Schlimmer als 1982:
Ohne Zipori und Begin
Nach einem Leitartikel von Yigal Serna, Jedioth
achronoth
Man hat das Gefühl, dass eine tragische Situation
eingetreten ist, die schlecht gehandhabt wird und sich auf einen tiefen
Abgrund zu bewegt, ohne einen rettenden Plan, ohne einen
Hoffnungsfunken. Die Lähmung der Mechanismen der internen Kritik und das
Verschwinden der politischen Opposition ermöglicht unzulässige,
überflüssige, destruktive militärische Aktionen.
Der einmonatige Waffenstillstand brach wegen des
militärischen Beschlusses zusammen, einen einzigen Mann zu töten.
Seitdem sind 11 Israelis dem Terror zum Opfer gefallen.
Angeblich wurde die Liquidierung automatisch
durchgeführt, auf Grund einer vorhandenen Abschussliste, angeblich ohne
eine spezifische Entscheidung bestimmter Personen, geradeso, als sei der
gesamte zivile Apparat, dessen Aufgabe es ist, die Sicherheitskräfte zu
kontrollieren, ausgelöscht.
Auf Grund einer weiteren automatischen Liste, für die
niemand verantwortlich sein will, wird seit einigen Monaten die
Infrastruktur der PA zerstört: das Verkehrsnetz, die Rundfunkanstalt,
der Flughafen, Wohnhäuser, ganze Wohnviertel, Obstplantagen, ein
Fischerhafen, Grenzübergänge. Mit Bulldozern und Sprengstoff wird jeder
Rest eines normalen Lebend dort ausgelöscht, als strebe jemand ganz
bewusst an, den Gegner in solche Abgründe der Verzweiflung zu treiben,
dass er wirklich nichts mehr zu verlieren hat und sich wieder in
einzelne rachsüchtige Stämme und Clans auflöst und uns in ein solch
zerstörerisches Chaos stürzt, dass wir uns noch nach Arafats Zeiten
zurücksehnen werden.
Das letzte Mal, dass wir in einer vergleichbaren
Situation waren, war 1982, als Verteidigungsminister Arik Sharon und die
Armeeführung sehr an Macht gewannen. Das demokratische Regierungssystem
war wie hypnotisiert und erstarrte vor den anrollenden Panzern.
Doch heute ist unsere Lage noch schlimmer, denn uns fehlen die Integrität
und die ‘roten Linien’ Menachem Begins, die Warnungen von Minister
Berman, das Knowhow und die Vorsicht von Mordechai Zipori, dem damaligen
stellvertretenden Verteidigungsminister.
haGalil onLine
23-01-2002 |