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MEMRI Special Dispatch – 23.August 2004

Faludja:
Säkulare Oppositionszeitung preist militante Schiitenführer

In den vergangenen Wochen standen unter anderem die Auseinandersetzungen zwischen der sogenannten Mahdi-Armee und dessen Führer Muqtada Sadr im Mittelpunkt des Interesses arabischer Medien. Von verschiedener Seite wurde dabei scharfe Kritik an der Politik Sadrs geäußert.

So stieß seine Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung und vor allem die Beschränkung seiner politischen Programmatik auf den Widerstand gegen die USA auf Ablehnung. Autoren wie Hazem Saghiyeh wiesen in diesem Zusammenhang auf Parallelen zwischen der gegenwärtigen Situation im Irak und dem Libanon hin: Die libanesische Erfahrung mit einem absolut gesetzten „Widerstand“, der Vorrang vor der Lösung anderer gesellschaftlicher Probleme genieße, solle „dem Irak eine Lehre sein“. [1]

Auf der anderen Seite unterstützen zahlreiche Stimmen Sadrs Kampf gegen die irakische Regierung und das US-Militär in Najaf, den dieser u.a. mit der fortwährenden Präsenz von US-Truppen begründet. Als beispielhaft für einen heldenhaften Widerstand gegen eine feindliche Übermacht erntet Sadr Zustimmung nicht nur von schiitischer Seite. So wird sein Kampf auch in säkularen Medien wohlwollend mit dem der islamistischen Hizbullah gegen Israel verglichen. Für diese arabisch-nationalistische Position steht der im Folgenden dokumentierte Kommentar von Dr. Shafi’i Bashir, der am 18. August 2004 in der ägyptischen Oppositionszeitung Al-Wafd erschien:

„Muqtada Sadr und Hassan Nasrallah“

„Dank sei Gott, der der arabischen Nation zwei Männer gab, die der Aggression Amerikas und Israels mit Macht widerstehen. Wir waren der Suche nach Männern, die den Reihen voranschreiten und Amerika nicht nur mit Trommeln, sondern mit Schwertern entgegen treten, schon müde geworden. Jenem Amerika, das die Lüge verbreitete, es führe einen Krieg zur Befreiung des Iraks von Saddam Hussein und seinen Helfern, obwohl es [in Wirklichkeit]  einen Vernichtungskrieg gegen alle Werte führt – gegen die Gerechtigkeit, den Humanismus und die Freiheit sowie gegen die Souveränität der Völker und ihre nationale Würde. Amerika misshandelte die Iraker in Abu Ghuraib und anderen Gefängnissen. Die Welt wurde Zeuge von Verbrechen gegen die Menschenwürde, von sexuellem Missbrauch, Folter und tödlichen Stromstößen – und zwar als Politik eines Staates, nicht etwa [als Taten ] einzelner Gesetzesbrecher. Diese Verbrechen legten das hässliche Gesicht Amerikas bloß, genauso wie solche Verbrechen einmal den Nationalsozialismus und den Faschismus entlarvten. Das Ideal der amerikanischen Freiheit ist gefallen.

Die Welt wird Zeuge, wie die Großmacht die kleine Stadt Falludja mit Raketen und Panzern dem Erdboden gleichmacht, als würde in einem dritten Weltkrieg eine russische Stadt bombardiert. Und sie wiederholt diese Schandtaten in Najaf, um Muqtada Sadr und dessen kleine Mahdi-Armee niederzuwerfen. Nur mit leichten Waffen ausgerüstet, steht diese Armee Flugzeugen, Panzern und Kanonen gegenüber. Hinzu kommt die neue irakische Armee, welche von Amerika geschaffen wurde, damit sich die Iraker gegenseitig bekämpfen. So können wir nun mit ansehen, wie ein irakischer Soldat irakische Widerstandskämpfer bekämpft und die irakische Regierung amerikanische Flugzeuge zu Angriffen auf irakische Bürger in irakischen Städten und Dörfern anspornt… ‚Oh, es gibt weder Macht noch Stärke außer bei Gott!’

Aber in dieser Dunkelheit und all diesem Kummer betrat Muqtada Sadr die Bühne, so wie vor ihm Hassan Nasrallah, der Führer der Hizbullah im Libanon, auf die arabische Bühne getreten ist. Zweimal haben Nasrallah und seine Freiheitskämpfer den Staat Israel in die Knie gezwungen: einmal mit dem vollständigen Rückzug aus dem Südlibanon und ein zweites Mal beim Austausch von hunderten palästinensischer und libanesischer gegen eine handvoll israelischer Gefangener, die sich in den Händen der Hizbollah befanden. Wie Hassan Nasrallah mit seinen Männern hat Muqtada Sadr den Respekt der arabischen Welt gewonnen. Ja, ihr arabischen Männer zwischen Golf und Ozean, diese beiden sind nicht feige.“

[1] Hazem Saghiyeh, Al-Hayat, 21. August 2004.

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hagalil.com 23-08-04

 

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