Auswanderung?
Schalom, mein liebes Land
Die sicherheitspolitische Notlage,
der wirtschaftliche Druck und das Gefühl, dass sich keine Lösung
abzeichnet, führen dazu, dass viele Israelis die Möglichkeit überprüfen,
ins Ausland zu gehen.
Die bevorzugten Ziele: Australien,
Neuseeland, die USA und Kanada. Die Aussichten, ein Visa zu erhalten,
sind gering, es sei denn, es handelt sich um junge, wohlhabende Personen
mit gefragten Berufen. Die ausländischen Konsulate berichten auch über
Anträge seitens Araber und Palästinenser. Das Interesse steigt, die
Umsetzung weniger.
Ein Faktor, der die Chancen erhöht,
den Wunsch auf Emigration zu erfüllen, ist eine doppelte
Staatsbürgerschaft. In den letzten eineinhalb Jahren suchen die Israelis
verstärkt nach ihren Wurzeln, und sie wenden sich an die Botschaften der
Herkunftsländer ihrer Eltern, um die Staatsbürgerschaft zu beantragen.
Der Sprecher der Deutschen Botschaft
in Israel, Reinhard Wiemer: „Seit Beginn der Intifada ist ein
dramatischer Anstieg von Anträgen auf die deutsche Staatsbürgerschaft zu
verzeichnen. Es handelt sich um Tausende, darunter junge Leute und ganze
Familien. Nach dem Gesetz genügt es, dass die Eltern oder die Eltern der
Eltern die deutsche Staatsbürgerschaft hatten, und dann haben auch die
Kinder und Eltern Anspruch. Heute gibt es mindestens 70.000 Israelis,
die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.“
Quelle: Jedioth, Art. v. Modi
Kreitmann, Usi Dajan
haGalil onLine 22-03-2002 |