Burg
Katzav
Sarid
Beilin
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Während haArez den beabsichtigten
Besuch des Parlamentspräsidenten Awraham Burg in Ramallah mit der
Überschrift "Versöhnungsgesten werden nützen" begrüßt, schätzt Chemi
Shalev in M'ariw die Aussicht, dass der Besuch überhaupt stattfinden
wird eher in Frage: "Nach seiner Niederlage bei den Wahlen zum
Parteivorsitz der Arbeitspartei galt Burg als einer der größten
‘loser’ aller Zeiten. Seine derzeitige Initiative, vor dem
palästinensischen Parlament zu reden, werden seine Gegner als
plumpen Versuch hinstellen, seinen politischen Status
wiederherzustellen. Wenn Burg seinen Plan aber ‘durchboxt’, kann ein
Sturm losbrechen, der die Arbeitspartei erschüttert, die Koalition
entzweit und die öffentliche Meinung in Aufruhr versetzt."
Das national-religiöse Organ haZofeh kritisiert Burgs Absicht mit
scharfen Worten: "Präsident Bush sagte am Wochenende, er sei Arafat
leid. Er hat Zinnis Mission einstweilen auf Eis gelegt.
Vizepräsident Cheney rief zum sofortigen Abbruch der Beziehungen zu
dem ‘unverschämten Lügner’ auf. Nach allen Berichten aus dem Weißen
Haus und dem State Department unterstützt man dort Sharons Politik.
Leider aber gibt es bei uns immer noch eine periphere Gruppe, die zu
Arafat hält. Ob Burg und seine Freunde nach Ramallah fahren werden,
ist noch nicht sicher, doch die Tatsache, dass er die Einladung
angenommen hat, beweist den moralischen, gesellschaftlichen und
politischen Niedergang dieser Randgruppe der israelischen
Gesellschaft, die das Wohlergehen und die Sicherheit des
Judenstaates im Lande Israel in ernste Gefahr bringt.
Zu unserer Freude distanziert sich zwar die überwiegende Mehrheit
des Volkes von derartigen Auswüchsen, doch die Tatsache, dass die
Äußerungen dieser Gesellen überhaupt veröffentlicht werden, stellt
an sich schon eine Bedrohung im eigenen Haus dar. Es gilt derartige
Tendenzen rechtzeitig auszumerzen. Es ist dies das Gebot der Stunde,
denn nur so kann eine große Gefahr abgewendet werden".
Im selben Tenor greift haZofeh Burg anlässlich seiner
Frankreichreise an: "Auf dem Höhepunkt der Diskussion über seinen
Auftritt vor dem palästinensischen Parlament in Ramallah traf der
Vorsitzende der Knesset, Abraham Burg, in Paris mit Juden zusammen.
Bei dem Treffen kam die antisemitische Welle zur Sprache, die
Frankreich überflutet. Die Juden erzählten später, Burg habe die
antisemitischen Erscheinungen als Nichtigkeit abgetan, worauf einige
der Teilnehmer als Protest das Treffen verlassen haben.
Es gibt eine direkte Verbindung zwischen dem Versuch, den
antisemitischen Erscheinungen an Bedeutung zu nehmen, und dem
zügellosen Verlangen Burgs, vor dem palästinensischen Parlament zu
sprechen. Wer Antisemitismus in Europa gleichgültig gegenübersteht,
demonstriert denselben Gleichmut gegenüber dem Antisemitismus
Arafats.
Abraham Burg setzt dieser Tage der parlamentarischen Vertretung
seiner Partei (Awodah) den Grabstein".
Yigal Mosko berichtete nach dem letzten Anschlag
aus Jerusalem: "Nach einem Anschlag suchen die Menschen nach
jemandem, dem sie die Schuld geben können, jemanden, durch dessen
Eliminierung man das Problem ein für allemal lösen könnte. Zu den
üblicherweise Angegriffenen - Yossi Sarid und Yossi Beilin - gesellt
sich jetzt auch Avraham Burg. Schmähungen, wie sie gegen diese drei
ausgestoßen wurden, hörte ich auch bei Demonstrationen vor der
Ermordung Rabins"...
Scharon verbietet
die Houdnah:
Eine verpasste Gelegenheit
Die israelische Regierung hat kürzlich den
Staatspräsident daran gehindert, vor den Mitgliedern des
palästinensischen Nationalrates auf einer Sondersitzung zu sprechen.
Diese Verblendung stimmt einen zumindest perplex...
Eine Frage der
Ehre:
Hudneh - oder ewige Blutrache |