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MEMRI Special Dispatch – 21. November 2003

Iranische Presse:
Weltweite Aktionen zum Al-Quds-Tag

Ayatollah Khomeini erklärte nach der islamischen Revolution 1979 den letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan zum internationalen Al-Quds-Tag [Jerusalem-Tag] und rief Muslime zu Solidaritätsdemonstrationen mit den Palästinensern auf. Seither finden weltweit solche Kundgebungen statt. So auch in Berlin am 22. November. Im Folgenden dokumentieren wir Berichte aus der iranischen Presse im Vorfeld des diesjährigen Al-Quds-Tages am 21. November:

Der iranische Präsident Mohammad Khatami hat alle freiheitsliebenden Menschen eingeladen, am Al-Quds-Tag teilzunehmen. Dabei richtete er sich nicht nur an iranische Moslems, sondern an Moslems aus der ganzen Welt. Khatmai äußerte seine Hoffnung, dass am Al-Quds-Tag möglichst viele iranische Moslems ihre Liebe und Friedensbereitschaft, ihren Willen zu Koexistenz und ihren Hass gegen Krieg und Terrorismus kundtun wollen.

Die Symbole der Unterdrückung, der Hässlichkeit und des Lasters lassen sich nach Meinung des Präsidenten im besetzten Gebiet Palästinas wieder finden, so Khatami weiter: "Die unterdrückten Palästinenser sind entweder aus ihrer Heimat vertrieben worden oder, wenn sie in ihrem Land geblieben sind, dauerhaft bedroht und unterdrückt."

ach Khatamis Überzeugung würden Moslems an diesem Tag weltweit für Menschenrechte eintreten. Sie demonstrierten gegen jede Formen des Terrorismus, besonders gegen die, die vom israelischen Staat ausgehe.[1]

Auch der iranische Vizepräsident, Mohammad-Reza Aref forderte die iranische Bevölkerung laut IRNA auf, an den Quds-Demonstrationen teilzunehmen. Er sei sicher, dass sich die iranische Bevölkerung mit der palästinensischen Bevölkerung solidarisch zeige. Die Iraner werden nach Aussagen von Aref die Verbrechen gegen die Palästinenser niemals vergessen: "Die Annäherung an das palästinensische Thema sei ein Thema, das die Iraner selbst betrifft. Sie werden den Quds-Tag begrüßen, um ihre Solidarität und Zusammengehörigkeit mit dem palästinensischen Volk beweisen zu können."[2]

Die Zeitung Iran berichtet, über Solidaritätsbekundungen verschiedener Organisationen und Vereinigungen zum Al-Quds-Tag. Im folgenden werden einige dieser Positionen zusammengefasst:

So haben unter anderem die Pasdaran [Revolutionskomitees] ihre Überzeugung geäußert, dass die Weltöffentlichkeit mit der Zeit über die Verbrechen am palästinensischen Volk erfahren werde.

Die iranische Grünen-Partei und der Verein der iranischen Antizionisten veröffentlichten gemeinsam eine Erklärung: Beide Organisationen vertreten die Ansicht, die Islamische Republik Iran setze sich für die Rechte des palästinensischen Volkes ein, damit dieses "Krebsgeschwür" aus dem Mittleren Osten entfernt werde.

Schließlich gab es auch eine Erklärung iranischer Juden, in der sie auf Jerusalem, die "himmlische Stadt aller Religionen" eingehen. Sie konstatieren, dass die einseitigen Handlungen des zionistischen Regimes bei der Besetzung von Jerusalem zu den Protesten geführt haben.[3]

In einem bei ILNA veröffentlichten Interview mit der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi anlässlich des Al-Quds-Tages zum Israel- Palästina-Konflikt, verwies sie auf die Resolutionen der Vereinten Nationen, die sich gegen Israel richten. Es sei sehr erstaunlich, dass diese Resolutionen unbeachtet blieben, wo doch die Vereinten Nationen das Weltgewissen verkörpern würden. Sie konstatierte: "Wenn die Beschlüsse der Vereinten Nationen weiterhin unberücksichtigt bleiben, wird dies zu Ergebnissen führen, wie wir sie täglich beobachten. Manche Entscheidungen der Organisation werden sofort umgesetzt, andere bleiben lediglich auf dem Papier. Die Welt hat sich zu einem großen Haus entwickelt, in dem wir alle wohnen. Daher können wir nicht Palästina, das auch in diesem Haus wohnt, ignorieren."[4]

In der Zeitung Jomhuriye Eslami ist zu lesen, dass am Al-Quds-Tag die Muslime weltweit die Fahne der Intifada tragen werden. Weiterhin zitiert die Zeitung den rechtsradikalen französischen Intellektuellen Roger Garaudy:

"Wir müssen bezüglich des zionistischen Regimes die Besatzung hervorheben. Denn dieses Regime verfolgt als die einzige Macht eine alte Form des Kolonialismus. Die Zionisten haben wie andere Kolonialmächte zunächst Palästina erobert, um dann die Bewohner dieses Landes soweit wie möglich zu opfern und ihnen jegliche Freiheiten zu nehmen. Die Palästinafrage ist eine Frage, die die ganze Welt betrifft, denn Palästina ist das einzige Land, das sich noch in der Periode des alten Kolonialismus befindet. Die USA stellen dem zionistischen Regime militärische Ausrüstung, Jagdflugzeuge und Panzer zur Verfügung, wohingegen die Palästinenser für ihren Kampf keine Mittel besitzen."

Dieselbe Zeitung zitierte den Sprecher der libanesischen Christen: "Wir Christen stimmen mit den Moslems überein, wenn es um die Verteidigung des Heiligen Landes Palästina geht. Die Moslems und wir kämpfen für die Befreiung der heiligen Erde von denen, in deren Herzen kein Platz für Heiligkeit und Reinheit ist."

Weiterhin kommt in der Jomhuriye Eslami der Vertreter der Hamas im Libanon, Esmae Hamedan zu Wort: "[…] Die wichtigste Botschaft des Al-Quds-Tages ist, dass die Umma [Gemeinschaft aller Muslime] über die Quds-Frage zu einer Einheit wird. Eine weitere Botschaft dieses Tages ist, dass die Palästinenser an diesem Tag spüren, dass sie in ihrem Kampf gegen die zionistisch-amerikanischen Pläne nicht alleine sind."

Abdolasis Hosseini, Leiter des Komitees für das Boykott amerikanischer und zionistischer Waren in Ägypten kommentiert den Al-Quds-Tag mit folgenden Worten: "Quds ist eine heilige Stadt und das Symbol Palästinas. An diesem Tag müssen wir uns alle einigen. Wir müssen politisch übereinstimmen und Geld sammeln, um den Jihad zu verbreiten. Der Jihad dauert solange, bis die palästinensischen und arabischen Gebiete befreit sind. [...] Insbesondere die Firmen, die das zionistische Regime unterstützen, müssen boykottiert werden. Auch Firmen, die Symbol der amerikanischen Herrschaft sind und die die arabische und islamische Kultur zerstören wollen, müssen verboten werden."

Jomhuriye Eslami zitierte auch Mohammad Sabih, palästinensischer Vertreter in der Arabischen Liga: "Imam Khomeini hat mit der Ausrufung des Al-Quds-Tages die Befreiung Palästinas vom zionistischen Joch garantiert. Damit hat er der moslemischen Umma und dem palästinensischen Volk die Hoffnung gegeben, dass Quds nie verloren gehe und am Ende den Moslems gehören wird."[5]

Laut ISNA trat Präsident Khatami gemeinsam mit dem religiösen Führer Seyed Ali Khamenei in einem Kabinettstreffen auf, wobei Khamenei für den Al-Quds-Tag prophezeite, dass "die iranischen Massen den Zionisten eine Ohrfeige verpassen werden".

"In diesen Tagen hassen sogar die Menschen das Verhalten des zionistischen und des amerikanischen Regimes, die wie die iranische Bevölkerung nicht an die Vernichtung des zionistischen Regimes glauben." [6] Man könne diese Entrüstung spüren, wenn Präsident Bush andere Staaten bereise.

IRNA berichtet über eine Protestaktion gegen den Al-Quds-Tag in Berlin: "Eine pro-israelische Demonstration soll die Al-Quds-Demonstration in Berlin spalten." Die Demonstranten werden aufgefordert sich zurückhaltend zu verhalten und sich nicht provozieren zu lassen. Seit Jahren hätte eine pro-israelische Lobby die Ächtung der Al-Quds-Demonstration gefordert, obwohl die Demonstranten lediglich gegen die Besetzung Palästinas protestieren würden.[7]

Zuvor zitierte IRNA auch aus dem Berliner Tagesspiegel, dass der Innenminister Erhard Körting angekündigt habe, die antisemitischen Hassparolen der Demonstration verbieten zu wollen.[8]

Anmerkungen:
[1] IRNA, 16.11.2003.
[2] IRNA, 17.11.2003.
[3] Iran, 18.11.2003.
[4] ILNA,18.11.2003.
[5] Jomhuriye Eslami, 19.11.2003.
[6] ISNA, 19. 11. 2003.
[7] IRNA, 18.11.2003.
[8] IRNA, 15.11.2003.

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hagalil.com 23-11-03

 

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