ABC-Terror nicht auszuschließen:
Millionen Gasmasken erneuert
Ein Interview mit Yosef
Mishlev, Oberkommandeur des Heimat-Schutz-Kommandos
Ich schlage nur vor, keinen möglichen
Gegner zu unterschätzen, dass wir mit unseren Vorbereitungen weitermachen,
damit wir nicht überrascht werden können. Der Angriff könnte auch als
überraschender Terror-Angriff erfolgen.
Gibt es ein Problem für Jugendliche
mit den Gasmasken?
"Seit dem Anschlag auf die Twin Towers
haben drei Millionen Bürger ihre Gasmasken erneuert. Im letzten Jahr gaben
wir eine halbe Milliarde NIS ($106 Millionen) aus, um die Vorbereitung der
israelischen Bevölkerung zu verbessern. Ich betone, dass die Gasmaske für
die Jugendlichen sehr gut funktioniert und voll unsere Anforderungen
erfüllt. Diese sind Teil eines ganzen Verteidigungs-Paketes, das wir
bereitstellen, angefangen von einer Frühwarnalarm-Zeit von 6 Minuten bis hin
zu aktiven und passiven Reaktionen. Ich bin davor überzeugt, dass Israels
Bürger die am besten geschützten Bürger sind, nicht nur im Nahen Osten,
sondern in der ganzen Welt."
Nach zwei Stunden Aufenthalt wird der
abgedichtete Schutzraum / Luftschutzbunker wegen der hohen
Kohlendioxid-Konzentration in der Luft zu einer Todesfalle. Sollte die
Bevölkerung nicht mit Kits ausgerüstet werden, die das Kohlendioxid
herausfiltern?
"Wir haben vor zwei Monaten ein
Experiment durchgeführt. Zehn Personen wurden in einer geschützten Umgebung
untergebracht. Die Größe des Raumes wurde nach der Maßgabe von jeweils drei
Quadratmetern pro Person festgelegt. Obwohl sich wegen der Zeitdauer des
Aufenthalts im Raum psychologische Probleme ergaben, kam es nach drei
Stunden zu keinen Problemen in Bezug auf die Konzentration von
Kohlendioxid."
Was wird sich Ihrer Meinung nach in
diesem Krieg ereignen?
"Wir sind auf alle Möglichkeiten
vorbereitet, einschließlich der Kriegsführung mit nichtkonventionellen
Waffen. Ich bin von Szenarien mit chemischen und biologischen Schlägen bis
hin zu Terror-Drohungen vorbereitet."
Stimmen Sie der Einschätzung der
Aufklärungs-Abteilung der IDF zu, wonach die Amerikaner zwischen Ende Januar
und Anfang März losschlagen werden und wonach die Wahrscheinlichkeit eines
irakischen Angriffes auf Israel sehr gering einzuschätzen ist?
"Ich stimme dieser Einschätzung zu. Ich
schlage nur vor, keinen möglichen Gegner zu unterschätzen, dass wir mit
unseren Vorbereitungen weitermachen, damit wir nicht überrascht werden
können. Der Angriff könnte auch als überraschender Terror-Angriff erfolgen.
Während ich der Spanne des Zeitraumes zustimme, müssen wir auf eine Zunahme
des Terrors als Vorspiel für eine amerikanische Offensive vorbereitet sein,
und ich schließe dabei Terror mit nicht-konventionellen Waffen ein."
Haben Sie Übungen durchgeführt, in
denen die Bekämpfung eines Terroristen geprobt wurde, der mit einer
chemischen oder biologischen Waffe ausgerüstet ist?
"Vor weniger als zwei Wochen führten wir
eine derartige Übung im Süden des Landes durch, wobei wir eine Szenario
hatten, dass noch etwas mehr als nur einen Terroristen beinhaltete."
Sind Sie auf Kassam-Raketen oder
Mörser-Granaten vorbereitet, die von Gaza aus mit chemischen Sprengköpfen
abgefeuert werden könnten? Besteht die Möglichkeit, dass die Hizbollah
chemische Waffen einsetzen würde?
"Wir sind darauf vorbereitet, einen
chemischen Angriff zu bekämpfen, egal woher er kommt, unabhängig davon, ob
er mit Raketen oder Granaten geführt wird oder wer auch immer den Angriff
führen sollte."
Was würden Sie tun, wenn ein Hochhaus
wie das Azrieli-Centre, einzustürzen droht?
"Wir haben alle hohen Gebäude in Israel
komplett aufgelistet – zusammen mit der Polizei und anderen
Rettungs-Einrichtungen – und wir haben sogar in dieser Hinsicht
Kriegs-Übungen für den Ernstfall durchgeführt."
Wann haben Sie Übungen durchgeführt,
bei denen es um die Verteilung von Medikamenten an die Bevölkerung ging?
"Wir halten solche Übungen die ganze
Zeit über ab, wobei wir von mehreren Übungsfällen ausgehen: Verteilung vor
dem Kriegsfall, Personen, die sich ihre Medikamente abholen, Austeilung von
Tür zu Tür etc. Zum Beispiel haben wir kürzlich dicht besiedelte Wohngebiete
untersucht, wie Bnei Brak und Ashdod, und kamen zu dem Ergebnis, dass der
Vorrat an Medikamenten für die Kinder in diesem Wohngegenden erhöht werden
muss – und das taten wir dann auch."
Haben Sie die Evakuierung von großen
Bevölkerungsteilen geübt, die sich in Panik befindet?
"Unsere Absicht liegt nicht darin, eine
Massen-Evakuierung der Bevölkerung durchzuführen. Jedoch können sich
Situationen ergeben, in denen wir Zehntausende von Personen evakuieren
müssen. Dies ist ein sehr komplexer Vorgang und wir führen Übungen durch, an
denen eintausend Personen teilnehmen."
Vorbereitungen für den Kriegsfall:
Die irakische Bedrohung für Israel
In dieser Woche wurde in Israel der Status "Red Hail", ausgerufen. Die
Sicherheitseinrichtungen sind angesichts eines möglichen Angriffes der USA
auf den Irak in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt...
hagalil.com
20-01-2003 |