Alijah mit 90:
Sechs irakische Juden kommen nach Israel
Am vergangenen Freitag landete eine ganz besondere
Gruppe von Einwanderern in Israel. Sechs Juden aus dem Irak kamen in
einer gemeinsam von Jewish Agency und der Hebrew Immigrant Aid
Society, einer jüdisch-amerikanischen Organisation, die humanitäre
Hilfe für Juden in der ganzen Welt leistet, nach Israel. Das Bild
eines 90-jährigen Mannes, der aus dem Flugzeug-Fenster zum ersten
Mal das "versprochene" Land sieht, zierte am Sonntag alle
israelischen Zeitungen.
Alle sechs Einwanderer sind bereits sehr alt. Unter ihnen ist eine
99-jährige Frau mit ihrer 70-jährigen Tochter, eine weitere
70-jährige Frau, die die letzte Jüdin in der südirakischen Stadt
Basra war, sowie ein weiterer 90-jähriger blinder Mann, der in
Bagdad gelebt hatte. Die Namen der Sechs wurden zunächst nicht
bekannt gegeben, die Jewish Agency informierte über die gesamte
Aktion erst nach der Landung in Israel. Giora Rom, Generaldirektor
der Jewish Agency, betonte, dass die Aktion als humanitäre Mission
zu sehen ist. Im Irak bestand
einst eine blühende Gemeinde mit gut 130.000 Juden. Zwischen 1949
und 1952 kamen rund 120.000 der irakischen Juden nach Israel, einige
verließen auch in den darauf folgenden Jahren den Irak.
Die Mitarbeiter der Jewish Agency fanden nach dem
offiziellen Kriegsende 35 Juden im Irak. 28 von ihnen entschiedene
sich dafür, im Irak zu bleiben. Sie wurden von der Jewish Agency mit
dem nötigsten versorgt.
aue /
hagalil.com
28-07-2003 |