Erdbeben:
Es bewegt sich was im Nahen Osten
Alle haben davor gewarnt, gestern ist es geschehen:
Ein Erdbeben von der Stärke 5,1 auf der Richterskala hat am
Mittwochmorgen weite Teile Israels erschüttert. Das Zentrum des Bebens
lag nördlich des Toten Meeres. Aus verschiedenen Landesteilen wurde von
leichten Verletzungen, vor allem Schocks, und kleinen Gebäudeschäden
berichtet.
Gegen 10 Uhr 15 waren im ganzen Land Erdstösse zu
spüren. Das Beben dauerte ca. eine halbe Minute. Einige Gebäude wurden
für kurze Zeit evakuiert, darunter das Regierungsgelände in der
Hauptstadt. Im Gebäude der Knesset entstanden Risse in den Wänden, und
eine Debatte musste verschoben werden. Unter den Knessetmitgliedern kam
es zunächst zur Diskussion darüber, ob es sich um einen Anschlag oder
ein Erdbeben gehandelt habe.
Zahlreiche erschrockene Bürger stürzten sich auf ihre
Telefone, doch die Telefonzentralen der Gemeinden wurden zur Zeit
bestreikt. Die Gewerkschaft teilte mit, dass die Zentralen den Umständen
entsprechend ihre Arbeit wieder aufnehmen würden. Auch das israelische
seismologische Institut wurde von zahlreichen Anrufen überhäuft.
Insgesamt war die Bevölkerung im ganzen Land sehr schockiert: Eltern
eilten zu Schulen und Kindergärtnern, um ihre Kinder abzuholen und auf
den Strassen gab es für diese Uhrzeit verhältnismäßig starken Verkehr.
Das Erziehungsministerium wies die Schulen an, die Schüler bis 12 Uhr 30
nur auf den Schulhöfen zu versammeln, aus Angst vor Nachbeben.
"Unser Gebiet, das sich dort befindet, wo der
afrikanische, der asiatische und der europäische Kontinent
aufeinandertreffen, ist schon seit Jahrtausenden erdbebengefährdet",
erklärt Prof. Akiva Flakser von der Universität Tel Aviv. "Der Grund
dafür sind die zahlreichen Risse in der oberen Schicht der Erdkugel im
gesamten Bereich, in dem die Kontinente aufeinandertreffen, wie z.B. in
der jordanischen Senke und der Senke des Toten Meeres. Dieses Gebiet ist
geologisch äußerst aktiv. Es gibt dort ständig leichte Erdbeben. Schon
zu biblischen Zeiten war bekannt, dass es hier starke Erdbeben gibt und
im Tanach gibt es zahlreiche Hinweise darauf. Im 20. Jahrhundert gab es
zwei starke Beben: 1927 ereignete sich ein starkes Beben im Norden des
Toten Meeres, das in Jerusalem großen Schaden anrichtete und sogar den
Bahnhof zerstörte. 1998 gab es ein weiteres starkes Beben im Gebiet von
Nuweiba auf dem Sinai. Dieses Erdbeben war im ganzen Land zu spüren.
Beide hatten eine Stärke von 7 auf der Richterskala. Es gibt Tabellen,
die darauf hinweisen, dass es alle 60 bis 100 Jahre starke
Erderschütterungen gibt. Das heutige Beben ist mit einer Stärke von 5
auf der Richterskala tatsächlich nur ein mittleres Beben gewesen. Die
Stärke wird nach der Richterskala gemessen. Auf der Skala gibt es 10
Stufen, wobei jede Stufe zehnmal stärker ist als die vorhergehende. So
ist ein Erdbeben der Stärke 4 z. B. 10mal stärker als ein Beben der
Stärke 3."
© Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
12-02-2004 |