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Wahlen zur Kneseth - 28.Januar 2003
Miflagoth: Parteien in Israel

Israelische Politikerinnen:
17 Frauen allein auf weiter Flur

Andrea Übelhack

Wer in Israel fernsieht, Zeitung liest, Bericht und Artikel über Israels Politik studiert, wird sich fragen: Wo sind eigentlich die Frauen? Dabei hat die gegenwärtige Knesset die höchste Anzahl an Politikerinnen seit Gründung des Staates, 17 an der Zahl. Damit liegt Israel weit hinter dem Durchschnitt der westlichen Welt und sogar China hat mehr weibliche Abgeordnete.

Seit dem Einzug von Orit Noked, die Prof. Shlomo Ben-Ami ablöste, in die Knesseth hat sich die Zahl der weiblichen Abgeordneten auf 17 erhöht. Diese Entwicklung ist im Vergleich zu den vergangenen Parlaments-Zusammensetzungen bereits eine gute Entwicklung. Während die erste Knesseth noch 11, die dritte 12 weibliche Abgeordnete hatte, fiel deren Anzahl bis auf sieben zurück. In Baraks Knesseth saßen neun weibliche Abgeordnete.

Die heutige Knesseth steht damit weltweit an 56. Stelle, zwischen Andorra und der Slowakei. 14,2% weibliche Repräsentation in Israel ist weit entfernt vom westeuropäischen Durchschnitt. Im Vergleich dazu, Schweden, das an erster Stelle steht, hat eine Quote von 42,7% weiblichen Abgeordneten, Deutschland an siebter Stelle immerhin 31,7% . In China sind es 21,8%. Wirklich schlecht ist die Situation in den arabischen Staaten, in Ägypten liegt die Quote beispielsweise nur bei 2,4% und in Marokko bei 0,6%.

Dabei haben einige israelische Parteien bestimmte Quoten in ihre Satzungen aufgenommen. Bei Meretz müssen beispielsweise jeweils vier von 10 Abgeordneten Frauen sein, in der Avodah sind ebenfalls 25% weibliche Abgeordnete festgesetzt. Anders ist es dagegen bei Shinui, wo nicht einmal die Abgeordnete selbst, Yehudit Naot, für eine feste Anzahl von Listenplätzen für Frauen plädiert.

Der Grund für die geringe Anzahl weiblicher Politikerinnen liegt dabei nur zum Teil an den religiösen und arabischen Parteien, die überhaupt keine Frauen aufstellen. Auch in den "weltlichen, jüdischen" Parteien wie Avodah, Likud, Shinui und Meretz geben Männer nur ungern ihre Plätze ab. Das große Umdenken steht hier noch bevor. Auch wenn es die angesprochenen Quoten gibt, niemand verbietet schließlich, dass es eine höhere Anzahl an Frauen geben könnte.

Beim Blick auf die Liste der Kandidaten für die morgige Wahl zeigt sich, dass vor allem Shinui der Meister im großen Blabla ist. Die Gleichstellung der Frau wird als einer der wichtigen Punkte im Wahlprogramm präsentiert, ganz in der Tradition der Partei, denn schließlich gehört die Gleichberechtigung zu einer säkularen Gesellschaft, wieder ein Grund mehr, den Religiösen eins auszuwischen. Tatsächlich sind allerdings nur vier der ersten 18 Kandidaten Frauen.

Düster sieht es auch bei der Avodah aus, erst an sechster Stelle findet man die erste Kandidatin, Dalia Itzig, unter den ersten 15 Plätzen sind nur vier mit Frauen besetzt. Genauso das Bild beim Likud, auch hier erst auf Platz Sechs Limor Livnat, unter den ersten 25 Plätzen wiederum nur vier Frauen.

Eine der Abgeordneten, die sich entschlossen und konsequent für die Rechte der Frauen einsetzt, ist Yael Dayan, die seit 1992 Mitglied der Knesseth ist und derzeit als Vorsitzende des Ausschusses für die Erweiterung der Rechte von Frauen ist. In den Vorwahlen der Arbeitspartei wurde sie auf einen unrealistischen Listenplatz abgekanzelt und wechselte daraufhin gemeinsam mit Jossi Beilin zu Meretz. Auch der Listenplatz bei Meretz ist nicht sicher, Dayan ist an zwölfter Stelle. Es wäre ein herber Verlust für die israelische politische Landschaft, wenn sie den Einzug nicht wieder schafft, wenn auch eine Erleichterung für viele ihrer männlichen Kollegen, denn Yael Dayan ist sicher nicht bequem.

Die 17 Frauen in der aktuellen 15. Knesseth haben sich kämpferisch gegeben. Sie alle sind zuversichtlich, vor allem durch den Zusammenhalt etwas bewegen zu können. Schließlich sind sie gemeinsam so stark wie die Fraktion der religiösen Shas-Partei.

hagalil.com 27-01-2003

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