Tag danach", den Tag nach Arafats Tod, zu
diskutieren. Sie entschieden sich für eine Anzahl von humanitären
Schritten, um den Palästinensern ihren guten Willen zu zeigen.
Scharon entschied, Restriktionen zu erleichtern,
um Arafats Beerdigung zu ermöglichen und ausländischen Würdenträgern
die Teilnahme zu genehmigen. Er entschied auch, mit humanitären
Gesten zu reagieren, wenn die derzeitige PA-Führung, bestehend aus
Mahmoud Abbas und Ahmed Qureia, für Recht und Ordnung sorgt und
Reformen voranbringt.
Israel wird Arafats Beerdigung im Gazastreifen
genehmigen, lehnt jedoch eine Beerdigung in der Westbank oder in
Jerusalem ab. Israel wird ausländischen Würdenträgern die
Genehmigung erteilen, zur Beerdigung direkt nach Gaza zu fliegen.
Ein spezieller „Luftkorridor“ wird es Offiziellen aus arabischen
Staaten, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten,
ermöglichen, direkt zu Arafats Beerdigung zu fliegen, ohne dabei
israelische Grenzkontrollen passieren zu müssen.
Offizielle in Jerusalem glauben nicht, dass Abbas
oder Qureia schnell dabei sein werden, Israel um die Umsetzung der
Maßnahmen zu bitten. Zunächst werden sie das Verständnis unter den
palästinensischen Gruppen sichern und Sicherheitsreformen in den
Territorien demonstrieren wollen.
hagalil.com
07-11-2004 |