DREI TOTE NACH ANSCHLÄGEN VOM MONTAG:
IDF PLANT REAKTION
In der Nacht starb die 21jährige Polizistin Galit
Arbiv an den Verletztungen, die ihr gestern bei dem Schussüberfall in
dem Jerusalemer Stadtteil Neveh Ya'akov zugefügt worden waren. Von den
acht weiteren Verletzten befinden sich noch sechs in stationärer
Behandlung, von zweien ist der Zustand sehr ernst.
Wie HA'ARETZ berichtet, hatte ein palästinensischer
Attentäter bei Einbruch der Dunkelheit, ausgerüstet mit einer M-16 und
einigen Handgranaten, zunächst auf eine Menschenmenge geschossen, die an
einer Bushaltestelle wartete. Als die Polizei an den Tatort kam, schoss
der Mann auch auf diese und verletzte drei Beamte, bevor er von der
Polizei erschossen wurde. Der Täter war aus einem nur einige hundert
Meter entfernt liegenden Flüchtlingslager in Zone B gekommen. Jerusalems
Bürgermeister Ehud Olmert verkündete nach dem Anschlag, dass die Stadt
eine Schutzwand um den Stadteil bauen solle.
Einige Stunden zuvor waren Avraham Fish, 65, und
Aharon Gorov, 46, aus Nokdim getötet worden, als Terroristen südlich von
Betlehem ihren Wagen beschossen hatten. Wie die JERUSALEM POST
berichtet, hatten sich die Attentäter nahe der Straße versteckt und den
Wagen der vier beschossen. Danach flohen die Täter in Richtung Betlehem.
Fishs 33 Jahre alte schwangere Tochter Tamara Fish-Lifshitz wurde von
einer Kugel in den Bauch getroffen und ihre vierjährige Tochter Karine
erlitt einen Schock.
Wie HA'ARETZ berichtet, wurde nach Fish-Lifshitz, Einlieferung direkt
ein Kaiserschnitt durchgeführt, während parallel die Stellen behandelt
wurden, die von der Kugel durchbohrt worden waren. Einer der Ärzte
nannte die Geburt einer gesunden Tochter "ein Wunder" und fügte hinzu,
dass "das Baby das Leben ihrer Mutter gerettet hätte".
Laut JERUSALEM POST nannten die Al-Aqsa Brigaden in
einem Bekennerschreiben die beiden Anschläge ein "Geschenk" für die
Ehefrau eines Palästinensers, der gestern an einem Kontrollposten
südlich von Nablus gestern morgen getötet wurde. Wie wir schon gestern
geschrieben haben, wurde Muhammad Alhayek gestern getötet, als er nach
Angaben der IDF versuchte, mit seiner hochschwangeren Ehefrau den Posten
zu durchbrechen. Die 22jährige Maysoun Alhayek gebar drei Minuten nach
ihrer Ankunt im Krankenhaus eine gesunde Tochter. Der Zustand ihres
Schwiegervaters, der ebenfalls verletzt wurde, ist noch kritisch.
Auf dem Weg zur Schule wurde der 16jährige Mordechai
Struck aus Hebron bei einem palästinensischen Schussüberfall schwer
verletzt. Wie YEDIOTH AHARONOTH berichtet, befand sich der Schüler in
einem Wagen mit zwei weiteren Mitfahrern, als sich ihnen an einer
Kreuzung südlich von Hebron ein Auto näherte, von dem aus dann mit einer
Pistole auf ihren Wagen geschossen wurde. Struck wurde in der Brust
getroffen. Die Attentäter flohen in ihrem Fahrzeug Richtung Hebron. Vor
acht Monaten war Mordechais 11jähriger Bruder David in Hebron ebenfalls
von Schüssen in die Brust verletzt worden.
IDF PLANT REAKTION
Wie HA'ARETZ meldet, bereitet sich die Armee auf eine
erneute Blockade von Betlehem vor, wo Sicherheitskräfte die Attentäter
von Nokdim vermuten. Außerdem wäre als Reaktion auf den Anschlag in
Hebron eine Blockade der Stadt geplant. Justizminister hat der Meldung
zufolge gegenüber dem israelischen Radio gewarnt, dass die Regierung,
wenn die Angriffe weitergingen, keine andere Wahl hätte, als wieder in
die Gebiete vorzudringen.
Israel macht den Vorsitzenden der Palästinensischen
Autonomiebehörde, Yasser Arafat, persönlich für die Anschläge
verantwortlich. MA'ARIV schreibt, dass Arafat gegenüber einem
hochrangigen Vertreter der PA sagte: "Die Israelis haben mich
erniedrigt, da hilft nichts. Wenn sie Tohuwabohu wollen, wird es
Tohuwabohu geben". Zudem hätte er die Anweisungen für weitere Anschläge
der Tanzim bestätigt. Dies ginge aus einem Bericht an die politische
Führung hervor. Inzwischen konnte auch festgestellt werden, dass
Mitglieder von Arafats Leibgarde Force 17 für die Ausführung des
Anschlags am Kontrollposten Ein Arik verantwortlich sind, wo vergangene
Woche sechs Soldaten starben.
Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
Dienstag, 26. Februar 2002
haGalil onLine 26-02-2002 |