Selbst Assad scheint zu begriffen:
Der Tag danach
Aus einem Artikel von Nachum Barnea
Die syrisch-irakische Grenze ist geschlossen, die kurze
Romanze zwischen Saddam und Assad, die auch die freie Passage von
Selbstmörder-Volontären beinhaltete, ist zu Ende...
Die IDF atmete auf. Wenn sogar Assad, ein etwas
begriffsstutziger Führer, begreift, dass das Schicksal Saddams besiegelt
ist, dann ist das Ende wahrscheinlich nahe.
In der IDF begann man gestern vorsichtig damit, über den Tag danach
nachzudenken. Die echte Entscheidung in Irak wird erst dann erzielt,
wenn dort ein neues Regime gegründet und etabliert wird. Wenn dies das
Resultat des Kriegs sein wird, dann erhalten die radikalen Elemente in
der islamischen Welt, Iran, Syrien, Hisbollah, El-Quaida u.m. einen
schweren Schlag. Es ist jedoch zu früh, sie zu beerdigen.
Der Prozess, den Irak durchmachen wird, wird zerbrechlich und leicht zu
erschüttern sein. Nach einigen Wochen der Ruhe könnte eine Terrorwelle
gegen die Koalitionstruppen einsetzen. Stellen von außen werden Gelder
nach Irak einfließen lassen, um Terrorakte zu finanzieren. Man sollte
die letzten Äußerungen von Scheich Nassarallah beachten, des Führers der
Hisbollah. Er sagt, ein amerikanischer Sieg in Irak wäre eine
Katastrophe für den Kampf der Hisbollah und der Palästinenser. Aus
seiner Sicht, geht es hier um alles.
Sollte in Irak ein demokratisches Regime entstehen, wird dies andere
arabische und weniger demokratische Staaten in eine schwierige Situation
bringen. Wie wird zum Beispiel die ägyptische Straße freie Wahlen in
Irak aufnehmen? In welche Situation wird das saudi-arabische Königshaus
geraten?
Die Position Libanons wird sich verändern. Die Amerikaner werden es
nicht zulassen, dass Libanon weiterhin als Stützpunkt für die iranischen
Revolutionsgarden fungiert, Gelder für Terrorakte in die
palästinensischen Gebiete fließen läßt oder Instabilität nach Jordanien
exportiert.
...Aus der Sicht der IDF findet dass große Drama nicht in Bagdad,
sondern direkt vor der Nase, in Ramallah statt. Innerhalb kürzester
Zeit, vielleicht sogar heute, wird der Kampf zwischen Arafat und
Abu-Masen entschieden. Der Kampf findet um die Zusammensetzung der neuen
palästinensischen Regierung statt. Arafat fordert, die 19 Minister, die
unter ihm gedient haben, erneut zu ernennen. Abu-Masen möchte eigene
Minister mitbringen und droht mit Rücktritt.
Für die IDF ist das nur die Spitze des Eisbergs. Der echte Kampf findet
um die Terrorbekämpfung statt. Die Ernennung Abu-Masens wurde Arafat vom
Parlament aufgezwungen, es ist ihm jedoch gelungen, die Autoritäten des
Ministerpräsidenten zu beschneiden. Die Kontrolle über den
Sicherheitsapparat, mit Ausnahme der Polizei, blieb in seiner Hand.
Abu-Masen ist bereit, sich mit der Hammas und den anderen
Terrororganisationen auseinanderzusetzen und sie zu entwaffnen. Mohammed
Dachalan möchte diesen Konflikt, Er versteht, dass die PA ohne einen
Konflikt mit der Hammas den Rest ihrer Autorität verlieren würde. Vor
den Flüchtlingslagern befinden sich heute Absperrungen der Hammas, nicht
der PA.
Die IDF warnt vor einem Waffenstillstand zwischen der Hammas und der PA,
der zu einem Rückgang des Terrors führen, es der Hammas jedoch
ermöglichen würde, sich zu erholen und den Terror in einem Ausmaß
wiederaufzunehmen, wie wir es noch niemals gesehen haben.
Aus der Sicht der IDF bietet sich hier eine historische Gelegenheit. Die
Palästinenser wissen, dass sie entscheiden müssen. Israel darf dem
internationalen Druck nicht nachgeben und muss fordern: Nein zu einem
Waffenstillstand, ja zu einer Entwaffnung.
Erst Frieden, dann Sicherheit, sagen die Europäer. Diese Reihenfolge ist
sehr gefährlich für Israel, warnt die IDF. Erst Sicherheit- dann
Frieden.
hagalil.com
14-04-03 |