KURZNACHRICHTEN AUS ISRAEL UND NAHOST
Israelische Botschaft / Berlin
Freitag, 1. Februar 2002
KURZNACHRICHTEN
- Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer wird
heute in den Vereinigten Staaten erwartet. Premierminister Sharon
wird in der nächsten Woche ebenfalls zu Gesprächen nach Washington
reisen.
- Ägyptens Präsident Mubarak wird Anfang nächster Woche
Nachrichtenminister Omar Suleiman zu Krisengesprächen mit
Palästinenserführer Arafat schicken. In israelischen Medien wurde
berichtet, dass Mubarak Israels Verteidigungminister Ben-Eliezer
zugesagt hat, dass Suleiman Arafat Mubaraks Botschaft übermittelt, die
dazu aufruft, dass Haftbefehle gegen Terroristen durchgeführt, Täter vor
Gericht gestellt werden sowie die Demontage illegaler Waffen.
- Jordaniens König Abdullah II rief die Vereinigten Staaten gestern
auf, weiterhin mit beiden Konfliktparteien zusammenzuarbeiten, um
einen Waffenstillstand zu erreichen. Bei seinem Besuch in Washington
sagte er, dass er hoffe "irgendeinen Mechanismus" zur Wiederherstellung
der Ruhe zu finden.
- HAZOFE berichtet, dass in den Fluren des Innenministeriums der
Palästinensischen Autonomiebehörde in Al Azariya Porträts der
palästinensischen Selbstmordattentäter hängen.
- Im MAARIV erschien heute ein Interview mit Premierminister Sharon.
Sharon sagte hier u.a., dass Arafat wieder Verhandlungspartner sein
kann, wenn dieser die notwendigen Maßnahmen ergreift. Weiter sagte
Sharon, dass es letzten Endes zu einem palästinensischen Staat kommen
wird und er für einen wahren Frieden bereit sei, auf Teile von Eretz
Israel zu verzichten. Das Interview beinhaltet keine Änderungen der
israelischen Haltung gegenüber Arafat.
- Die nordisraelische Stadt Kiryat Shmona wurde gestern wieder von
der Hisbollah mit Flugabwehr-Raketen beschossen, damit wurden die
Spannung an der nördlichen Grenze verstärkt. Es entstanden keine
größeren Schäden. Der Beschuss ereignete sich kurz nachdem Führer der
Hisbollah erklärt hatten, dass sie sich nicht von den Aussagen von
US-Präsident Georg Bush beirren lassen würden.
- Bezüglich der Kampagne israelischer Reservisten, den Dienst im
Westjordanland und im Gazastreifen zu verweigern, hat
Generalstabschef Shaul Mofas seinen Stellvertreter, Moshe Bugi Yaalon,
beauftragt, die Angelegenheit zu untersuchen. Der ehemalige Chef des
Inlandgeheimdiensts empfahl dem Generalstabschef unterdessen, die
Initiatoren des Briefes zu treffen.
HAMAS AKTIVITÄTEN IN GUSH KATIF
Palästinenische Terroristen haben am Donnerstag bei Gush
Katif eine Bombe gezündet, als ein Bus mit thailändischen Arbeitern
vorbeifuhr, wie HAARETZ berichtete. Hamas bekannte sich zu dem Anschlag,
durch den ein israelischer und ein thailändischer Arbeiter wurden leicht
verletzt wurden.
Zwei bewaffnete Palästinenser, die die Bombe gelegt hatten, eröffneten
das Feuer auf Soldaten der IDF, die zum Tatort eilten. Bei dem
anschließenden Feuergefecht wurden die beiden Täter getötet.
Seit dem frühen Morgen hatte es einige palästinensische Angriffe bei
Gush Katif gegeben. Es ist möglich, dass diese Teil einer koordinierten
Maßnahme der Hamas in dieser Region sind. Zwei Mörsergranaten wurden auf
das Industriegebiete von Neve Dekalim abgefeuert. Eine dritte Granate
wurde am Nachmittag abgeschossen. Außerdem wurden die israelischen
Militärposten bei Neve Dekalim und Gadid von Palästinensern beschossen.
Die Soldaten erwiderten das Feuer und riefen die Einwohner dazu auf,
sich in sicheren Bereichen aufzuhalten, da sie weiteren
palästinensischen Mörserbeschuss befürchteten.
Zwischenzeitlich hat die Polizei eine Situation sehr hoher Wachsamkeit
für die Region Hadera und Wada Ari erklärt. Dies geschah nachdem
Warnungen vor dem Versuchs eines Terroranschlags eingegangen waren.
WAFFENSTILLSTANdSGESPRÄCHE ZWISCHEN PERES UND ABU ALA
Außenminister Shimon Peres wird am heutigen Freitag in
New York mit dem Sprecher des palästinenischen Rechtsrat und
Top-Unterhändler Ahmed Qureia (Abu Ala) sowie mit US-Außenminister Colin
Powell zusammentreffen. Das Treffen war von gestern auf heute verschoben
worden.
Peres und Abu Ala werden ihre Bemühungen fortsetzen, eine
Waffenstillstandserklärung zu formulieren. Es wird erwartet, dass sie
auch über die Gründung eines palästinensischen Staates sprechen werden,
der von Israel anerkannt würde und mit dem Israel verhandeln würde, um
ein Abkommen zum endgültigen Status zu erreichen.
Während seines Treffens mit Powell wird Peres die Fortschritte im Dialog
mit den Palästinensern präsentieren. Peres drückte seine Hoffnung aus,
dass alle beteiligten Seiten den Entwurf für einen Waffenstillstand
annehmen werden. Am Mittwoch war Peres mit Premierminister Sharon
zusammengekommen und hatte Richtlinien für die Fortsetzung der Gespräche
mit Abu Ala erhalten.
haGalil onLine
01-02-2002 |