KURZNACHRICHTEN AUS ISRAEL UND NAHOST
Israelische Botschaft / Berlin
Mittwoch, 6. Februar 2002
ISRAELISCHER MANN IM WESTJORDANLAND
ANGESCHOSSEN; WEITERE VORFÄLLE
USA: KEIN KONTAKT, BIS PA ALLE FORDERUNGEN ERFÜLLT
GEMEINSAME MILITÄRÜBUNG VON USA UND ISRAEL GEGEN IRAKISCHE BEDROHUNG
PM SHARON TRIFFT US-PRÄSIDENTEN BUSH
KURZMELDUNGEN
ISRAELISCHER MANN IM WESTJORDANLAND ANGESCHOSSEN; WEITERE VORFÄLLE
Ein 46 jähriger Mann aus Safed wurde in seinem Wagen
zwischen den Ortschaften Yitzhar und Hawara südlich von Nablus durch
mehrere Kugeln in den Unterleib verletzt. Nach Angaben der JERUSALEM
POST trug sich dieser Vorfall kurz nach der Wiederöffnung der dortigen
Straßen zu, nachdem die Straßen zwischen Tapuah und Eilon Moreh und der
südlichen Nablus-Umgehungsstraße aufgrund von Warnungen bevorstehender
Terroranschläge gesperrt worden waren.
Die JERUSALEM POST berichtet weiter, dass von der Tanzim-Organisation
gestern verlautete, dass sie die zweite palästinensische Gruppe wären,
die mit der Herstellung von Aksa-2 Raketen begännen. Der
Hisbollah-Sender Al Manar hatte einen Bericht über den Testbeginn
ausgestrahlt. Gezeigt wurde eine angeblich ein Meter lange Rakete
genannt Aksa-1 und eine weitere Waffe Aksa-2, als zweite Generation von
Raketen mit einer Reichweite von 15 Kilometern. Diese würden, wenn
einsatzbereit, eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen. Wie die
JERUSALEM POST jedoch weiter schreibt, bezweifelten militärische Quellen
diese Behauptung. Bisher hatte sich die Hamas exclusiv für
Raketenangriffe im Gazastreifen verantwortlich erklärt.
USA: KEIN KONTAKT, BIS PA ALLE FORDERUNGEN ERFÜLLT
Hochrangige Beamte der US-Regierung sagten in dieser Woche,
dass der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser
Arafat, vor einer Wiederaufnahme der Kontakte mit ihm alle Forderungen
erfüllen müsse, die von der Bush-Regierung zuvor an ihn überstellt
wurden. Diese Botschaft übermittelte US-Außenminister Colin Powell an
den Sprecher des palästinensischen Parlaments Ahmed Qureia während ihres
Treffens am Montag in Washington.
Bezüglich der amerikanischen Forderungen an Arafat, die vom
Sondergesandten Anthony Zinni während seines letzten Besuchs in der
Region übergeben wurden, nennt HA'ARETZ zwei Themenkomplexe: Der erste
betrifft das Waffenschiff Karine A, das Waffen aus dem Iran an die
Palästinensische Autonomiebehörde schmuggelte und von Israel abgefangen
werden konnte. Die USA insistieren, dass Arafat die drei
Hauptverantwortlichen verhaftet, die Verbindungen mit dem Iran und der
Hisbollah trennt sowie die zusichert, keine weiteren Waffen zu kaufen
und die Affäre sorgfältig zu untersuchen. Der zweite Katalog von
Forderungen bezieht sich auf den Terrorismus. Hierunter fällt die
Verhaftung von 33 Männern, deren Namen Israel der PA übergeben hat, die
Zerschlagung der Infrastruktur von Hamas und Islamischem Jihad und die
Beendigung von Geldtransfer an diese Organisationen.
Die US-Regierung fordere zudem einen Mechanismus zur Überwachung der
Gefängnisse der Palästinensischen Autonomiebehörde, um zu bestimmen, ob
Terroristen, deren Verhaftung Arafat behauptet, im Gefängis verbleiben.
Die amerikanische Regierung ist davon überzeugt, dass die Mehrzahl der
Verhaftungen nur zeitweilig wäre, und kritisierte öffentlich Arafats
Verhaftungspolitik als "Politik der Drehtür".
GEMEINSAME MILITÄRÜBUNG VON USA UND ISRAEL GEGEN IRAKISCHE BEDROHUNG
Israel und die Vereinigten Staaten haben im vergangenen
Monat eine größere gemeinsame militärische Übung abgehalten, wie
HA'ARETZ berichtete. Hierbei wurden die Arrow- und Patriot
Raketenabwehrsysteme eingesetzt. Die Übung spielte ein "irakisches
Szenario", bei dem Israels Ballungszentren von irakischen Boden-Boden
Scud-Raketen angegriffen würden. Hunderte Soldaten aus
Flugabwehr-Einheiten der US-Armee in Europa kamen zu diesem Zweck nach
Israel. Einem hochrangigen israelischen Sicherheitsbeamten zufolge,
herrsche in Verteidigungskreisen die weitverbreitete Vermutung, dass die
jüngsten Aussagen von US-Präsident George Bush den Irak als nächstes
Ziel des amerikanischen Kriegs gegen den Terror kennzeichnen.
PM SHARON TRIFFT US-PRÄSIDENTEN BUSH
Premierminister Sharon ist heute nach Washington gereist
und wird morgen mit US-Präsident George W. Bush in Washington
zusammentreffen. Es ist ihr viertes Treffen, seit Bush vor knapp einem
Jahr die Amtsgeschäfte übernommen hat.
Die JERUSALEM POST schreibt, dass sich die Gespräche mit dem
US-Präsidenten wahrscheinlich auf Israels nächste Schritte mit den
Palästinensern, die Bedrohung aus dem Iran, Syriens Unterstützung des
Terrors sowie den nächsten Schritt in Bush's Krieg gegen den Terror
konzentrieren werden. Israels Premierminister werde vermutlich
Vorschläge machen, wie der internationale Druck auf Palästinenserchef
Arafat verstärkt werden könne.
In einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin hätte
Sharon gestern gesagt, dass nur ein verstärkter internationaler Druck
und die Isolation von Arafat diesen anspornen würde, gegen die
Infrastruktur des Terrorismus vorzugehen. Putin hätte Sharon
aufgefordert, den Dialog mit Arafat wiederaufzunehmen. Die beiden
Politiker hatten sich über die Entwicklung der Situation im Nahen Osten
ausgetauscht.
KURZMELDUNGEN -
Justizminister Meir Sheetrit ist am vergangenen Montag, den 4.2., mit
den europäischen Botschaftern in Israel zusammengekommen. Im Jerusalemer
King David Hotel sprachen sie über die aktuelle Lage in Israel, über die
Verantwortung Arafats, Sharons Vorschlag eines Interimsabkommens, einen
internationalen Gerichtshof sowie über die gezielten Aktionen gegen
Terroristen. (s.
http://www.israel.de/Presse/050202sheetrit.html)
- Im schwer bewachten Gerichtshof von Jenin wurden gestern
drei Männer, die kurz zuvor verurteilt worden waren, von einer Gruppe
Palästinenser getötet, die laut JERUSALEM POST als Polizisten
aufgetreten waren. Hunderte Palästinenser hatten das Gebäude nach der
Urteilsverkündung gestürmt. (s. auch:
http://www.jpost.com/Editions/2002/02/06/News/News.42927.html).
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Dieser Newsletter wird von der Botschaft des
Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
zusammengestellt.
haGalil onLine 06-02-2002 |
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