Terminpläne, Spekulationen und Fluchtwege:
Geringe Wahrscheinlichkeit
Alex Fishman, Militärkommentator der Jedioth
achronoth ist skeptisch: "Wenn das Sicherheitsestablishment erklärt,
die Wahrscheinlichkeit eine irakischen Angriffs auf Israel sei
‘gering’, geht eine ganze Generation von Israelis in den Bunker. Die
Begriffe ‘geringe Wahrscheinlichkeit’ und ‘Versagen’ sind verbunden
wie siamesische Zwillinge und lasten schon seit dem Oktoberkrieg
(Jom Kipur) vor 30 Jahren wie ein riesiger Buckel auf uns.
Wer damals davon sprach, dass die Wahrscheinlichkeit eines Krieges
gering sei, führte uns in die bis dahin größte Katastrophe seit
Staatsgründung. Wer immer damit betraut ist, die Öffentlichkeit zu
informieren, sollte auf solche internen militärischen Codeworte
verzichten und Klartext reden.
Anstatt z.B. zu sagen, das der Krieg ‘kurzfristig’ bevorstehe,
sollten sie lieber sagen: in ein oder zwei Wochen. Anstatt von
geringer Wahrscheinlichkeit zu faseln, sollten sie dem Volk die Lage
erklären und ihm genau sagen, was zu tun ist. Der Bürger muss das
Gefühl haben, dass jemand Herr der Lage ist und ihn laufend und
präzise darüber unterrichtet, wie er sich schützen kann.
In M'ariw (Rappaport, Ben-Horin) findet sich bereits ein
detaillierter "Terminplan". "Merkt euch das Datum vor" schreibt die
Tageszeitung zum 03.03.03, denn in drei Wochen wird in Irak Neumond
sein, und man vermutet, dass dann der Angriff beginnen wird.
Der mutmaßliche Zeitplan:
14.02.03: Der Bericht der Inspekteure
15.02.03: Beginn der Vorbereitungen für den Angriff
23.02.03: Ende der Vorbereitungen für den Angriff.
Jedioth beruft sich auf "Time"”, und titelt: "Der Krieg wird in der
ersten Märzwoche ausbrechen".
Aus
Kiriat Gat erreichte eine Botschaft die Bürger von
Ramat Gan
und
Giwatajim: Wer sich wegen eines Angriffs mit irakischen
Scud-Raketen sorgt, kann für die Dauer eines Irakkriegs in Kiriat
Gat untergebracht werden. In Schulen, Jugend- und Sportklubs werden
kostenlose Unterkünfte bereitgestellt. Die Stadtverwaltung von Ramat
Gan begann gestern mit der Verteilung einer Anleitung zur Benützung
von Fluchtwegen aus der Stadt.
Auch in Ganei
Tikva, 15km östlich von Tel-Aviv, herrscht große Unruhe. Der
Gemeinderatsvorsitzende von Ganei Tikva riet den Einwohnern, sich
auf die Flucht vorzubereiten.
hagalil.com
11-02-2003 |