Erleichterte Einreise für nichtjüdische Angehörige:
Shinui-Minister bei der Arbeit
Israels Innenminister Avraham Poraz hat am Donnerstag
angekündigt, eine Neuregelung zu finden, die nichtjüdischen
Lebenspartnern von Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion das
Leben erleichtern soll. In den vergangenen Jahren hatte das
Innenministerium darauf bestanden, dass Israelis aus der ehemaligen
SU für ihre nichtjüdischen Partner, die ins Land kommen wollen,
einen Pfand von 30.000 NIS bei einer Bank hinterlegen.
Die Zahlung werde in Zukunft nur noch verlangt,
wenn es einen verdacht gäbe, dass es sich um eine Scheinehe handele,
sagte Poraz gegenüber der Tageszeitung Haaretz. Sollte es
beispielsweise einen großen Altersunterschied zwischen den
Ehepartnern geben, wird die Bankeinlage weiterhin verlangt.
Erleichterungen soll es auch für die Einreise der nächsten
(nichtjüdischen) Verwandten von Neueinwanderern geben.
Die jüngste Kontroverse zu diesem Thema wurde
durch den Fall des Israelis Eliezer Wolkovitz und seine Frau Nelly
ausgelöst. Nelly, die aus der Ukraine kommt hat derzeit eine
zeitlich begrenzte Aufenthaltsgenehmigung. Nach der Geburt des
ersten Kindes, wollte das Paar die Eltern von Nelly einladen. Bei
den Behörden erhielt das Paar die Auskunft, dass man die Eltern
nicht gemeinsam ins Land kommen lasse, da man vermeiden wolle, dass
sie in Israel bleiben.
Der Vorfall zeigt, dass Shinui, die Partei, die
zur Wahl angetreten ist, um Israel vom "Joch" der Religion zu
befreien, ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat. Von den vielen
Versprechungen ist kaum etwas umgesetzt worden, stets braucht es
einen Skandal, wie im Falle von Eliezer und Nelly Wolkovitz, um die
Shinui Minister wach zu rütteln. Nicht umsonst sorgt Poraz zu diesem
Zeitpunkt für ein wenig positive Schlagzeilen, diskutiert man doch
Neuwahlen. Die angeschlagene Shinui Partei müsste dann hart um ihre
Stellung kämpfen.
al /
hagalil.com
20-08-2004 |