Irakische Scuds nach Syrien?
Ein Grund zur Sorge
Es besteht der Verdacht, dass Irak
Scuds nach Syrien gebracht hat. Oberst Jossi Kupperwasser, Leiter der
Forschungsabteilung des militärischen Geheimdiensts, im Außen- und
Sicherheitskomitee sagte: "Es kann durchaus sein, dass die Iraker
Boden-Boden Raketen, die Israel erreichen können, in Syrien versteckt
haben".
Die Wahrscheinlichkeit, dass Israel
angegriffen werde, sei zwar noch immer gering, dies könne sich jedoch
innerhalb kürzester Zeit ändern, falls im Irak verbotene Waffen entdeckt
werden sollten oder die irakische Regierung empfindet, dass ihr Ende
bevorsteht. In diesem Fall könnte es durchaus sein, dass die Iraker
versuchen werden, die versteckten Waffen einzusetzen. Fox News
berichtete, es lägen Hinweise vor, nach denen Nachtsichtgeräte an die
Iraker geliefert wurden.
In Jedioth achronoth sieht Dan Shiftan
in alledem einen "Grund zur Sorge": "Die arabische Welt setzt sich
dieser Tage mit einer neuen Herausforderung auseinander: dem
amerikanischen Versuch, eine Regime abzusetzen und einen radikalen Staat
zu entwaffnen. Diese Bemühungen werden von einer deutlichen Botschaft an
andere radikale Regime in der Region begleitet: die USA werden sich
nicht mit der Bedrohung abfinden, die sie für die von ihnen geplante
Weltordnung darstellen.
Bashar Assad empfindet das Bedürfnis, sich mit dieser Herausforderung
auseinanderzusetzen, denn er begreift, dass diese Botschaft unter
anderem auch an ihn gerichtet ist. In einem Interview mit der Zeitung
“El-Sapir” präsentierte er seine Antwort in ihrem breiteren historischen
Sinn, der auch die tiefe, verwurzelte Ablehnung der Existenz Israels
beinhaltet.
Assad schlägt der arabischen Welt vor, von Syrien und dem Libanon zu
lernen, wie sich mit der militärischen Überlegenheit der USA
auseinandergesetzt werden kann, indem man sich weigert, sich mit der
Besatzung abzufinden: So wie die Absichten Israels in Libanon in den
80-er Jahren zum Scheitern gebracht wurden, kann es auch in Irak
geschehen.
Assad wertet Israel als große und existenzielle Gefahr. Er lehnt das
Prinzip eines jüdischen Staats ab (“Es kann nicht sein, dass Israel ein
legitimer Staat ist, auch wenn der Friedensprozess umgesetzt werden
sollte, denn seine Struktur widerspricht den Regeln in der Region und
sogar in aller Welt”) Seiner Meinung nach dränge Israel die USA, die
Kontrolle im Nahen Osten zu übernehmen und strebe danach, die Region zu
spalten und die Araber zu schwächen. Die Ablehnung beschränkt sich nicht
auf die Politik Israels sondern richtet sich gegen seine Existenz.
Syrien und die Araber müßten sich vor Israel schützen, da “die Existenz
Israels immer eine Bedrohung darstellen wird”.
Aus israelischer Sicht wäre es ein Fehler, die paranoide und destruktive
Haltung des syrischen Führers zu ignorieren oder seine Äußerungen als
ideologischen Blödsinn ohne politische Bedeutung zu werten. In der
arabischen Welt werden sie mehr oder weniger akzeptiert, vor allem bei
den Palästinensern.
hagalil.com
03-04-03 |