Einsatz in Rafah / Gazastreifen:
Erste Stellungnahme des Außenministeriums
Israelisches Außenministerium, Jerusalem
Rafah ist das palästinensische "Tor des Terrors"
im Gazastreifen. Das Ziel der israelischen Militäraktionen im
Gazastreifen ist es, dem Schmuggel von Kampfmitteln durch die Tunnel
aus Ägypten in den Gazastreifen ein Ende zu setzen. Dieser Schmuggel
sollte Gaza zu einer Raketenbasis machen, die auch das israelische
Kernland bedroht. Seit April diesen Jahres hat die israelische Armee
im Gebiet von Rafah acht Tunnel entdeckt, durch die Kampfmittel
geschmuggelt wurden. Seit Jahresbeginn wurden elf Tunnel entdeckt
und seit Beginn des Konflikts im September 2000 bereits 90 Tunnel.
Sollte Israel die Aktionen dort einstellen, würden
wir uns in Kürze mit Kampfmitteln im Gazastreifen konfrontiert
sehen, die den Beschuss Israels und seiner Städte durch Raketen,
insbesondere Katjusha-Raketen der Hisbollah aus Syrien und dem Iran,
bedeuten würde. Der Versuch der Terrororganisationen, qualitativ
hochwertige Kampfmittel (darunter RPG-Geschosse) nach Gaza zu
schmuggeln, kann zum Zusammenbruch der gesamten Sicherheitslage
führen, was die Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen noch
weiter verschlechtern würde.
Die palästinensische Autonomiebehörde unternimmt nichts, um dem
Terror in Gaza entgegenzuwirken. Sie unterstützt ihn. Wenn die
Palästinensische Autonomiebehörde (PA) gemäss der Vereinbarungen
handeln würde, zu der sie sich im ersten Abschnitt des
internationalen Friedensplans ("road map") verpflichtet hat und sich
gegen den Terror stellen würde, dann wären die derzeitigen Aktionen
der israelischen Armee nicht notwendig.
Im Bereich um Rafah gibt es eine Terrorbasis, die
sich aus Banden zusammensetzt, die aus extremistischen,
ideologischen und finanziellen Motiven handeln. Vor diesem
Hintergrund haben diese Banden ein Interesse an der Fortführung der
Aktionen gegen die israelischen Streitkräfte entlang der
"Philadelphi-Route" und gegen die örtliche Bevölkerung von Rafah.
In der Vergangenheit gab es Versuche der Bevölkerung
von Rafah, diese Schmugglerbanden, die ihre Häuser besetzen und
diese zum Zentrum der Tunnelverstecke machen, abzuwehren. Die Banden
sind blind gegenüber dem Leiden der Bevölkerung und bereit, weiter
auf deren Rücken ihre Aktivitäten fortzuführen, nur um den Schmuggel
aufrecht zu erhalten. Die
israelische Armee tut ihr Bestes, um die Zivilbevölkerung zu schonen
und setzt soweit wie möglich Infanteriesoldaten ein. Dabei setzt sie
das Leben ihrer Soldaten aufs Spiel, um das Leben der
Zivilbevölkerung so wenig wie möglich zu gefährden.
Die Organisationen, die dort für die Bevölkerung
humanitäre Hilfe leisten, müssen Druck auf die Terrororganisationen
ausüben, damit diese die Zivilbevölkerung nicht in den Terror und
vor allem nicht in gewaltsame Aktionen verwickeln.
In der Presse wurde über die Zerstörung Hunderter von
Häusern berichtet. Es ist unbedingt zu betonen, dass es sich
nicht um eine "Massenzerstörung" von Häusern handelt, sondern um
genau jene Häuser, die für die "Verwaltung" der Tunnel genutzt
wurden, oder aus denen auf unsere Soldaten geschossen wurde, ein
Ergebnis eben der Kämpfen in diesem Gebiet.
In diesem Zusammenhang muss die Presse auf die
früheren Berichte über Jenin im Westjordanland aufmerksam gemacht
werden. Damals wurden falsche Informationen veröffentlicht, die
überhaupt keinen Bezug mehr zu dem hatten, was sich dort tatsächlich
zugetragen hatte. Die fehlerhaften Berichte mussten später
korrigiert werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Öffentlichkeit
jedoch kaum noch dafür interessiert, was wirklich im Frühjahr 2002
in Jenin geschehen war.
Eingang zu einem Tunnel in einem palästinensischen Haus in Rafah
(IDF).
Beschlagnahmter Plan mit erklärungen zu dem Tunnelsystem (IDF).
Tunnelsystem (schematische Darstellung, IDF)
© Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
18-05-2004 |