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Judentum und Israel
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Jüdische Weisheit
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Entscheidung des Obersten Gerichtshofes:
Chok haSchwuth für Konvertierte

Der Oberste Gerichtshof in Israel hat entschieden, dass das "Chok haSchwuth", das Rückkehrgesetz, auch für Nicht-Juden gilt, die nach Israel kommen und während ihres Aufenthaltes, in Israel oder im Ausland, zum Judentum konvertieren. Das Bedeutende an dieser Entscheidung ist die Tatsache, dass dadurch auch nicht-orthodoxe Konversionen akzeptiert werden.

Damit ist ein weiterer Rechtsspruch in der komplizierten Frage "Wer ist Jude?" gefällt. Die Entscheidung, die mit sieben zu vier Stimmen gefällt wurde, gibt jedoch kein generelles grünes Licht, sondern gilt nur für eine bestimmte Personengruppe, die sich an das Gericht gewendet hatte. Trotzdem kann der Richterspruch als wegweisende Basis gesehen werden.

Das Gericht behandelte die Petition von 17 ausländischen Bürgern, Touristen und Fremdarbeiter mit Aufenthaltsrecht, die seit mehreren Jahren in Israel leben und zum Judentum konvertierten. Sie nahmen Unterricht in Israel, die eigentliche Konversion erfolgte im Ausland, teils nach Reform, konservativem oder progressiv orthodoxem Ritus. Der Grund dafür liegt in der Nicht-Anerkennung von nicht-orthodoxen Konversionen in Israel.

Dennoch forderten die 17 Betroffenen eine Anerkennung als Juden nach dem Rückkehrgesetz, was ihnen alle Rechte und Pflichten eines Neueinwanderers sichert und wodurch sie beim Innenministerium als Juden registriert werden. Das Gericht gab ihnen nun recht, nachdem der Staat Israel einige Male seine Position in dieser Frage geändert hatte.

Aron Barak, Präsident des Gerichts, begründete die Entscheidung: "Alijah bedeutet, sich dem jüdischen Volk im Staat Israel anzuschließen. Dafür ist es unwesentlich, wann die Person Jude gewesen ist, vor seinem Aufenthalt in Israel oder danach. Alijah ist kein technischer Begriff, sondern ein gesellschaftlicher und nationaler". Damit haben die Richter den Begriff "Alijah" mit einer neuen Bedeutung belegt, galt er doch bisher für Juden, die nach Israel kommen und nicht für ein allgemeines "sich dem jüdischen Volk anschließen".

Die wesentlich kompliziertere Frage, ob das Rückkehrrecht allgemein auf Personen angewandt wird, die Reform- oder konservativ konvertiert sind, beschloss das Gericht, nicht zu entscheiden. Dies wurde Innenminister Poras übertragen, der dazu sagte: "Ich begrüße das Urteil. Es verkürzt den Weg zur Anerkennung der Reform- und konservativen Konversionen und zur Abschaffung des orthodoxen Monopols in Israel."

Es bleibt zu hoffen, dass Poras, der der Shinui-Partei angehört, die Gelegenheit beim Schopfe packen und seine Wähler nicht ein weiteres Mal, wie bereits bei der Entscheidung zur Zivilehe, enttäuschen wird.

al / hagalil.com 02-06-2004

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