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MEMRI Special Dispatch – 5. Januar 2005

"Doppelmoral des Westens":
Iranische Stimmen gegen das Verbot von Al-Manar-TV

Vor allem wegen antisemitischer Propaganda ist der der libanesischen Hizbullah nahe stehende Fernsehsender Al-Manar im vergangenen Jahr in die Kritik geraten. In Frankreich zwang die Aufsichtsbehörde (CSA) nach einem Regierungsbeschluss den Satellitenbetreiber Eutelsat am 13. Dezember 2004, die Übertragung von Al-Manar-Programmen einzustellen. (Über andere Anbieter kann Al-Manar jedoch auch in Deutschland weiterhin gesehen werden.) Kurz darauf stufte das amerikanische Innenministerium Al-Manar als "terroristische Organisation" ein.(1)

Im Rahmen eines Staatsbesuchs im Libanon kritisierte dagegen der iranische Außenminister Kharasi das Übertragungsverbot und bezeichnete es als Beweis für die "Doppelmoral des Westens in der Frage der Meinungs- und Medienfreiheit". Auch die iranische Nachrichtenwebsite Bastab kritisierte den Beschluss der französischen Regierung und führt das Vorgehen gegen Al-Manar auf den Druck jüdischer Organisationen und Lobbyisten in Frankreich zurück. Die iranische Nachrichtenagentur Mehrnews warnte zudem vor einem Dominoeffekt. Wir dokumentieren Auszüge aus den Berichten der beiden Agenturen vom 22.12.2004:

"Zionistische Gruppen setzten französische Regierung unter Druck"

"Die Bemühungen der französischen und der US-Regierung, die Satelliten-Übertragungen von Al-Manar-TV, dem offiziellen Sender der islamischen Hizbullah-Bewegung, zu verbieten, sind von großer Bedeutung. Das zunächst in Paris und später auch in Washington verhängte Verbot zeigt nämlich, dass vermeintlich freie Staaten keinen Anspruch auf Meinungsfreiheit erheben dürfen.

Bei der Bevölkerung in Libanon genießt Al-Manar-TV unter dutzenden anderer staatlicher und privater Kanäle großes Ansehen. Auf Sendung ging Al-Manar 1991 nach dem Sieg des islamischen Widerstandes und der Flucht der Zionisten aus dem Südlibanon. Seit 2000 überträgt Al-Manar sein Programm über Satellit auch nach Europa.

Fünf Millionen Muslime in Frankreich, der größten islamischen Gemeinschaft in Europa, begrüßten die Übertragung von Al-Manar. Allerdings erregten die Programme des Senders in den letzten vier Jahren Unmut bei den europäischen und insbesondere bei den französischen Zionisten. Dem Sender wird seit einigen Monaten immer wieder vorgeworfen, anti-jüdische Gefühle zu schüren. Die zionistischen Gruppierungen in Frankreich setzten die Regierung unter Druck, um die Übertragung von Al-Manar zu verbieten. Auch der französische Medienrat rief dazu auf, Al-Manar-TV daran zu hindern, 'antisemitistische Inhalte' zu verbreiten.

Die jüdischen Gruppen forderten die französische Regierung dazu auf, die Aktivität des Senders zu unterbinden. Sie behaupten, dass eine Serie [3] anti-jüdische Ressentiments unter der arabischen Bevölkerung [in Frankreich] verbreite. In Wirklichkeit thematisiert diese Filmreihe aber die zionistische Einwanderung nach Palästina, dessen illegale Besetzung, den unmenschlichen Umgang der Zionisten mit den Palästinensern und die Vertreibung der Palästinenser aus ihrem Land.

Aufgrund des starken Einflusses der Zionisten auf französische Institutionen sperrte die Regierung in Paris die Übertragung von Al-Manar. Daran läßt sich das Ausmaß des Einflusses erkennen, den die zionistische Minderheit auf diesen mächtigen europäischen Staat ausübt. (...)

Die US-Regierung bezeichnete Al-Manar [dann] als eine terroristische Organisation, die radikale Gedanken verbreite. Daraufhin erklärte der Vorstand von Al-Manar-TV in einer Stellungnahme den Vorwurf der USA als falsche Darstellung, die nur darauf abziele, die Aktivität eines Senders zu unterminieren, der die arabischen und muslimischen Ideen verteidige. (…) Das Übertragungsverbot von Al-Manar durch zwei Staaten, die sich als "Wiege der Demokratie" betrachten, belegt wie gehaltlos diese Bezeichnung inzwischen geworden ist."

"Nur der erste Dominostein?"

Unter dem Titel "Ein Gerichtsurteil oder der erste Dominostein" heißt es in Mehrnews: "Der Direktor des Rates der französischen Juden kritisierte kürzlich in einem CNN-Interview, dass die französische Regierung die jüdische Gemeinschaft in Frankreich schockiert habe, als sie es zuließ, dass Al-Manar auf Sendung geht. Französische Beobachter sind der Meinung, dass das Interview dieses jüdischen Bankiers eine Bestätigung dafür ist, dass diese mächtige Lobby in den letzten Jahren großen Druck ausgeübt hat. (…) Die Juden haben in den letzten Jahrzehnten ihre Machtpositionen in Europa gestärkt. Sie haben eine große historische Lüge, den 'Holocaust', dazu genutzt, um jede Kritik an den zionistischen Gruppen in Europa als rassistisch zu verurteilen. Solche Kritik, so meinen sie, gleiche den Taten von Hitler und werde zu einem neuen Mord an den Juden führen. Durch Intrigen versuchen sie in vielen europäischen Staaten, die Verabschiedung von sogenannten 'Hass-Gesetzen' zu fördern, auf deren Grundlage jegliche Form von Kritik [an den Juden] als rassistisch und als antisemitisch interpretiert und dann juristisch verfolgt werden kann." (…) Im Weiteren bezeichnete der Beitrag das eine Woche nach dem französischen Entscheid erfolgte Übertragungsverbot in den USA als "zweiten Dominostein in diesem Prozess". [4]

Anmerkungen:
(1) Zum Antisemitismus bei Al-Manar s. etwa: www.memri.de; Antisemitismus, vom 30.10. und 12.12.2003. Zur Reaktion auf ein erstes Abkommen der CSA mit Al-Manar seitens des Senders s. www.memriTV.org, Nr. 373, vom 21.11.2004.
(2) Bastab dokumentiert diesen Artikel, der ursprünglich in "Jomhuriye Eslami" erschien.
(3) Gemeint ist die Ramadanreihe 'Diaspora' (s. Anm. 1).
(4) Tatsächlich wurde Al-Manar in den USA als terroristische Organisation eingestuft. Der Nachrichtenchef des Senders gab laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AP bekannt, dass daraufhin der Satellitenbetreiber Intelsat die Übertragungen in die USA gekappt habe.

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