Nationales Interesse setzt sich gegen orthodoxen Druck durch:
Keine Änderung am Chok haSchwuth
- Rückkehr-Gesetz bleibt unverändert
- Staatsbürgerschaft für nichtjüdische Eltern von Soldaten angeregt
Die Haltung von Ministerpräsident Ariel Sharon
zum Rückkehr-Gesetz wurde in der Zeitung Ma’ariv, Ausgabe vom
2. September 2002, abgedruckt: „Es wird keine Änderung des
Rückkehr-Gesetzes geben und ich werde alles unternehmen, um dafür zu
sorgen, dass diese Tür auch weiterhin jedem offen steht, der hier
als Jude leben will, auch wenn nur sein Großvater ein Jude gewesen
ist.”
Als Reaktion auf kürzlich veröffentlichte Berichte
in bezug auf die Einwanderung von Nicht-Juden nach Israel und die
Initiative, das Rückkehr-Gesetz zu ändern, nachfolgend die Haltung
des Vorsitzenden der Jewish Agency, Sallai Meridor:
Der Vorsitzende der Jewish Agency lehnt
jegliche Änderung des Rückkehr-Gesetzes entschieden ab.
Die Jewish Agency-Gesandten unternehmen
aussergewöhnliche Anstrengungen im Namen des jüdischen Volkes,
um neue Einwanderer nach Israel zu bringen. Die neuen
Einwanderer kommen in Übereinstimmung mit dem Rückkehr-Gesetz
ins Land.
Nach Dutzenden von Jahren, in denen sie in der
früheren Sowjet-Union vom jüdischen Leben abgeschnitten waren,
finden Zehntausende von Menschen im Rahmen des vielfältigen
Netzwerkes der Jewish Agency wieder zu ihrer jüdischen Identität
zurück. In Israel verbringen Tausende von Olim Hunderte von
Stunden damit, sich dem Judentum in Übertritt-Einrichtungen
anzunähern. Im Gegensatz zu Medien-Berichten verstehen sich nur
ein Prozent der Einwanderer als Christen. Die große Mehrheit
bekennt sich als Teil des jüdischen Volkes.
Die Jewish Agency geht davon aus, dass es von
größter nationaler Bedeutung ist, es interessierten neuen
Einwanderern zu ermöglichen, sich einer weltlichen
Übertritt-Prozedur zu unterziehen, um sich voll in die jüdische
Gesellschaft Israels integrieren zu können.
Die Übertritt-Prozedur, die heute den
Einwanderern abverlangt wird, beinhaltet unerträgliche
Bedingungen, die dringend geändert werden müssen.
Die offiziellen Stellen des Oberrabbinats und
des Innenministeriums müssen handeln, damit diese
Ungerechtigkeit beseitigt wird und damit aufhören, dem
Rückkehr-Gesetz entgegenzuwirken und somit klaren nationalen
Interessen zu schaden.
Der Vorsitzende der Jewish Agency hat den
Ministerpräsidenten persönlich darum gebeten, die positive
Einstellung der Regierung gegenüber der Aliya klarzustellen und
seine Ablehnung einer Änderung des Rückkehr-Gesetzes zum
Ausdruck zu bringen, was er am 1. September getan hat.
Staatsbürgerschaft für nichtjüdische Eltern von
Soldaten
Vor kurzem teilte Ministerpräsident Ariel
Sharon mit, dass den nichtjüdischen Eltern von IDF-Soldaten, die aus
der früheren Sowjet-Union eingewandert sind, die Staatsbürgerschaft
verliehen wird.
Das wachsende Problem, das nichtjüdische Eltern
von eingewanderten Soldaten aus den GSU-Staaten darstellen, stiess
bei den Medien im Frühjahr auf Aufmerksamkeit, als der Soldat German
Rojykov an Sharon einen Brief schrieb, in dem er um die Erlaubnis
bat, dass seine nichtjüdische Mutter im Lande bleiben dürfe. Bevor
er den Brief abschicken konnte, wurde er bei einem Einsatz gegen
Terroristen an der Nordgrenze getötet.
Rojykov, dessen Vater jüdisch ist, wanderte mit
Hilfe des Rückkehr-Gesetzes in Israel ein, das einem Kind oder Enkel
eines Juden die sofortige Staatsbürgerschaft garantiert. Seine
Eltern wurden geschieden, sodass sich seine Mutter außerhalb des
Gesetzes befand, da es sich nur auf existierende Ehepartner der
jeweils berechtigten Personen bezieht.
In seinem Brief merkte Rojykov an, dass eine
Stelle im Rückkehr-Gesetz die sofortige Staatsbürgerschaft jenen
nichtjüdischen Eltern von Soldaten garantiert, die bei der
Verteidigung ihres Landes getötet wurden und er stellte die Frage,
ob er erst getötet werden müsste, damit seine Mutter in Israel
bleiben könne. Seit diesem Vorfall sind weitere Geschichten von
Soldaten, die um die Staatsbürgerschaft ihrer Eltern kämpfen,
veröffentlicht worden.
Bisher wurden solchen Eltern, deren Kinder in der
IDF dienten, die Einreise nach Israel mit einem zeitlich begrenzten
Visa gestattet. Sie mussten nach der Entlassung ihres Kindes aus der
Armee das Land wieder verlassen. Nach dem Erlass von
Ministerpräsident Sharon wird den nichtjüdischen Eltern während der
Dienstzeit ihres Kindes in der IDF eine vorläufige
Aufenthaltsgenehmigung erteilt. Nach der Entlassung des Kindes aus
der Armee folgt eine einjährige dauernde Aufenthaltsgenehmigung.
Nach einem weiteren Jahr wird ihnen auf Wunsch die volle
Staatsbürgerschaft gewährt.
hagalil.com
03-10-02 |