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Judentum und Israel
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Was hier geschieht fängt bei ihnen an

Kommentar von Yoel Marcus, Haaretz, 21.06.2002

Wenn es etwas gibt, das einen aus der Haut fahren lässt, dann ist es die Tatsache, dass die Schuld für die Terroranschläge Israel angehängt wird. Hier in unserer Heimat, unserer Hauptstadt, unseren Großstädten und Kleinstädten werden durch eine Art Russisches Roulette schreckliche Grausamkeiten ausgeübt. 

Sie kommen über Frauen, alte Menschen und Kinder. Seit Beginn der Intifada wurden jeden Monat im Durchschnitt 30 Menschen getötet und 240 verletzt. Sie haben das Land, in dem Milch und Honig fließt in ein Land verwandelt, in dem Blut und Tränen fließen. Und wer ist schuld daran? Natürlich wir selbst! Die Europäer und die Länder, die vom arabischen Öl abhängig sind, vergleichen uns mehr oder weniger mit Nazis und Kriegsverbrechern. Doch was noch schwerer zu verdauen ist, ist die Selbstanklage hier zu Hause: Israelis, von denen man annimmt, dass sie reine Absichten haben, weisen mit dem Finger der Anklage auf uns. Das Mordopfer wird für den Mord verantwortlich gemacht. Weil wir Besatzer nicht tun, was die Araber von uns wollen - kurz gesagt: wir verschwinden nicht aus ihren Augen. Diese guten, intelligenten Leute tragen dazu bei, Israel in den Augen der Welt zu dämonisieren.

Der Autor mag sich anhören wie jemand, der Amerika neu entdeckt. Doch die einzige Möglichkeit, mit dem falschen Mantra -dass die Besatzung schuld daran ist, wenn man uns töten will- aufzuhören, ist, auf die Geschichte zurückzublicken. Es ist z. B. wert, die Leute daran zu erinnern, dass es diese "Besatzung" erst seit 35 Jahren gibt, wohingegen die Araber, noch bevor sie wussten, dass sie Palästinenser sind, die Juden von dem Moment an getötet haben, als diese ihren Fuß im 19. Jahrhundert wieder auf dieses Land gesetzt haben. Nur Menschen älteren Jahrgangs werden sich mit Schrecken an den grausamen Schrei "Itbach al-Jehud" ("Schlachtet die Juden") erinnern. Die Terminologie mag sich geändert haben, doch nicht die Bedeutung. Die Aufstände von 1921, 1929, 1936 und 1947 und die Angriffe der Fedayin in den 50er Jahren gab es nicht wegen den "Schrecken der Besatzung", sondern weil man hier keine Juden haben wollte. Die Aufstände von 1921 begannen in Safed mit dem Massaker an 20 Kindern und alten Menschen. Durch die Aufstände von 1936 starben 133 Juden und 399 wurden verletzt. In den ersten zehn Tagen, nachdem die Vereinten Nationen für einen Teilungsplan gestimmt hatten, wurden 79 Juden ermordet. Und nicht zu vergessen den 15. Mai 1948, als arabische Armeen Israel in genau dem Moment überfielen, in dem dieser Staat gegründet wurde.

Das winzige Israel wurde nicht ausgelöscht. Doch die Aggressoren besetzten Gebiet, das den Palästinensern zugedacht gewesen war. Diese blieben 19 Jahre lang unter jordanischer und ägyptischer Besatzung. Viele von ihnen wurden in Flüchtlingslagern eingesperrt und ihre nationalen Bestrebungen wurden grausam unterdrückt. Doch die Araber haben natürlich durch den Koran eine Lizenz zur Unterdrückung ihrer Brüder! Die UN-Resolution 242 bot den Palästinensern eine zweite Chance, ihr Land zu bekommen. Doch in ihrer großen Weisheit entschieden sie während des Khartoum-Gipfels: keine Anerkennung des israelischen Staates, keinen Frieden, keine Verhandlungen mit Israel. Es war dieses Ereignis, das israelische Führer der Versuchung erliegen ließ und zu der Entscheidung führte, an den Territorien festzuhalten und sie zu besiedeln.

Besatzung zerstört. Lange Besatzung zerstört noch mehr. Zweimal hat sich im vergangenen Jahrzehnt die Tür für die Gründung eines palästinensischen Staates auf den meisten Teilen des besetzten Landes geöffnet. Doch gut ein Jahr nach den Oslo-Vereinbarungen, die Arafat den Friedensnobelpreis eingebracht haben und ein paar Tage, nachdem Clinton und Barak Arafat einen Staat auf 97 % der Territorien angeboten hatten –dies waren zwei dramatische Durchbrüche- wurde Israel von einer Welle des Terrors und der Gewalt getroffen. Arafat hat praktisch zweimal einen Staat in seinen Händen gehalten, doch er wählte Blut und Feuer. Kein Land würde sich Gewalt und Terror der Art, wie sie unser "Friedenspartner" auf uns ausübt, gefallen lassen. Und kein Land würde seine Pioniere des Friedens (Rabin, Peres und Barak) für den Terror verantwortlich machen. Der Kreislauf des Blutvergießens hat beide Völker verhärtet. In Israel ist die Linke zur Rechten übergewechselt. Auf der anderen Seite zeigen Meinungsumfragen, dass 52% der Palästinenser nach der Zerstörung Israels streben und 80% unterstützen Selbstmordanschläge. Was das Aufgeben der Siedlungen angeht, werden weder Netanyahu noch Sharon als kompromissbereite Männer betrachtet. Doch wer brachte sie an die Macht, wenn nicht Arafat und der palästinensische Terror?

Jetzt, wo beide Seiten unfähig sind, auf eigene Faust ein Abkommen zu erreichen, bereitet sich Bush darauf vor, die Szene zu betreten. Doch achtet darauf, was man in Bushs engsten Kreisen über die PA, deren Führer und Taktiken sagt! Passt auf, all ihr Selbstankläger: ihr könnt die Besatzung dafür verantwortlich machen, doch was den Palästinensern geschieht -was sie uns antun und was uns schließlich dazu führt, ihnen anzutun- fängt bei ihnen selbst an.

haGalil onLine 21-06-2002

 

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