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Yassir Arafat entfernen:
Eine dumme Entscheidung

Leitartikel, in Auszügen, Ha'aretz, 14.09.2003
Übersetzung Daniela Marcus

Während eines besonderen Treffens, das den tödlichen Terroranschlägen von Tzrifin und Jerusalem folgte, entschied die Regierung, dass Israel handeln wird, um Yassir Arafat zu entfernen. Diese Entscheidung war jedoch eine Prinzipienentscheidung und die Regierung schob die Frage der Zeit und der Methode auf. (...)

Wie erwartet führte diese Entscheidung sofort zur Stärkung von Arafats Status unter den Palästinensern und in der internationalen Arena. (...) Diese Entscheidung erscheint so dumm, dass sie den Verdacht aufkommen lässt, es steckt eine geheime Strategie dahinter. (...) Doch die Wahrheit scheint viel einfacher zu sein: einmal mehr hat die Regierung darin versagt, eine Realität zu verstehen, die jede vernünftige Person bereit ist zu fassen.

Während es richtig ist, dass Arafat (...) ein großes Teil des Problems und nicht die Lösung desselben ist, bringt seine Beseitigung (oder eine Erklärung über seine Ausweisung) die beiden Seiten einem Abkommen nicht näher. Für die Mehrheit seines Volkes symbolisiert Arafat den palästinensischen Kampf gegen die Eroberung durch Israel. (...) Die Entscheidung, sich den Risiken, die mit Arafats Beseitigung verbunden sind, entgegen zu stellen (...) wurde damit gerechtfertigt, dass Arafat "ein absolutes Hindernis für jeden Prozess der Annäherung und der Vereinbarungen zwischen Israel und den Palästinensern ist".

Minister und ranghohe israelische Sprecher geben dem PA-Vorsitzenden nicht nur die Schuld am Tod von Hunderten von israelischen Zivilisten. Sie sagen, dass Arafat auch den ehemaligen Ministerpräsidenten der PA, Mahmoud Abbas (Abu Mazen) unterminiert und alle Versuche, den Terror zu beseitigen, vereitelt hat. Viele Analysten des Geheimdienstes stimmen darin überein, dass kein palästinensischer Politiker lange an der Macht sein wird, sollte er versuchen, sich von Arafat zu befreien. (...)

Genau weil diese Ansicht korrekt ist, ist der Weg, um Arafats schädlichen Einfluss abzuwehren nicht derjenige, dass man à la Regierung Sharon die Muskeln spielen lässt. Der umsichtige Kurs sollte so aussehen, dass man (...) die moderaten Palästinenser, die bereit für Kompromisse mit Israel sind, Einfluss gewinnen lässt. (...) Die rhetorische Entscheidung über die Absicht, den PA-Führer zu entfernen, hat Arafat in Ramallah mit so viel Sympathien und Unterstützung (...) zurückgelassen, wie er sie schon lange nicht mehr hatte.

Anstatt das Hauptinteresse auf die Verurteilung und den Fortgang des Terrors zu lenken, hat diese Entscheidung die USA, den Sicherheitsrat der UN und die Staaten der Region gezwungen, Israel zu tadeln. Die Regierung würde weise handeln, wenn sie diese dumme Entscheidung schnellstens widerruft.

hagalil.com 16-09-2003

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