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MEMRI Special Dispatch - 19. März 2003

Al-Sharq al-Awsat:
'Arabische Medien verweigern sich der irakischen Opposition'

Die arabischsprachige Tageszeitung al-Sharq al-Awsat veröffentlichte gestern einen Kommentar des Chefredakteurs der Zeitung, Abd al-Rahman al-Rashid, in dem die Haltung der arabischen Öffentlichkeit gegenüber der irakischen Opposition scharf kritisiert wird. Al-Rashid wirft dabei den arabischen Medien vor, nicht über das Vorgehen des irakischen Regimes zu berichten, was dazu führe, dass es in der arabischen Öffentlichkeit keine Proteste gegen Saddam Hussein gebe. In der Zeitung al-Sharq al-Awsat, die in London erscheint, wurden in den letzten Monaten immer wieder Artikel veröffentlicht, die sich trotz einer kritischen Haltung gegenüber den Interessen der US-Regierung für einen Regimewechsel im Irak aussprachen. Der folgende Artikel erschien am 18. März 2003:

"Der größte Teil der arabischen Medien weigere sich, die Reaktionen, Vorschläge und Meinungen der irakischen Opposition zum Geschehen [im Irak] zu veröffentlichen, so beschwerte sich ein irakischer Oppositioneller [in einem Brief an die Zeitung]. Er bedaure die Parteilichkeit, den blinden Eifer, den die arabischen Medien gegenüber dem Schicksal eines Volkes von über 20 Millionen Menschen angenommen habe und weist die fast einhellige Ablehnung der arabischen Medien gegenüber der irakischen Opposition zurück. Diese Medien seien gekauft.

Dieser Brief ist von äußerster Bedeutung. Wir stehen vor einer erzwungenen Veränderung des irakischen Regimes. Morgen wird sich die Bedeutung der Kritik dieser Seite und der Betrug, den viele arabische Medien begehen, zeigen. Dies ist nicht nur ein Betrug an der politischen Lage, sondern auch an professionellen Grundsätzen, die von den Medien verlangen, dieser großen Gruppe der irakischen Opposition zumindest die Möglichkeit zu geben, ihren Standpunkt zu erklären.

Dieser Vorwurf richtet sich nicht an die irakischen Medien, die weder Macht noch Einfluß besitzen, sondern an die arabischen Medien, die die Möglichkeit zur Darstellung und Analyse anderer Meinungen hätten und einen Blick auf sie ermöglichen könnten. Massenmedien wie Radio und Fernsehen beschränken sich auf Stimmen der offiziellen irakischen Medien sowie auf solche, die das Regimes unterstützen. Es trifft natürlich nicht zu, dass die Medien, die das Regime Saddams unterstützen, mit Dollar oder Privilegien gekauft wurden - und wenn es Medien gibt, die bezahlt wurden, dann sind dies Teile des irakischen Medienapparates und [vielleicht einige] andere arabische Medien.

Die Mehrheit der Journalisten aber sieht in der Krise nichts als die Farben des amerikanischen Sternenbanners und der blauen Streifen der israelischen Fahne. Ihre Haltung hat nichts mit dem Irak oder den Irakern zu tun. Der Hass auf die USA treibt sie dazu, eine ablehnende Haltung ihr gegenüber einzunehmen, worum es auch immer gehen mag. Diese Haltung ist Teil einer vererbten Feindschaft und fortwährender Zweifel an allem, was aus Washington kommt. Eine solche Haltung ist verständlich und legitim.

Andere denken, die bevorstehenden Veränderungen im Irak gehen auf einen Vorstoß israelischer Gruppierungen zurück, und stehen [daher] dem Gedanken an eine Veränderung und den Vorschlägen der Opposition automatisch ablehnend gegenüber, welche Argumente sie auch immer gegen das Regime vortragen.

Wir sollten nicht vergessen, dass das irakische Regime seine Interessen verschleierte, indem es sich die Feindschaft gegenüber Israel auf die Fahne schrieb. Es verstand, wie wichtig es ist, die Gunst der anderen Araber zu gewinnen, die die Einzelheiten des Geschehens im und um den Irak nicht verstehen. Aus diesem Grund bekam die große Mehrheit der Araber nicht eines der zahlreichen Bilder von den Praktiken des irakischen Regimes zu sehen, die in der modernen Geschichte nichts Vergleichbares finden - und diese Praktiken sind schlimmer als jene des israelischen Regimes. Nicht ein arabischer Fernsehsender brachte Filme über die Natur des Regimes und die Methoden seiner Behörden. So sehr diese ihr Vorgehen auch verteidigten, sie waren nicht in der Lage, die Morde und barbarischen Vernichtungen anzuschauen, zu denen sich das Regime bekannte und derer es sich rühmte.

Wüssten sie um die Tatsachen aus dem Inneren [des Iraks] - und ich spreche hier von der arabischen Allgemeinheit und nicht von den privilegierten Intellektuellen und Opportunisten - sie würden an der Spitze der Demonstrationen stehen, die nach Veränderungen streben. Die Frage aber ist: Wie können es die Millionen erfahren, solange ihnen die Augen verbunden sind? Die arabischen Medien haben gegenüber dem Irak nie eine gerechte Haltung eingenommen, obwohl sie anderen arabischen Regimen gegenüber ins Schwanken kamen. Ihre Haltung ist eine Mischung aus Naivität, Fanatismus und Geldern. Wie bedauerlich ist doch unsere Situation."

THE MIDDLE EAST MEDIA RESEARCH INSTITUTE (MEMRI)
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hagalil.com 19-03-03

 

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