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Gaza und Bethlehem zuerst:
Man sollte Fuad nicht unterschätzen

M'ariw kommentiert die Pläne des Verteidigungsministers Fuad ben-Eli'eser: „Man macht sich gern über Ben-Eliezer lustig, manchmal aus Gründen, die mit ethnischer Arroganz zu tun haben, dann wieder, weil er eine raue, schwerfällige Ausdrucksweise hat und außerdem die undankbare Aufgabe erfüllt, die zweite Geige in der Regierung zu spielen und einer Partei vorzustehen, die in der Koalition eine seltsame Rolle spielt - zwischen Prügelknabe und neunmalklugem Kiebitz, der den Spielern Ratschläge erteilt, ohne wahrzunehmen, was sie tun oder sagen.

Doch Tatsachen kann man nun einmal nicht leugnen, und Tatsache ist, dass die einzige Initiative, die heute zwischen uns und den Palästinensern im Gespräch ist, Ben-Eliezers ‘Gaza und Bethlehem zuerst’-Konzept ist. Immerhin erweckte es bei den Palästinensern so viel Interesse, dass sie ihm grundsätzlich und überraschend schnell zustimmten. Dass die Zustimmung so schnell kam, zeugt vermutlich davon, dass nicht nur die israelische Armee, sondern auch die Palästinenser erschöpft sind und irgendeinen Fortschritt herbeisehnen, der ihre Lage verbessern kann.

Man sollte Ben-Eliezers Konzept eine Chance geben, erstens weil es keine zu weit gesteckten Ziele anpeilt, sondern bescheiden und realistisch und ein möglicher Ansatz zur Eindämmung der palästinensischen Gewalt gegen Israelis im Gazastreifen und in Bethlehem ist. Als Gegenleistung sollen die Truppen aus Bethlehem abrücken (in Gaza halten sie sich ohnehin nicht auf), und außerdem sind verschiedene Vergünstigungen geplant, wie die Erlaubnis, dass Palästinenser wieder in Israel arbeiten können.

Man kann nicht erwarten, dass die Palästinenser im Rahmen dieses Konzepts einen regelrechten Krieg gegen die Terrororganisationen führen, doch sie können eine vorübergehende Beruhigung der Lage erreichen. Man kann nur hoffen, dass die Palästinenser diese Gelegenheit ergreifen, um ihrem Leiden, dem Hunger und dem Sterben ein Ende zu machen. Und wer weiß, vielleicht werden auch andere palästinensische Gebiete sich anschließen.

Wenn das geschieht, so ist es Ben-Eliezer zu verdanken. Er entwirft nicht das Traumkonzept eines neuen Nahen Ostens wie Peres und baut keinen Kartenhäuser wie Beilin, doch vielleicht ist der Mann, der auf seine besonnene, langsame Art den graduellen Übergang zu einer Beruhigung der Lage erreichen kann.“

Ganz anders der Kommentar der national-religiösen Zeitung haZofeh, die moniert, dass Ben-Eliezer die Vereinbarungen im Zusammenhang mit seinem Vorschlag „Gaza und Bethlehem zuerst“ mit dem derzeitigen palästinensischen Innenminister getroffen hat, der nichts weiter als „ein Handlanger des Erzmörders Arafats“ sei - „und das, nachdem Israel endlich die Welt davon überzeugt hat, dass man mit Arafat nicht verhandeln kann.

Auf diese Weise macht Israel sich nur lächerlich und bringt auch seine Freunde und vor allem Präsident Bush in Misskredit ... Wie kann man mit Arafat durch seinen Bevollmächtigten weiter verhandeln und auf der anderen Seite der palästinensischen Autonomieverwaltung die Schuld an den Terroranschlägen geben? Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Hamas und die Terrororganisationen, die mit der palästinensischen Autonomieverwaltung affiliert sind, sich die ‘Arbeit’ teilen: die Hamas verübt Anschläge in Israel, die Tanzim in Judäa und Samaria.

Die Gespräche mit Arafats Getreuen und die Überweisung von Geldern an die Autonomie zeugen von der Zickzackpolitik der Regierung, die ein bewährtes Mittel ist, die Durchhaltemoral des Volkes zu untergraben und ihm das Gefühl zu vermitteln, dass es keinen Hausherrn in Israel gibt. Eben diese Gründe führten Baraks Sturz herbei, und man fragt sich, warum Sharon alle diese Fehler auch begeht. Sharon darf seinen Verteidigungsminister nicht gewähren lassen, um bestimmte Kreise in der Arbeitspartei zufriedenzustellen. Die Sicherheit geht vor, das Volk geht allem vor, und bei existenziellen Fragen darf man keine Rücksicht auf innenpolitische Rivalitäten nehmen. Jeder Rückzug führt nur zu einer Steigerung der Anschläge.

Nur die Fortsetzung des militärischen Drucks - Abriegelung, Zerstörung von Häusern, Ausweisungen, gezielte Liquidierungen etc. - können den Terror eindämmen.“

hagalil.com 09-08-02

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