...
Moshe Katsav, Präsident des Staates Israel:
Arafat führt sein Volk in die Katastrophe
Jerusalem Post, 3. 11. 2001
Das israelische Volk durchleidet eine
schwierige und frustrierende Zeit. Die Palästinensische Autorität
antwortet mit zunehmendem Terror. Wir sind stark und wir sehen das
Palästinensische Volk nicht als Feind an. Auch haben wir kein Interesse
an einer militärischen Auseinandersetzung oder einer Ausweitung der
Konfrontation.
Das palästinensische Volk hat dank Verhandlungen auf diplomatischer
Ebene Erfolge von historischer Tragweite erzielt, und wenn sie an den
Verhandlungs-Tisch zurückkehren, werden sie auch weitere diplomatische
Erfolge von historischer Tragweite erzielen. Trotz dieser Erfolge fährt
die PA mit ihrer Hetze fort und tut nichts, um die brutalen
Terror-Angriffe zu verhindern.
Bei den Oslo-Verträgen von 1993 verurteilte der Vorsitzende der PA,
Yasser Arafat, den Terrorismus, aber er hat auf strategischer Ebene
seine Einstellung dazu nicht geändert und er sieht im Terrorismus nach
wie vor ein Mittel, um diplomatische Erfolge zu erzielen.
Israel hat bewiesen, dass es dazu bereit ist, schmerzhafte
Zugeständnisse zu machen. Aber Arafat ignoriert die Leiden der
Palästinenser. Er schätzt das menschliche Leben nicht und statt das
palästinensische Volk zu weiteren Erfolgen zu führen, führt er es in die
Katastrophe.
In der israelischen Öffentlichkeit sind Fragen und Zweifel daran laut
geworden, ob es überhaupt möglich ist, mit Arafat zu einer Vereinbarung
zu kommen. Er ist für das Blutvergiessen verantwortlich, deshalb kann er
kein Verbündeter im Friedensprozess sein.
Der Staat Israel hat das Recht, sich zu verteidigen und zu verhindern,
dass das Blut seiner Bürger und Einwohner vergossen wird.
Der Kampf gegen den Terrorismus ist ein legitimer Kampf, wie die
Führungsmacht der freien Welt, die USA, gezeigt hat. Der Terrorismus hat
keine Berechtigung, aber der Kampf gegen ihn ist von lebenswichtiger
Bedeutung.
Der Erfolg von Terror an einer Stelle führt zum Ausbruch von Terror an
anderen Stellen der Welt. Falls, was Gott verhüten möge, der
palästinensische Terror in unserer Region Erfolg haben sollte, wäre kein
Ort der Welt mehr sicher. Es gibt keine Nation auf der Welt, die sich
gegen Terror schützen kann.
Arafat zieht es vor, sich von den Extremisten in seinem Lager in die
Richtung der Gewalt leiten zu lassen, statt die Palästinenser auf einen
besseren Weg zu führen. Er handelt unverantwortlich und gefährdet die
gesamte Region.
Die internationale Gemeinschaft ist dazu
in der Lage, ihren Einfluss auf Arafat geltend zu machen, um ihn zu
veranlassen, der Gewalt Einhalt zu gebieten. Die Nationen der freien
Welt, besonders in Europa, die gute Beziehungen zu der PA haben, und
auch die arabischen Staaten müssen Arafat klar machen, dass es keine
Berechtigung für Terror-Anschläge gibt, keine Berechtigung dafür,
Kinder, Frauen und alte Menschen zu töten, und dass Europa diese Mittel
nicht akzeptieren wird, um diplomatische Erfolge zu erzielen. Falls er
den Terror nicht stoppt, würden sie alle Beziehungen zu ihm abbrechen.
Und sie müssen ihm sagen, dass die internationale Gemeinschaft mit ihm
keine diplomatischen Beziehungen aufrecht erhalten wird, solange der
Terror anhält. Ich glaube, dass eine derartige Haltung wirkungsvoll und
nützlich sein wird, und dass Arafat darauf praktische Schritte
unternehmen wird, um dem Terror Einhalt zu gebieten.
Arafat spricht mit gespaltener Zunge. Trotz seiner vielen Versprechungen
waren palästinensische Sicherheitskräfte, die ihm direkt unterstehen, an
einer Anzahl von Terror-Anschlägen beteiligt. Es gibt keinen Kreislauf
der Gewalt im Nahen Osten. Es ist die palästinensische Seite, die
immer wieder mit gewalttätigen Anschlägen beginnt.
Israel ist jederzeit zu einem Waffenstillstand bereit. Israel hat nicht
die Absicht, die Palästinenser zu bestrafen oder sich an ihnen zu
rächen. Aber Israel hat ganz einfach die Absicht, seine Bürger und seine
Einwohner zu beschützen und Terror-Anschläge zu verhindern. Sobald der
Terror aufhört, wird es nicht mehr nötig sein, Blockaden weiter aufrecht
zu erhalten und Terroristen weiter zu töten.
Ich rufe die Führer der freien Welt, besonders in Europa, dazu auf, mit
uns gegen den Terrorismus zu kämpfen. Ich rufe das israelische Volk dazu
auf , auch weiterhin vereint zu bleiben, den Geist des
Durchhaltevermögens, der Einheit, der Festigkeit und des Glaubens zu
bewahren und zum Ausdruck zu bringen. Wir sind im Recht, und wir haben
keine Alternative und aus diesen Gründen werden wir triumphieren.
haGalil onLine
11-12-2001 |