Familien von Attentätern:
Mofaz ordnet Ende der Hauszerstörung an
Verteidigungsminister Shaul Mofaz (Likud) hat gestern
angekündigt, dass die israelische Armee die Politik der
Häuserzerstörung von Familien von Attentätern aussetzen wird. In der
Vergangenheit hat die israelische Armee die Häuser der Angehörigen
von Selbstmordattentätern zerstört oder unbewohnbar gemacht.
Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem eine extra eingesetzte
Untersuchungskommission der Armee zur Schlussfolgerung kam, dass die
Häuserzerstörungen keine abschreckende Wirkung zur Verhinderung von
weiteren Attentaten hatte. Die Untersuchungskommission wurde vom
Generalstabschef Moshe Ya'alon eingesetzt und sollte die Wirksamkeit
dieser Maßnahme untersuchen. Die Kommission übergab dem
Generalstabschef vergangene Woche die vorläufigen
Untersuchungsergebnisse, der daraufhin mehr Information bezüglich
der Schlussfolgerungen des Ausschusses anfragte.
Als Ergebnis der Untersuchung ordnete Mofaz eine Aussetzung dieser
Maßnahme an, kündigte jedoch an, wenn sich die Umstände dramatisch
verschlechtern würden, dass über eine Wiederaufnahme der
Häuserzerstörung nachgedacht werden wird.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International begrüßte die
Ankündigung der israelischen Regierung, fügte jedoch hinzu, dass die
Aussetzung der Maßnahme nicht weit genug geht: "Jedes Haus, dass
nicht zerstört wird, ist eine gute Nachricht."
Haaretz, Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
19-02-2005 |