
DIE „FREMDENLEGION“
FÄLLT IM KAMPF
Schwere Kritik am Verhalten
der Behörden gegenüber den russischen Einwanderern
Mit seiner Weigerung
nicht-orthodoxe Konvertiten im Personalausweis als Juden zu
klassifizieren, obwohl das Oberste Gericht eine entsprechende Verfügung
zur Gleichstellung erlassen hatte, löste Innenminister Eli Jischaj
(SchaS) beinahe eine Regierungskrise aus. Diese konnte gerade noch
abgewendet werden, nachdem beschlossen wurde in Zukunft überhaupt auf
den Eintrag des Judentums unter der ID-Rubrik Nationalität zu
verzichten.
In dieser Woche erntete Jischai
scharfe Kritik, nachdem er sich wieder einmal abfällig über russische
Einwanderer geäußert und gemutmaßt hatte, es gebe Tausende, die in der
israelischen Armee als Legionäre dienen wollten, nur um sich ein
Bleiberecht im Lande Israel zu erschleichen.
Jedioth kommentierte diese Aussage als
eine Frechheit. Der Innenminister behandle die russischen Einwanderer
wie Söldner. Jischajs Behauptungen seien pure Polemik, es gebe wohl kaum
jemanden, der den "Armeedienst als Sprungbrett für ein Leben im Land, in
dem Milch und Honig fließt" anstrebe.
Die Haltung Jischajs sei jedoch nicht
überraschend. Die SchaS (sefardische Torah-Hüter) ist nicht-zionistisch,
für ihre eigenen Konvertiten und Jeschiwah-Schüler fordert sie
staatliche Unterstützung und Wehrdienstbefreiung. Ihre "auserwählten
Söhne des auserwählten Volkes sollen fleißig Torah lernen, während sie
dabei von den "Legionären" beschützt werden.
Der Kommentator beklagt, dass das
orthodoxe Establishment, das vom Staat das Monopol erhalten hat, über
Nationalität und Herkunft zu entscheiden, ein legales und öffentliches
Labyrinth zur Frage "Wer ist Jude" und "Wer ist Israeli" hergestellt
hat, auf welches "die finstersten und rassistischsten Regime stolz sein
könnten. Dies ist eine Schande für uns, eine Schande für Israel".
Nach Jahren wiederholter Bitten und
Anfragen wurde die Mitgliedschaft Israels in der Gruppe der europäischen
Staaten in der weltweiten interparlamentarischen Organisation bestätigt.
Die Forderung Englands , Schwedens und
der Schweiz, den Beitritt Israels abzulehnen, da er derzeit als
Unterstützung der Politik der israelischen Regierung interpretiert
werden könnte, wurde abgewiesen.
Dem israelischen Antrag wurde mit
einer deutlichen Mehrheit von 54:12 stattgegeben, was als großer Erfolg
für die Vertreter der Knesset bei dem Marrakesch-Gipfel gewertet wird.
...Die konkrete Bedeutung der Aufnahme
Israels in den sogenannten 12+ Block ist, dass Vertreter der Knesset in
die verschiedenen Ausschüsse der Organisation gewählt werden und darin
aktiv sein können.
haGalil onLine 22-03-2002 |