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Judentum und Israel
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Islamische Extremisten:
Ideologie des Widerstands gegen die moderne Welt

Als Andrew Sullivan kürzlich im New York Times Magazine den radikalen Islam als eine ernstere Bedrohung der westlichen Welt bezeichnete, als es der Nazismus war, wurde sein Vergleich als ungemeine Übertreibung abgelehnt.

Nazi-Deutschland, die größte wirtschaftliche, industrielle und militärische Macht des damaligen Europa, war in der Tat eine existentielle Bedrohung Europas und des Westens. Es besaß sowohl den Willen als auch die Mitteln die Weltherrschaft zu erringen. Der radikale Islam, der sich auf vorwiegend verarmte Länder der Dritten Welt stützt, kann zwar ernsten Schaden anrichten, wie es am 11. September in New York und Washington geschah, nicht aber die westliche Zivilisation gefährden.

Davon abgesehen haben Islamismus und Nazismus viel gemeinsam.
Beide entstanden als Ideologien des Widerstandes gegen die moderne Welt.
Der Nazismus entsprang der "völkischen" Bewegung des späten 19. Jahrhunderts, die Urbanisierung, Industrialisierung und Kapitalismus ablehnte, sich auf Blut, Boden und Rasse stützte. Etwa zur gleichen Zeit entstand auch der islamische Fundamentalismus als Reaktion auf die fortschreitende Säkularisierung der islamischen Welt. Der Mangel an wirtschaftlicher und politischer Stabilität in Deutschland nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und die Demütigung des Versailler Vertrages von 1918 stellten den Nährboden für den Nazismus dar, ebenso wie die militärischen Niederlagen der Araber gegen Israel, der Zusammenbruch des nasserististischen, säkularen Panarabismus, Korruption und das Elend der breiten Massen in den totalitären islamischen Ländern den islamischen Fundamentalismus schufen.

War es nur ein Zufall, dass beide Bewegungen denselben Sündenbock für die Missstände in ihrer Gesellschaft fanden? Für die Nazis war es das "internationale Judentum", für die Islamisten sind es die "Ungläubigen" und die "Zionisten". Die Juden waren nach der Schaffung Israels und dessen anfänglichen Erfolgen der Überzeugung, dass der im Holocaust kulminierende Antisemitismus der Naziära unwiederholbar ist. Jetzt beginnt man die Einsicht zu gewinnen, dass der arabisch-islamische Antisemitismus in gewisser Hinsicht erschreckender sei als der nazistische. Er mag zwar die militärische Macht der Nazis entbehren, aber die jüngsten Ereignisse sind ein Beweis dafür, dass islamische Fanatiker nicht nur selbstmörderische Aktionen durchführen, sondern auch chemische, biologische und unter Umständen nukleare Waffen als Ersatz für Gaskammern und Krematorien einzusetzen bereit sind.

Klingt übertrieben? Nicht, wenn man es mit einer Welt wie der islamischen zu tun hat, in der keine Lüge zu offensichtlich ist, wenn es sich um Juden handelt. So konnte der Kairoer Vater von Mohammed Atta, dem Anführer des Angriffs vom 11. September, dem NachrichtenmagazinNewsweek erzählen, sein Sohn sei von den Israelis entführt worden und in Wirklichkeit seien es die Israelis gewesen, die als arabische Muslims verkleidet das New Yorker Welthandelszentrum angegriffen hatten; dass Juden von ihren Rabbis vorgewarnt wurden und deshalb an jenem Tag zu Tausenden ihrem Arbeitsplatz in den Zwillingstürmen ferngeblieben waren.

Joseph Goebbels war ein armer Schlucker im Vergleich zu der Gehässigkeit arabisch-islamischer Propaganda, an der führende Persönlichkeiten bewusst mitwirken. Suha Arafat, die Gattin des Palästinenserführers, fand es angebracht, in der Präsenz der damaligen First Lady Amerikas, Hillary Clinton, die fantastische Lüge zu verbreiten, Israelis würden die Wasserquellen der Palästinenser vergiften. In Ägypten glaubt man dem Märchen von israelischen Mossad-Agentinnen, die sich arabischen Männern hingeben, nur um sie mit Geschlechtskrankheiten anzustecken, während andere Mossad-Agenten AIDS in der arabischen Welt verbreiten. Der König Saudiarabiens pflegte seinen Staatsgästen die "Protokolle der Weisen von Zion" zu schenken, Syriens Verteidigungsminister ist der stolze Verfasser eines Buches, in dem die uralte Rituallüge von moslemischem (in Europa war es einst christliches) Blut verbreitet wird, dessen sich die Juden zur Herstellung von Mazzot zum Pessachfest bedienen.

Das psychologische und politische Bedürfnis der westlichen Welt, zu glauben, dass die islamische Gesellschaft "mit Ausnahme von ein paar Extremisten" eine im Grunde tolerante Gesellschaft ist und auch der hässliche islamische Antisemitismus nur ein provisorisches Phänomen darstellt, das verschwinden wird, sobald Israelis und Palästinenser ihren Frieden geschlossen haben, ist erschreckend. Auch mitten in Amerikas Krieg gegen Osama bin Laden und die Taliban fand es Präsident Bush angebracht eine große Delegation amerikanischer Moslems zu einem Ramadan-Dinner einzuladen, um sie zu beschwichtigen, dass der Krieg gegen Terroristen und nicht den Islam geführt wird. Zweckdienlich ignoriert wird die Tatsache, dass der Mangel an Frieden nicht den Grund islamischen Antisemitismus bildet, sondern dessen Ursache ist. Es stimmt natürlich, dass nicht jeder Moslem ein Terrorist ist, aber jeder Terrorist ein Moslem ist.

Vielerseits wird die Notwendigkeit der Berücksichtigung islamischer Beschwerden gegen den Westen betont, wenn Terrorismus ausgemerzt werden soll. Aber auch Rücksichtnahme muss gewisse Grenzen haben. Sie darf nicht in Appeasement, in eine Beschwichtigungspolitik ausarten, wie sie in Europa in den 30er Jahren gegenüber den Nazis praktiziert wurde. In der nicht-islamischen Welt, vornehmlich in Europa, gibt es vielerorts Verständnis für Ben Ladens Terror: die israelische "Okkupation palästinensischer Gebiete", die andauernden Sanktionen gegen den Irak und die amerikanische Toleranz korrupter und unpopulärer Diktatoren in der arabischen Welt. Der Haken ist, dass, selbst wenn alle diese Missstände behoben werden, die Rebellion des Islamismus gegen den säkularen Modernismus andauern dürfte. Es gibt 57 Jahre nach Hitlers Tod immer noch deutliche Zeichen von Nazismus, und das Ende von Osama bin Laden und der Taliban wird nicht das Ende des radikalen Islamismus bedeuten.

Dennoch: die Erfahrung mit dem Nazismus lehrt, dass selbst berechtigte Beschwerden und Einwände nur behoben werden können und sollen, wenn die extremistische Ideologien ausgemerzt sind, die sie missbraucht, sich ihrer bedient haben. Nach 1945 konnte Deutschland in die westliche Völkergemeinschaft reintegriert werden. Nach der Niederlage des Islamismus wird wahrscheinlich eine Art nahöstlicher Marshall-Plan am Platze sein, um modernen und gemäßigten Moslems eine besseres Zukunft zu sichern. Bis dahin muss der Islamismus bekämpft werden, wie der Nazismus im 2. Weltkrieg bekämpft wurde.

Ben Zakan / INW / Abonnement

haGalil onLine 18-12-2001

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