Es ist absurd, in Irak feierte man schon
die Befreiung, doch in Israels Zivilschutzkommando hielt man noch immer
an den Gasmasken fest.
Charoseth und Bitterkraut:
Die Bürger wissen, was gut für sie ist
Die Amerikaner kontrollierten schon
das Zentrum Bagdads, die meisten Israelis haben ihre Gasmasken in den
Schrank gestellt, aber im Sicherheitsapparat bestand man darauf, die
Stufe der Alarmbereitschaft beizubehalten.
Chanoch Daum (M'ariw) fand es irgendwie
nett, dass die Bürger Israels ganz alleine die Stufe der
Alarmbereitschaft gesenkt haben: "Wir haben eine ordentliche Armee,
kluge Kommentatoren und einen starken Geheimdienst, aber die Bürger
wissen ganz genau, was gut für sie ist. Nach Ausbruch der Kriegs in Irak
haben sie einen halben Tag lang die Geschehnisse vor Ort mitverfolgt und
dann eindeutig beschlossen: diesmal ist alles OK.
Das Problem liegt also nicht beim Volk, sondern bei seiner Führung.
Obwohl diese genau weiß, dass die Gasmasken schon lange wieder im
Schrank verstaut sind, zieht sie es vor, die Alarmbereitschaft, an der
allem Anschein nach ihr ganzes Herz hängt, beizubehalten. Die
Alarmbereitschaft hat zwar längst jeden Realitätsbezug verloren (obwohl
Gerüchten zufolge in Petach Tikva ein Mann gesichtet wurde, der eine
Gasmaske bei sich trug. Augenzeugen berichten, es handle sich dabei um
einen taubstummen Gastarbeiter, der fälschlicherweise annimmt, die
Gasmaske sei ein Zeichen für Solidarität mit Präsident Bush), aber
sollte hier dennoch irgendetwas Stinkendes herunterfallen, dann können
sie vor dem Untersuchungskomitee wenigstens sagen, sie hätten alles in
ihrer Macht stehende getan, nur das Volk habe mal wieder nicht pariert.
Die Bürger Israels haben keine Angst vor Saddam Hussein. Selbst die
Iraker nicht mehr. Nur noch das Home Front Command fürchtet sich vor
ihm. Gestern erklärte der "nationale Erklärer”, die Alarmbereitschaft
werde beibehalten, da es in Westirak noch suspekte Dinge gäbe. Es wird
in Westirak immer suspekte Dinge geben, denn manches im Leben ändert
sich nie. Man muss nur wissen, damit zu leben".
hagalil.com
15-04-03 |