Erste Zusammenstösse:
Verhaftungen bei Protesten gegen Abkopplungsplan
Gegner des Abkopplungsplans machten sich gestern
auf den Weg zu einem ersten Kräftemessen mit der Polizei an
Verkehrskreuzungen im ganzen Land. Der erste Versuch der Siedler,
ihren Protest mit Hilfe von Verkehrsstörungen, nach dem Vorbild von
"Das ist unser Land" von vor zehn Jahren auszudrücken, endete mit 60
festgenommenen Demonstranten und elf verletzten Polizisten.
"Jeder, der versucht, eine Strasse oder Kreuzung
zu versperren, wird sofort verhaftet", erklärte gestern der Leiter
der Operationsabteilung der Polizei, Nitsav Barati Ohayon, der davon
ausging, dass die Versuche von Ordnungsstörungen und Straßensperren
die ganze Woche, bis zur parlamentarischen Entscheidung über den
Abkopplungsplan in der Knesset, andauern werden.
In Jerusalem gelang es rechten Aktivisten eine der
Hauptverkehrsstrasse in die Stadt für den Verkehr für mehr als eine
Stunde unpassierbar zu machen. Die Demonstranten zündeten Reifen an,
warfen mit brennenden Gegenständen nach den Polizisten und schafften
es, die Strasse lange Zeit blockiert zu halten.
Die Polizisten versuchten die Demonstrationen
aufzulösen, hatten jedoch Probleme, gegen den Widerstand der
Demonstranten anzukommen. Bei Auseinandersetzungen mit einigen
Dutzend Mädchen, die eine der Hauptverkehrsstrasse in der Stadt
versperrt hatten, blieben nur wenige Polizistinnen übrig, die mit
den Mädchen zu kämpfen hatten, die nicht den Tränen nahe waren.
Des weiteren demonstrierten 15.000
Abkopplungsgegner in Gush Katif (Gazastreifen) für eine
Volksabstimmung unter dem Motto: "Lasst die Nation entscheiden." Der
ehemalige Kabinettsminister und Vorsitzende der National Religiösen
Partei (NRP) Effi Eitam sagte auf der Demonstration, dass er sich
für MP Sharon schäme, dass dieser "seinen letzten politischen Kampf
gegen die Kinder von Gush Katif richte."
Der Siedlerrat, Yesha Council, teilte mit, dass
sich über 90.000 Personen mit ihrer Unterschrift bereit erklärt
hätten, gegen die geplanten Abbau von Siedlungen im Gazastreifen und
dem nördlichen Westjordanland am Tag der Umsetzung, Widerstand zu
leisten.
Yedioth Aharonth, Haaretz
Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
16-02-2005 |